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Distickstofftetroxid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Lewisformel von Distickstoffteroxid
Allgemeines
Name Distickstoffdioxid
Summenformel N2O4
Andere Namen Stickstofftetroxid
Kurzbeschreibung Duchsichtige Flüssigkeit, meistens duch gelöstes Stistoffdioxid NO2 gelbbraun gefärbt. Beim Verdamfen zerlegt sich jedes Molekül in zwei Monomere und es entweicht NO2.
CAS-Nummer 10544-72-6
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
Datei:Gefahrensymbol T.png Datei:Gefahrensymbol C.png Datei:Gefahrensymbol O.png
T+
Sehr giftig
C
Ätzend
O
Brandfördernd
R- und S-Sätze R 26-34
S (1/2)-9-26-28-36/37/39-45
Handhabung
Lagerung
MAK ? ml/m³
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe duchsichtig, meisens jedoch durch gelöstes Stickstoffdioxid gelbbraun gefärbt.
Dichte 1,449 kg/m3
Molmasse ? g/mol
Schmelzpunkt -11,20 °C
Siedepunkt 21,2 °C
Dampfdruck ? bar bei 0oC
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit
Gut löslich in Wasser
Schlecht löslich in
Unlöslich in
Analytik
Klassische Verfahren

SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt.

Distickstofftetroxid N2O4 ist eine farblose Flüssigkeit. Es ist ein Dimer aus Stickstoffdioxid, NO2.

Eigenschaften

Das Stickstoffdioxid hat eine Dichte von 1,449 g/m3 und eine relative Molmasse von 46,01. Der Schmelzpunkt liegt bei -11,20 °C, der Siedepunkt bei 21,2 °C. Die kritische Temperatur für N2O4 beträgt ? °C und der kritische Druck liegt bei ? MPa. Oberhalb von 21,2 °C zerfällt ein Molekül N2O4 in zwei Moleküle NO2.

Das rotbraune paramagnetische NO2 wirkt stark oxidierend und steht mit dem diamagnetischen farblosen Distickstofftetroxid N2O4 im Gleichgewicht, wobei sich dieses Gleichgewicht mit zunehmender Temperatur nach links verschiebt.

Datei:Distickstofftetroxid als Dimer von Stickstoffdioxid.png
Distickstofftetroxid als Dimer von Stickstoffdioxid

N2O4 und NO2 verhalten sich wie das gemischte Anhydrid der Salpetersäure und der salpetrigen Säure. Mit Alkalihydroxidlösungen bilden sie Nitrate und Nitrite. Z. B:

Herstellung

Technisch wird Stickstoffdioxid als Zwischenprodukt bei der Salpetersäuresynthese durch Luftoxidation von NO gewonnen. Duch abkülen unter 21,2 °C dimerisiert dieses zu Stickstofftetroxid.

Verwendung

Distickstofftetroxid wird unter dem Trivialnamen Stickstofftetroxid seit den 1950er Jahren in vielen Raketen als Giftiges, Ätzendes und ohne kühlug lagerfähiges Oxidationsmittel (Oxidator) verwendet. Zusammen mit Hydrazinderivaten als Reduktiondmittel bildet es die einzigen bei Träger- und Interkontinentalraketen verwendeten Hypergolischen Treibsoffmischungen.

Zuerst wurde Distickstofftetroxid als Lagerfähiger Oxidator bei den Interkontinentalraketen der 2. Generation wie der Titan II verwendet, die dadurch immer vollgetankt und einsatzbereit auf ihren sofortigen Start warten konnten. Danach kam Distickstofftetroxid bei den aus diesen Interkontinentalraketen abgeleiteten Trägerraketen und zahlreichen neuentwickelten Trägerraketen bis heute zum Einsatz. Außerdem ist Distickstofftetroxid der Standardoxidator von Satelliten und Raumsonden

Siehe auch: