Schmidt-Teleskop
Das Schmidt-Teleskop, auch Schmidt-Kamera oder Schmidt-Spiegel genannt, ist ein Spiegelteleskop, das in der Astrofotografie eingesetzt wird. Es geht auf eine Erfindung Bernhard Schmidts Ende der 1920er Jahre zurück, der einen sphärischen Hauptspiegel mit einer dünnen, sehr speziell geformten Korrektionsplatte kombinierte. Diese befindet sich im Krümmungsmittelpunkt des Hauptspiegels und beseitigt dessen sphärische Aberration. Wegen des großen erfassbaren Bildwinkels und höchster Bildgüte bis in die Ecken der Fotoplatten fand die Schmidt-Kamera in der Himmelsbeobachtung weite Verbreitung. Möglich war der Erfolg des Schmidt-Spiegels auch deshalb, weil Schmidt darauf verzichtete seine großartige Idee als Patent anzumelden. In späteren Jahren wurden Abwandlungen des Schmidt-Spiegels entwickelt:
- Verkürzter Schmidt-Spiegel
- Super-Schmidt-Optik (Baker-Nunn-Satellite-Tracking Camera)
- Schmidt-Cassegrain-Teleskop
Neben dem ersten Schmidt-Spiegel der Sternwarte in Hamburg-Bergedorf aus dem Jahr 1930 (Spiegeldurchmesser 440 mm) waren folgende Instrumente von besonderer Bedeutung für die astronomische Forschung:

- Schmidt-Spiegel des Mount Palomar-Observatoriums von 1948 (Big-Schmidt, Spiegeldurchmesser 1,8 m).
- Schmidt-Kamera der Sternwarte in Sonneberg von 1952 (Spiegeldurchmesser 700 mm, Brennweite 1720 mm).
- Großer Schmidt-Spiegel der Sternwarte in Hamburg, der 1976 in eine Außenstation der Sternwarte nach Süd-Spanien versetzt wurde (Spiegeldurchmesser 1,2 m).
- Alfred-Jensch-Teleskop der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg bei Jena (Spiegeldurchmesser 2 m, weltweit größtes Schmidt-Teleskop).