Zum Inhalt springen

Dystopie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2005 um 13:34 Uhr durch Brunswyk (Diskussion | Beiträge) (Moderne Dystopien: Die Gelehrtenrepublik von Arno Schmidt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel beschaeftigt sich mit der Dystopie im literarischen Sinne. Der Artikel über die Dystopie im medizinischen Sinne findet sich unter Dystopie (Medizin).


Eine Dystopie (von griechisch dys-: übel, schlecht und topos: Ort) oder auch Anti-Utopie ist eine Geschichte, die in einer fiktiven (=erfundenen) Gesellschaft spielt, welche sich zum Negativen entwickelt hat. Aber auch (literarische) Endzeit ist eine Form der Dystopie. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbilds vor Entwicklungen in der Gegenwart warnen.

Typische Charakteristika einer Dystopie sind: Mechanisierte Superstaaten nehmen dem Individuum jegliche Freiheiten, die Kommunikation der Menschen untereinander ist eingeschränkt und gestört, das Bewusstsein der eigenen Geschichte oder eigener Werte gekappt.

Erste Ansätze

Die Geschichte der Dystopien beginnt erst im Zeitalter der industriellen Revolution. Zwar gab es schon immer Gegner von Naturwissenschaft und technologischem Fortschritt, doch resultierte daraus nie eine Gegenutopie. Selbst die Fortschrittgläubigen zweifelten an den technologischen Möglichkeiten. Erst als ihre Vorstellungen von der Realität eingeholt wurden, bestand ein Grund, die technologische Weiterentwicklung und ihre Tendenzen anzugreifen.

Erste Ansätze finden sich hier bei E.T.A. Hoffmann und in Mary Shelleys Frankenstein.

Niedergang des Fortschrittoptimismus

Die Zerstörung des Fortschrittglaubens beginnt allmählich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Dies lässt sich auf folgende Gründe zurückführen

  • Rasante technologische Entwicklung
  • Wachsende Macht des Systems
  • Erschöpfung des Expansionsraumes

Die ersten Dystopien

Moderne Dystopien

Schon im 19. Jahrhundert gab es dystopische Szenarien (Bulwer-Lytton - Das kommende Geschlecht) doch blieben diese randständig. Im zwanzigsten Jahrhundert entsteht mit Samjatins Wir die erste 'klassische' Dystopie, in der gezeigt wird, wohin die etatistische Utopietradition führen kann, wenn sie auf dem technisch-naturwissenschaftlichem Stand des 20. Jahrhunderts aufbaut.

Anthony Burgess bezeichnete in seinem Werk 1985 den Roman 1984 von Orwell als Kakotopie (von griech. "kakós", Kakón Neutrum: das Schlechte, Böse, Schlimme - keine Steigerungsform).

Siehe auch: Heterotopie