Zum Inhalt springen

Esslingen am Neckar

Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2005 um 00:18 Uhr durch 84.161.182.110 (Diskussion) (Esslingen heute: Eröffnung Neckar Forum 15.9.2005). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Karte von Esslingen am Neckar in Deutschland, Position von Esslingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Stuttgart
Landkreis: Esslingen
Gemeindeart: Große Kreisstadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Niedrigster Punkt: 230 m ü. NN (Neckartal)
Höchster Punkt: 498,5 m ü. NN (Schurwald)
Fläche: 46,43 km²
Einwohner: 92.299 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.988 Einwohner/km²
Ausländeranteil: 21,4 %
Postleitzahlen: 73701-73734
(alte PLZ: 7300)
Vorwahl: 0711
Kfz-Kennzeichen: ES
Gemeindeschlüssel: 08 1 16 019
Stadtgliederung: Kernstadt und
23 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
73728 Esslingen
Website: www.esslingen.de
E-Mail-Adresse: stadt.esslingen@esslingen.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Jürgen Zieger (SPD)

Esslingen am Neckar ist die größte Mittelstadt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 14 km südöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart an der deutschen Fachwerkstraße. Die Große Kreisstadt ist Sitz und größte Stadt des Landkreises Esslingen innerhalb der Region Stuttgart. Sie bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Stuttgart, zu dessen Mittelbereich noch die Städte und Gemeinden Aichwald, Altbach, Baltmannsweiler, Deizisau, Denkendorf, Hochdorf, Lichtenwald, Neuhausen auf den Fildern, Ostfildern, Plochingen, Reichenbach an der Fils und Wernau gehören.

Geografie

Esslingen - Stadtkirche - Burg
Blick auf den von Schiffen befahrenen Neckar von der Pliensaubrücke in Esslingen
Blick auf die Altstadt und Burg aus der Pliensauvorstadt
Blick auf die Altstadt von der Burg aus
Blick auf den Altstadtkern mit altem und neuen Rathaus und Stadtkirche

Esslingen am Neckar liegt an der engsten Stelle des Neckartals in Baden-Württemberg. Die Stadt wird durch den Neckar (und die B 10) in zwei Teile zerschnitten. Der Neckar fließt aus der Gemeinde Altbach kommend im Westen am Stadtteil Zell vorbei und verlässt das Esslinger Stadtgebiet zwischen den Stadtteilen Mettingen und Weil in Richtung Stuttgart. Esslingen am Neckar reicht im Osten in die Höhe des Schurwaldes, im Süden reichen die Ausläufer bis zur Filderebene.

Esslingen hat eine Gemarkungsfläche von 4643 Hektar. Davon bestehen 1193 Hektar aus Wald und 112 Hektar aus Gewässern. Auf 93 Hektar werden Weinreben angebaut. 1662 Hektar sind bebaute Grundstücke, auf denen die etwa 90.000 Einwohner leben, mit Straßen, Plätzen, Wegen und Eisenbahn.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Esslingen am Neckar, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Kernen im Remstal (Rems-Murr-Kreis), Aichwald, Baltmannsweiler, Plochingen, Altbach, Deizisau, Denkendorf und Ostfildern (alle Landkreis Esslingen) sowie Stuttgart (Stadtkreis)

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus folgenden 24 Stadtteilen: Berkheim, Brühl, Hegensberg, Hohenkreuz, Innenstadt, Kennenburg, Kimmichsweiler, Krummenacker, Liebersbronn, Mettingen, Neckarhalde, Oberesslingen, Obertal, Pliensauvorstadt, Rüdern, Serach, Sankt Bernhardt, Sirnau, Sulzgries, Wäldenbronn, Weil, Wiflingshausen, Zell, Zollberg.

Geschichte

Überblick

Die ersten menschlichen Siedlungsspuren stammen etwa von 1000 v. Chr.. Zum ersten Mal wurde Esslingen 777 urkundlich erwähnt, als Abt Fulrad von Saint-Denis die Cella nomine Ezelinga dem Reichskloster Saint Denis bei Paris vermachte.

Vom 13. Jahrhundert bis zum 16. Jahrhundert kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen der freien Reichsstadt Esslingen und den Württembergern. Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 kam etwa die Hälfte der Bevölkerung durch Hunger und Seuchen um. Der 6. September 1802 besiegelte das Ende der Unabhängigkeit Esslingens, als die Stadt im Zuge mehrerer Friedensschlüsse von württembergischem Militär in Besitz genommen wurde.

Der Anfang des 19. Jahrhunderts in Esslingen war geprägt von der Industrialisierung. In der Stadt wurden eine Handschuhindustrie, die Sektkellerei Kessler, das Esslinger Nahrungsmittelgewerbe, eine Textilindustrie und die Metallindustrie gegründet. Am 20. November 1845 fuhr die erste Eisenbahn von Cannstatt nach Esslingen.

1933 wurde der Gemeinderat von Esslingen im Zuge der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen etwa 47.000 Personen zu. Es entstanden Siedlungen in Oberesslingen und auf dem Zollberg, um die Wohnungsnot zu lindern.

1971 wurde Esslingen am Neckar der Sitz des neuen Großkreises Esslingen.

Esslingen am Neckar hat Stadttürme aus dem Mittelalter, eine "Burg" (eigentlich die Reste der früheren Stadtbefestigung mit "Dickem Turm") und eine Altstadt mit Jahrhunderte alten Fachwerk- und Steinhäusern, die von einer wechselhaften Geschichte zeugen.

Die Anfänge (Urgeschichte)

Durch archäologische Funde wird eine dauernde Besiedlung im heutigen Stadtgebiet von Esslingen seit der Jungsteinzeit belegt. Von 1000 v. Chr. gibt es unter der heutigen Stadtkirche menschliche Siedlungsspuren. Aus der La-Tène-Zeit ist bei Esslingen eine Viereckschanze bekannt. Vorlage:Lit

Römerzeit

Im ersten Jahrhundert nach Christus wurde der Esslinger Raum Teil des Römischen Reichs. In dieser Zeit stand auf dem Gebiet von Oberesslingen ein römischer Gutshof, die nächsten größeren Siedlungen waren Cannstatt und Köngen (Grinario).

Völkerwanderungs- und Merowingerzeit

Aus nachrömischer Zeit fehlen im Neckartal um Esslingen bisher frühalemannische Funde, die auf den Fildern durchaus vorhanden sind. Aus Rüdern stammen einige Funde, die auf ein reiches Grab mit östlichen Einflüssen, wie z.B. einem Satz dreiflügeliger Pfeilspitzen hinweisen. Der Ortsname auf -ingen deutet auf einen Personenverband, für den ein Mann namens Hezzilo oder Hetsilo als Grundherr oder Familienoberhaupt eine prägende Rolle spielte. Dieser Name blieb zusammen mit -ingen der Name des Dorfes und später auch der Stadt.

Im 6. Jahrhundert wurden die Alemannen von den Merowingern unter König Chlodwig I. unterworfen und das Gebiet fiel an die Merowinger. Die Alemannen übernahmen jedoch auch unter fränkischer Oberherrschaft Verwaltungsaufgaben und bildeten ein Herzogtum im Frankenreich. Im 8. Jahrhundert versuchten sie wieder eine selbständige Herrschaft herzustellen. Der Versuch scheiterte 746 bei Cannstatt. Mit dem anschließenden Blutgericht wurde das Ende des alemannischen Herzogtums markiert.

In einer forschungsgeschichtlich bedeutenden archäologischen Grabung konnten durch Günter Fehring die Reste der Vitalis-Cella unter der Kirche St. Dionysius ergraben werden. Siedlungsbelege im Umfeld der Cella reichen bis in die späte Merowingerzeit. Älter sind die Reihengräberfelder in Oberesslingen und Sirnau. Vorlage:Lit

Esslingens urkundliche Bestätigung und Aufstieg

Die erste urkundliche Erwähnung Esslingens stammt aus dem Jahr 777. Abt Fulrad von Saint-Denis vermachte die "Cella nomine Ezelinga", die er vorher von einem alemannischen Adeligen mit dem Namen Hafti bekommen hatte, zusammen mit den Gebeinen des Märtyrers Vitalis für den Fall seines Todes dem merowingischen Reichskloster Saint Denis bei Paris. Das Kloster ließ nach dem Tod des Abtes (784) die sterblichen Überreste von Vitalis aus Italien überführen. Danach entwickelte sich Esslingen zu einem stark besuchten Pilgerort. Um 800 erhält Esslingen das Marktrecht wohl um die Einnahmen des Klosters und die Versorgung der Pilger zu sichern.

Etwa von 950 bis 1050 war Esslingen Münzprägestätte. Aus dieser Zeit existieren nur wenige Aufzeichnungen. Vorlage:Lit

Die Staufer an der Macht

Im 12. Jahrhundert war das Gebiet in der Hand der Staufer. Friedrich I. Barbarossa übertrug im 1181 seinem Stellvertreter in Esslingen politische und rechtliche Aufgaben die das Umland betrafen und machte spätestens damit Esslingen zur Reichslandstadt.

1213 schenkte Kaiser Friedrich II. die Esslinger Stadtkirche dem Domkapitel Speyer.

Im 13. Jahrhundert wurde in Esslingen mit dem Bau vieler großer Gebäude begonnen. Klöster wurden gebaut, die Brücke über den Neckar stammt aus dieser Zeit und die Kirche St. Vitalis wurde ausgebaut. 1229 wurde in einer Schenkung an das Kloster Salem erstmals das Esslinger Stadtrecht und das Amt des Schultheiß genannt.

Mit dem Reichtum kam auch die Gegenbewegung der Bettelorden in die Stadt. Unter anderen predigten Dominikaner, Franziskaner und Karmeliter Armut, Buße und Sorge um das Seelenheil. Sie erhielten große Schenkungen und Nachlässe in reichem Ausmaß mit denen sie Klöster und Kirchen errichteten.

Stadtarchäologische Untersuchungen haben zum Aufstieg der Stadt in der Stauferzeit wichtige Quellen erschlossen. Vorlage:Lit

Streit mit Württemberg

1246 kämpfte Esslingen im Gegensatz zu Graf Ulrich I. von Württemberg in der Schlacht bei Frankfurt auf der Seite der Staufer. Damit begann ein jahrhundertelanger Streit mit den Württembergern.

1312 unterwarf sich Stuttgart neben anderen Städten Württembergs dem Reich und der Stadt Esslingen.

1448 bis 1454 führten Zollstreitigkeiten mit Graf Ulrich V. von Württemberg zum großen Städtekrieg der von den Württembergern gewonnen wurde.

1473 schlossen Esslingen und die Grafen von Württemberg einen Vertrag, der die Esslinger von Steuern auf ihre in der Grafschaft gelegenen Besitztümern befreite. Der Vertrag hatte Bestand bis zum Verlust der Reichsunmittelbarkeit.

Bereits 1472/73, kurz nach dem Tod von Johannes Gutenberg, eröffnete Conrad Feyner mit der Esslinger Offizin die erste Druckerei von Esslingen.

1519 fanden die letzten Kämpfe zwischen Esslingen und Württemberg statt und setzten den politischen Ambitionen der Stadt ein Ende.

Reformation

Der erste evangelische Pfarrer wurde in Esslingen 1526 angestellt. Ab 1531 wurde die freie Predigt zugelassen und der Reformator Ambrosius Blarer eingestellt. 1532 wurde in einem Bildersturm die Innenausstattung der Kirchen zerstört. 1531 trat Esslingen dem Schmalkaldischen Bund der Protestanten bei. Als der darauf folgende Krieg gegen Karl V. verloren war, musste in der Stadt ab 1548 wieder die Lesung der Messe geduldet werden. 1551 wurden in Esslingen jedoch schon wieder evangelische Gottesdienste abgehalten.

Der Dreißigjährige Krieg

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 kam etwa die Hälfte der Bevölkerung durch Hunger und Seuchen um. Finanziell war die Stadt ausgeblutet. Im Westfälischen Frieden behielt Esslingen seine Selbständigkeit.

Der Pfälzische Erbfolgekrieg

Bereits 1688 folgte mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg die nächste Auseinandersetzung. Die Stadt wurde von Truppen des französischen Generals Mélac besetzt. Daraufhin verloren die Bürger ihren Unternehmungsgeist und der Pietismus bekam großen Zulauf.

Esslingen verliert die Unabhängigkeit

1701 zerstörte ein Stadtbrand große Teile von Esslingen.

Der 6. September 1802 besiegelte das Ende der Unabhängigkeit Esslingens, als die Stadt im Zuge mehrerer Friedensschlüsse von württembergischem Militär in Besitz genommen wurde. Am 23. November des gleichen Jahres folgte die Zivilinbesitznahme. Esslingen wurde Sitz eines Oberamts.

Industrialisierung

Der Anfang des 19. Jahrhunderts in Esslingen war geprägt von der Industrialisierung. In der Stadt wurden eine Handschuhindustrie, die Sektkellerei Kessler, das Esslinger Nahrungsmittelgewerbe, eine Textilindustrie und die Metallindustrie gegründet.

1845 bekam Esslingen mit dem Bahnhof ein neues Eingangstor. Am 20. November dieses Jahres fuhr die erste Eisenbahn von Cannstatt nach Esslingen.

Der Ausbau der Eisenbahn durch das Königreich Württemberg führte zu Gründung der Maschinenfabrik Esslingen.

Durch die Industrialisierung veränderte sich Mitte des 19. Jahrhunderts das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Gegensätze wurden stärker und führten 1848 während der Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes zur Gründung des ersten Arbeitervereins in Esslingen durch August Hochberger.

1865 entsteht am linken Neckarufer die Pliensauvorstadt.

1869 wurde in Esslingen der erste gewerkschaftliche Verband der Textilarbeiter in Württemberg gegründet. Die Stadt wurde bis zum Ersten Weltkrieg Hochburg der württembergischen Arbeiterbewegung.

1894 wurde das erste Arbeitsamt Deutschlands in Esslingen gebaut.

Nach dem Ersten Weltkrieg

Am 9. November 1918 kam es zu Demonstrationen der Arbeiter. Es wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. 1919 übernahmen kommunistische Arbeiter die Stadt. Ein Militäreinsatz der Stuttgarter Regierung kostete 16 Menschenleben und erzwang die Rückkehr zur Ruhe.

1922 bildete sich in Esslingen bereits eine Ortsgruppe der NSDAP.

Vor dem Zweiten Weltkrieg

1933 wurde der Gemeinderat von Esslingen im Zuge der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten aufgelöst. 1935 wurde Esslingen am Neckar aufgrund der Deutschen Gemeindeordnung zum "Stadtkeis" erklärt.

1938 wurde im Zuge der Verwaltungsreform das bisherige Oberamt Esslingen in den Landkreis Esslingen überführt und um einige Gebiete vergrößert. Vor allem kamen einige Gemeinden auf den Fildern (bisher Amtsoberamt Stuttgart) und im Schurwald (bisher Oberamt Schorndorf) zum Kreisgebiet.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge im Heppächer geschändet. Jüdische Mitbürger wurden zur Vernichtung in den Osten deportiert.


1. Januar 1939. Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen, ein Eigenbetrieb nach Paragraph 103 der Gemeindeordnung, wird auf Rechnung der Stadt Esslingen geführt.

Nachkriegszeit - Esslingen wächst

Am 22. April 1945 wurde Esslingen von US-amerikanischen Soldaten besetzt und hatte damit den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden.

Esslingen wurde nach der neuen Gemeindeordnung zur "unmittelbaren Kreisstadt" erklärt.

Bis 1947 zogen etwa 47.000 Personen in die Stadt zu. Durch Siedlungen in Oberesslingen und auf dem Zollberg wurde die Wohnungsnot gemildert. In Oberesslingen, Sirnau und Zell entstanden neue Industriegebiete. So wurde das starke Wachstum der Stadt ermöglicht.

Da die Stadt bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als 20.000 Einwohner hatte und auch "unmittelbare Kreisstadt" war, wurde Esslingen am Neckar mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt.

Als die Arbeitsnachfrage in den 60er und 70er Jahren groß war, wurden viele südeuropäische Arbeitnehmer nach Esslingen geholt.

Die Neckarbrücken Esslingens und die Ringstraßen Ost und Nord wurden in den 60er Jahren gebaut.

Am 1. Januar 1973 wurde Esslingen am Neckar Sitz des vor allem um das Gebiet des bisherigen Landkreises Nürtingen vergrößerten Landkreises Esslingen.

Am 1. Mai 1974 wurde Berkheim eingemeindet. Zuvor hatten Bürgermeister Wilhelm Deuschle (Berkheim) und Oberbürgermeister Eberhard Klapproth (Esslingen) den Eingliederungsvertrag unterzeichnet. Damit wurde auch die so genannte unechte Teilortswahl eingeführt, womit gewährleistet wurde, dass immer eine festgelegte Anzahl Berkheimer in den Esslinger Gemeinderat einzog. Im Vertrag wurde auch aufgenommen, dass im Rathaus von Berkheim eine eigene Ortsverwaltung erhalten bleibt.

Am 1. Juli 1974 wurde Zell eingemeindet, wobei sich der Vertrag am Berkheimer Modell orientierte. Esslingen war nach dem Krieg unter den größeren schwäbischen Städten die Stadt mit dem höchsten KPD-Anteil. Auch nach dem Verbot der KPD 1956 war Esslingen Ort intensiver linker Tätigkeit.

Esslingen heute

1978 fand in Esslingen zum ersten Mal ein Weihnachtsmarkt statt.

1995 stiftete Esslingen den Theodor-Haecker-Preis für politischen Mut und Aufrichtigkeit.

1997 - Der Esslinger Weihnachtsmarkt ist zum ersten Mal auch Mittelaltermarkt.

Mai 2002 - Als eine der ersten Stadtverwaltungen hat Esslingen einen barrierefreien Internetauftritt.

14. September 2002. Die Esslinger Bahnhofstraße wird zur Fußgängerzone und zieht mit Cafés, großen Einkaufszentren, mehreren Lokalen und kleinen Läden Leute aus der ganzen Region an.

15. September 2005. Das neue Kultur- und Kongresszentrum Neckar Forum mit Hotel wird mit einem Festakt mit Ansprache des Ministerpräsidenten Günther Öttinger eröffnet.

Einwohnerentwicklung

Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1867 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Grafik: Bevölkerungsentwicklung seit 1818
Jahr Einwohner
1818 5.400
1861 15.100
1864 15.600
1867 16.600
1. Dezember 1871 ¹ 17.900
1. Dezember 1875 ¹ 19.600
1. Dezember 1880 ¹ 20.758
1. Dezember 1885 ¹ 20.865
1. Dezember 1890 ¹ 22.234
2. Dezember 1895 ¹ 24.000
1. Dezember 1905 ¹ 27.300
1. Dezember 1910 ¹ 29.200
Jahr Einwohner
1. Dezember 1919 ¹ 37.800
16. Juni 1925 ¹ 40.562
16. Juni 1933 ¹ 43.089
17. Mai 1939 ¹ 49.400
13. September 1950 ¹ 74.500
6. Juni 1961 ¹ 81.800
27. Mai 1970 ¹ 86.500
30. Juni 1980 92.100
25. Mai 1987 ¹ 90.557
31. Dezember 1995 89.905
31. Dezember 2000 90.007
1. Januar 2005 92.710

¹ Volkszählungsergebnis

Eingemeindungen

Viele der heutigen 24 Stadtteile Esslingens gehören schon seit dem 14. Jahrhundert als Filialort zum Stadtgebiet Esslingen, teilweise hatte die Orte jedoch einen eigenen Unterschultheiß. Lediglich folgende Orte bzw. Gemarkungen wurden im 20. Jahrhundert in die Stadt eingemeindet:

  • 1913: Oberesslingen und Oberhof
  • 1914: Hegensberg (bis 1844 zu Oberesslingen gehörig, dann selbständige Gemeinde) und Kimmichsweiler
  • 1923: Brühl (Gemeinde Obertürkheim)
  • 1929: Sirnau (von der Gemeinde Deizisau erworben)
  • 1935: Weil
  • 1974: Zell am Neckar und Berkheim

Die Konfessionen

Frauenkirche

Hauptartikel siehe Religionen in Esslingen.

Etwa 39 % (35.100) der Einwohner Esslingens sind evangelisch und rund 27 % (24.300) katholisch. Daneben gibt es unter anderem auch eine griechisch-orthodoxe Gemeinde, Moslems, Juden und viele weitere Gemeinden in der Stadt. Esslingen hat traditionell Präsenzen vieler bibeltreuer Bewegungen wie Christadelphia. Als Esslingen im Jahr 777 zum ersten Mal erwähnt wurde, gehörte die Stadt dem Abt Fulrad von Saint-Denis. Später kamen Bettelorden in die Stadt. Unter anderen predigten Dominikaner, Franziskaner und Karmeliter in Esslingen.

Der erste evangelische Pfarrer wurde in Esslingen 1526 angestellt. Ab 1531 wurde die freie Predigt zugelassen und der Reformator Ambrosius Blarer eingestellt. 1532 wurde in einem Bildersturm die Innenausstattung der Kirchen zerstört.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1933 wurde die Synagoge im Heppächer geschändet. Jüdische Mitbürger wurden zur Vernichtung in den Osten deportiert.

Nach mehrjährigen Verhandlungen wurde 2004 der Bau einer Moschee genehmigt.

Politik

Bürgermeister

An der Spitze der Reichsstadt Esslingen standen teilweise mehrere Bürgermeister und der Rat. Die Mitgliederzahl veränderte sich mehrmals. Ab 1748 gab es nur noch 2 Bürgermeister. In württembergischer Zeit trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung "Stadtschultheiß", seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf 8 Jahre direkt gewählt (nächste Wahl 2006). Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seit 1. März 1998 hat der Architekt, Stadtplaner, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Dr. Jürgen Zieger (SPD) das Amt des Oberbürgermeisters inne und leitet somit die allgemeine Verwaltung (Dezernat I).

Vom Gemeinderat werden drei Beigeordnete als allgemeine Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt. Diese sind im Augenblick als Erster Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, der den technischen Bereich (Dezernat II) leitet, Bürgermeister Bertram Schiebel in der Finanzverwaltung (Dezernat III) und Bürgermeister Dr. Markus Raab für das Ordnungs-, Sozial-, Kultur- und Schulwesen (Dezernat IV).

Stadtoberhäupter von Esslingen seit 1803

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 40 Sitze. Die CDU ist seit 2004 mit 13 Sitzen die stärkste Partei.

  • Folgende Kandidaten der CDU wurden gewählt: Dr. Carl-Eberhard Klapproth, Markus Grübel, Otto Rapp, Ursula Merkle, Gerhard Deffner, Gerd Moßler, Regina Hemminger, Dr. Jörn Lingnau, Edward-Errol Jaffke, Ernst Mauz, Thomas Ocker, Dr. Dietgard Walter-Fischer und Heinz Entenmann.
  • Die SPD hat elf Sitze, für die folgende Personen gewählt wurden: Wolfgang Drexler, Andreas Koch, Otto Blumenstock, Klaus Hummel, Richard Kramartschik, Christa Müller, Elke Beaussencourt-Hirsch, Otto Dieringer, Giesela Arnold-Schäfer, Heidi Bär, Raffael Pasquet
  • FUW acht Sitze: Dr. Dieter Deutschle, Sigrid Beh, Jürgen Merz, Brigitte Nann, Jörg Zoller, Friedrich Rapp, Wilhelm Berner und Bernhard Heubach.
  • GRÜNE fünf Sitze: Carmen Tittel, Clarissa De Ponte, Alexander Englmann, Petra Schaback und Markus Hanselmann.
  • REP einen Sitz: Dr. Sigrid Dörflinger
  • FDP einen Sitz: Ulrich Fehrlen
  • Fortschrittlich-Überparteilich-Rege FÜR Esslingen einen Sitz: Hans-Georg Pabst

Wahlen 2004

Stimmzettel für die Wahlen 2004
Stimmzettel 2004
Wahlergebnisse der Gemeinderatswahlen
24. Oktober 1999 13. Juni 2004
Partei 1999 Sitze Partei 2004 Sitze
CDU 34,0 % 15 CDU 31,5 % 13
SPD 31,8 % 14 SPD 25,7 % 11
FUW 17,1 % 7 FUW 18,4 % 8
GRÜNE 9,6 % 4 GRÜNE 13,7 % 5
REP 4,8 % 2 REP 4,5 % 1
FDP 2,7 % 1 FDP 3,7 % 1
      FÜR Esslingen 2,63 % 1
Wahlbeteiligung
49,03 % 49,44 %

Die letzte Wahl zum Gemeinderat (lila Stimmzettel) fand gleichzeitig mit der Europawahl 2004 (grauer Stimmzettel), der Wahl des Kreistages des Landkreises Esslingen (grüner Stimmzettel) und der Wahl der Regionalversammlung (orangefarbener Stimmzettel) am 13. Juni 2004 statt. In den Stadtteilen Zell und Berkheim konnte zum letzten Mal auch der Ortschaftsrat gewählt werden.

Der Esslinger Gemeinderat hat 40 Sitze. Deshalb hatte jeder Wahlberechtigte 40 Stimmen. Zur Wahl standen folgende 7 Parteien (Personenzahl): CDU (40), SPD (40), FW (40), REP (21), FDP (30), GRÜNE (40), Für Esslingen (36).

Nach 1999 durften sich zum zweiten Mal auch rund 6.200 nichtdeutsche EU-Bürger(innen) in Esslingen am Neckar an den Gemeinderats- und Kreistagswahlen beteiligen. Zum ersten Mal waren auch die Bürger(innen) aus den 10 neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern dabei.

Im Bundestag wird Esslingen als Teil des Wahlkreises Esslingen von Markus Grübel, Karin Roth und Dr. Antje Vogel-Sperl vertreten.

Wappen

Das Wappen der Stadt Esslingen am Neckar zeigt in Gold ein rot bewehrter, schwarzer Adler mit einem von Grün und Rot gespaltenem Brustschild, darin die schwarzen Großbuchstaben C und E.

Datei:Esslingen wappen.jpg
Altes Esslinger Wappen

Das Wappentier ist der reichsstädtische Adler. Die Buchstaben CE stehen für "Civitas Esslingensis". Das Siegel mit dem Wappen wurde erstmals 1219 erwähnt. Der früheste noch erhaltene Siegelabdruck ist aus dem Jahr 1232. Nachdem Anfangs nur Adler abgebildet war, wurde später zur Unterscheidung von anderen Reichsstädten der Brustschild hinzugefügt. Dessen Farben sind der Tracht der Stadtmiliz entnommen, wie sie seit dem 15. Jahrhundert getragen wurde, wobei diese anfänglich grün-braun waren. Aus dem Wappen leiten sich auch die Stadtfarben von Esslingen grün und rot ab. Die Stadtflagge wurde 1601 festgelegt. Die Buchstaben im Brustschild wurden erst im 17. Jahrhundert aufgenommen.

Über das Dienstsiegel hinaus wird der Adler insbesondere auf amtlichen Bekanntmachungen, Stellenausschreibungen, städtischen Fahnen, Urkunden oder als Abzeichen auf Uniformen (beispielsweise der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen oder dem gemeindlichen Vollzugsdienst) verwendet. Darüber hinaus werden der Adler und das Logo der Stadt bei städtischen Druckerzeugnissen und Veröffentlichungen gemeinsam verwendet. Auf städtischem Geschäftspapier ist der Adler mit einer Helligkeit von 10 Prozent großformatig hinterlegt.

Städtepartnerschaften

Esslingen am Neckar hat im Augenblick (Januar 2004) 10 Partnerstädte:

1971 erhielt Esslingen die Ehrenfahne des Europarates.

Am 7. Januar 2004 erhielt Esslingen die Ehrenplakette des Europarates für herausragende Leistungen zur Förderung des europäischen Gedankens im Zusammenhang mit den zehn Städtepartnerschaften. Sie wurde auf dem Neujahrsempfang dem Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger stellvertretend für die gesamte Esslinger Bürgerschaft überreicht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Unternehmen der Stadt sind hauptsächlich in den Branchen Dienstleistungen, Elektroindustrie, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Medien und Verlage und Pneumatik tätig und stellen in Esslingen etwa 56.000 Arbeitsplätze zur Verfügung.

Die Bezirkskammern Esslingen und Nürtingen der IHK Region Stuttgart fusionierten am 1. Januar 2005. Seither hat die Bezirkskammer mit 25.000 Mitgliedern Platz zwei innerhalb der IHK Region Stuttgart eingenommen und ein größeres Mitspracherecht in der Vollversammlung. Ein weiterer Grund für die Fusion waren Kosteneinsparungen.

Medien

In Esslingen erscheint als Tageszeitung die "Eßlinger Zeitung".

Öffentliche Einrichtungen

Esslingen am Neckar verfügt über ein Finanzamt, ein Notariat und ein Amtsgericht. Ferner ist sie Sitz des Landratsamts Esslingen.

Bekannte Firmen in Esslingen am Neckar

Verkehr

Etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt, auf der Gemarkung der Stadt Leinfelden-Echterdingen, befindet sich mit dem Flughafen Stuttgart, der größte und wichtigste Flughafen des Landes Baden-Württemberg. Ein Flugzeug wurde nach Esslingen benannt. An der A 8 von Karlsruhe nach München gibt es kurz nach dem Flughafen die Anschlussstelle Esslingen.

Esslingen liegt auch direkt an der B 10, die von Stuttgart bis Göppingen vierspurig ausgebaut ist.

S1 Herrenberg – Stuttgart – Plochingen, BR 420

Die Stadt ist an das Schienennetz der Deutschen Bahn auf den Strecken Stuttgart – Ulm und Stuttgart – Tübingen angeschlossen.

Die Stuttgarter S-Bahn S1, die zwischen Plochingen und Herrenberg pendelt, hält in Esslingen an folgenden vier Haltestellen: Mettingen, Esslingen (Neckar), Oberesslingen und Zell. Mit einmaligem Umsteigen auf die S2 oder S3 ist der Flughafen Stuttgart zu erreichen. Eine Verlängerung der Linie S1 nach Kirchheim unter Teck ist geplant.

Die Eßlinger Städtische Straßenbahn wurde am 24. Mai 1912 eingeweiht. Am 7. Juli 1944 stellte sie nach 32 Jahren den Betrieb ein und wurde durch Oberleitungsbusse ersetzt.

Die Städtischen Verkehrsbetriebe Esslingen befördern heute mit 40 Fahrzeugen jährlich etwa 8,5 Millionen Fahrgäste. In Esslingen verkehren auf einer der letzten O-Bus-Linien Deutschlands neun elektrische O-Busse und sieben DUO-Busse.

Am 18. Dezember 1926 wurde die Straßenbahn Esslingen - Nellingen - Denkendorf in Betrieb genommen. Sie war die letzte Straßenbahn in Deutschland, die vor der großen Stilllegungswelle eine Betriebsgenehmigung erhielt. Seitdem gab es nur noch die Genehmigung von Streckenverlängerungen.

Diese Straßenbahn musste eine fünf Kilometer lange Steilstrecke vom Neckartal zu den Orten auf der östlichen Filderebene überwinden. Sie transportierte zunächst insgesamt 153 Millionen Fahrgäste von Denkendorf und danach von Neuhausen bis Esslingen. 1958 bekam die Bahn zwei moderne Großraumzüge. Sie wurde im Februar 1978 stillgelegt.

Seit 1994 gibt es auch in Esslingen die Möglichkeit zum Car-Sharing. Im Moment (Sommer 2004) stehen den etwa 160 Mitgliedern der Aktion Gemeinschaftsauto 11 Fahrzeuge auf 8 Stellplätzen in der Stadt verteilt zur Verfügung.

Baustellen

Eisenbahnbrücke am Pliensauturm

Für die nächsten Jahre ist ein größerer Umbau im Bereich des Bahnhofes mit Kosten in Höhe von insgesamt etwa 7,4 Millionen Euro geplant. Zwischen der Pliensaustraße und der Bahnhofstraße wird die so genannte Südtangente gebaut. Vom baden-württembergischen Umwelt- und Verkehrsministerium bekommt die Stadt dafür Fördergelder in einer Höhe von 4,9 Millionen Euro.

Der erste Bauabschnitt soll 4,9 Millionen Euro kosten. Er ist die Voraussetzung für den Umbau des Bahnhofsvorplatzes und beginnt noch 2004 mit der Verlegung von Oberleitungen. Ab dem 11. April 2005 soll die alte Bahnbrücke abgerissen werden. Über die Bahngleise und die neue Neckarstraße wird bis zum Pliensauturm ein neuer Steg für Radfahrer und Fußgänger gebaut.

Der zweite Bauabschnitt beginnt frühestens 2007. Dann wird die Neckarstraße hinter dem Bahnhof auf dem Gelände des heutigen Gleis 1 weitergeführt. Sie mündet dann in den Bahnhofsvorplatz.

Erst der letzte Bauabschnitt, bei dem die Neckarstraße bis zu den Stadtwerken weitergeführt wird, gibt der Südtangente ihre volle Funktion.

Ver- und Entsorgung

Wasserversorgung

Die Stadtwerke Esslingen versorgen die Esslinger Bürger mit Trinkwasser. Das Wasser, das dafür benötigt wird, stammt zu einem Viertel aus dem Bodensee. Die restliche Wassermenge kommt aus dem Donauried und wird über die Landeswasserversorgung Baden-Württemberg bezogen.

Abfallwirtschaft: Die Entsorgung des Abfalls wird vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises übernommen.

Hausmüll: Wie viele andere Städte auch, gibt Esslingen zur Müllentsorgung für die Bürger einen Müllkalender heraus. In Esslingen gibt es für den Abfall getrennte Mülltonnen für Biomüll, Hausmüll und Papier. Die Biomülltonnen werden alle zwei Wochen geleert. Für Hausmüll kann man zwischen zwei- oder vier-wöchentlicher Abfuhr wählen. Verpackungen werden im Rahmen des Grünen Punktes in so genannten gelben Säcken gesammelt und alle zwei Wochen abgeholt. Das Papier wird alle vier Wochen abgeholt.
Sperrmüll wird gegen Abgabe eines von zwei Gutscheinen jährlich kostenlos abgeholt. Man kann ihn auch selbst direkt zu einer Entsorgungsstation oder Deponie bringen. Bei den Entsorgungsstationen kann man zum Recycling auch seinen Elektronikschrott, Metallschrott und andere wieder verwertbare Stoffe wie Papier und Pappe, Grünschnitt, Styropor (Gelber Sack) und Glas kostenlos abgeben.
Für Sondermüll wie zum Beispiel Leuchtstoffröhren, Lacke und Autopflegemittel gibt es besondere Problemstoffsammlungen.
Daneben gibt es noch Altglas- und Altkleidercontainer. Einige Vereine führen auch Altpapier- und Altkleidersammlungen durch. Und manches gute Stück kann man auch bei den so genannten Warentauschtagen loswerden.

Gewerbemüll: Abfälle aus Betrieben in ähnlicher Menge und Art wie Hausmüll werden hausmüllähnliche gewerbliche Siedlungsabfälle zur Beseitigung genannt. Für diese sind so genannte Pflichtmülltonnen vorgeschrieben. Für Verkaufsverpackungen und Sondermüll haben Betriebe die Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern.

Öffentliche Gebäude der Stadt Esslingen am Neckar

Bildung

In Esslingen gibt es neben Grund- und Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Sonderschulen auch zwei Fachhochschulen:

die Hochschule für Technik (FHTE) und
die Hochschule für Sozialwesen (HFS Esslingen).

Eine Fusion beider Hochschulen ist bis 2010 geplant.

Daneben gibt es ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) und das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf in der Nähe von Esslingen. Die Technische Akademie Esslingen (TAE) hat ihren Sitz seit 1976 in Ostfildern, unweit von Esslingen.

Das Berufsschulzentrum des Landkreises Esslingen in Esslingen-Zell umfasst drei selbständige Schulen: die Friedrich-Ebert-Schule (Gewerbliche Schule), die John-F.-Kennedy-Schule (Kaufmännische Schule) und die Käthe-Kollwitz-Schule (Hauswirtschaftliche Schule).

Weitere Bildungseinrichtungen in der Stadt sind die Musikschule, die Volkshochschule und die Freie Waldorfschule.

Siehe auch: öffentliche Gebäude der Stadt Esslingen am Neckar

Freizeit- und Sportanlagen

Eine der größten sportlichen Einrichtungen Esslingens ist das Eberhard-Bauer-Stadion in Weil. Daneben verfügt Esslingen auch über eine Kunsteisbahn, mehrere Sporthallen, Sportplätze und Tennisplätze. Eine große Ansammlung von Sportstätten (Tennis, Reiten, Leichtathletik, Fußball, Feldhockey, Radsport, Segelflug, Minigolf, Waldsportpfad, Waldspielplatz) findet sich auf der Schurwaldhöhe am nördlichen Rand der Stadtteile Liebersbronn bzw. Wiflingshausen (im Volksmund "auf dem Jägerhaus").

Schwimmen kann man in der Innenstadt im Merkelschen Schwimmbad, im Städtischen Neckarfreibad und im Freibad und Hallenbad in Berkheim.

Siehe auch:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

1804 wurde in Esslingen am Ottilienplatz in der ehemaligen Aegidienkapelle die erste feste Bühne eingerichtet, auf der wohl zunächst nur einfache Stücke gespielt wurden. Sie hatte noch kein festes Ensemble. Das neue Schauspielhaus gibt es seit 1982. Neben dem Schauspielhaus in der Strohstraße gibt es noch das Studio am Blarerplatz für Kinder- und Jugendtheater und das Theater am Zollberg, das vor allem für kleinere Studioproduktionen genutzt wird. Gespielt werden zeitgenössische Stücke und Klassiker, Musicals und Stücke für Jugendliche und Kinder.

Museen

  • Das Stadtmuseum im Gelben Haus zeigt die Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart.
  • Das Archäologische Museum St. Dionys unter der Stadtkirche widmet sich den mittelalterlichen Ausgrabungen der Stadt
  • Das J.F.Schreiber-Museum zeigt die Geschichte des Verlages sowie dessen Produkte.

Ferner gibt es eine Vielzahl von Heimat-, Vereins-und Firmenmuseen.

Bauwerke

Siehe: Sehenswürdigkeiten der Stadt Esslingen am Neckar.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die größten Veranstaltungen in Esslingen sind

  • im Frühjahr:
    • der Rosenmontagsumzug
    • der Esslinger Frühling mit den Esslinger Gartentagen
    • der Kunst- und Handwerkermarkt
    • das Oldtimer Festival
  • im Sommer:
    • das Bürgerfest mit dem Schwörtag (erstes Wochenende im Juli)
    • das Erdbeerfest
    • das Zwiebelfest
    • das Burgfest mit
      • Open Air Kino
      • Open-Air Konzerten
  • im Herbst:
    • das Weinfest
    • der Kunst- und Handwerkermarkt
  • im Winter:
    • der Weihnachts- und Mittelaltermarkt

Vom städtischen Kulturverein wird in jedem Jahr eine Veranstaltungsreihe organisiert um ein Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu beleuchten:

Bürgerfest und Schwörtag

Der Schwörtag mit dem anschließenden Bürgerfest findet jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli statt. In den Straßen und auf den Plätzen wird Musik gemacht, Vereine organisieren Vorführungen und bieten Speisen und Getränke an. Samstags findet der größte Flohmarkt Esslingens mit Hunderten von meist privaten Ständen statt.

Der Schwörtag war von 1392 bis 1801 das wichtigste Ereignis von Esslingen. In einem feierlichen Rechtsakt wurden die Rechte zwischen Gemeinde und Magistrat beschworen. Aus dem Statutenbuch, dem größten öffentlichen Heiligtum der Gemeinde, wurde vorgelesen. Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft gelobten sich gegenseitig Treue und Gehorsam und bekräftigten das mit einem Schwur. Damit verbunden war immer ein großes Volksfest, das Menschen aus ganz Schwaben anzog.

Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt

Schmied
Friseur
Färberei
Verkaufsstand

An zahlreichen mittelalterlichen Ständen werden jedes Jahr im Dezember auf dem Marktplatz von Händlern wie vor vielen hundert Jahren die Waren angepriesen. Die Fachwerkhäuser mit dem alten und dem neuen Rathaus in der Umgebung verleihen dem Spektakel eine einzigartige Atmosphäre. Fackelkörbe säumen die Wege und spenden Wärme, Licht und Rauch. Gerüche von Glühwein und Gebratenem liegen in der Luft. Es werden alte Handwerkstechniken wie das Drehen von Hanfseilen und das Färben gezeigt. Axon der Schmied gebraucht Hammer und Amboss. Von mittelalterlichen Spielleuten werden auf der Bühne Lieder angestimmt, die von keltischen Harfen, Flöten und Sackpfeifern begleitet werden.

Am 5. Dezember 2003 entstand in Esslingen der größte Lebkuchen, der jemals gebacken wurde. Er war zehn Meter lang und vier Meter breit und wurde auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Die benötigten Zutaten waren 350 kg Mehl, 180 kg Sirup und acht Kilogramm Gewürze. Mit Marzipan und Zuckerguss brachte das Kunstwerk, welches einen großen Nikolaus nachbildete, 650 kg auf die Waage.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Karl-Pfaff-Denkmal auf der "Maille"

Die Stadt Esslingen am Neckar hat bislang neun Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Liste noch nicht vollständig):

  • 1841: Karl Pfaff, Geschichtsschreiber, Lehrer und Rektor am Esslinger Pädagogium
  • 1952: Georg Deuschle, Bürgermeister und Stadtpfleger
  • 1996: Eberhard Klapproth, Oberbürgermeister a.D.

Söhne und Töchter der Stadt

Theodor-Georgii-Denkmal auf der "Maille"

Sonstige Persönlichkeiten der Stadt

Kulinarische Spezialitäten

Die Esslinger Weinberge im Stadtteil Mettingen
  • Der Esslinger Weinbau hat eine lange Tradition. Bereits 778 gab es in der Gegend Weingärten. Esslingen exportierte den Wein schon im Mittelalter bis ins Elsass und nach Bayern. Bereits 1901 wurde die erste Genossenschaft der Stadt gegründet. 1970 schlossen sich die drei Genossenschaften Esslingen, Sulzgries und Mettingen zu einer zusammen, die heute 167 Mitglieder hat.
Auf einer Fläche von 80 Hektar werden über 20 Rebsorten angebaut. Davon befinden sich etwa 30 Hektar auf den südlichen Terrassen am Neckar. Die kleinste Württemberger Einzellage Esslinger-Burg bringt besonders gehegte Weine hervor.
Den Hauptanteil am Esslinger Sortiment bildet mit etwa 70 % der Rotwein. Bis zum Jahrgang 2002 war 30 Jahre lang auf den Flaschen der Reichsadler der Stadt Esslingen zu sehen.
Mit dem Jahrgang 2003 kamen drei neue Weine. Der erste Esslinger Weiße Burgunder, ein fruchtiger Rotwein aus drei Cabernet-Sorten und ein Samtrot Auslese.
Die Weine aus Esslingen haben Namen wie: Accolon, Dorsa (Cabernet), Dorio (Cabernet), Cubin (Cabernet), Faifegrädler, Glockenspiel, Postmichel, Staffelsteiger und Zweigelt.

Siehe auch: Württemberg (Weinanbaugebiet) und Württemberger Weinstraße.

Literatur

Geschichte

  • Erich Keyser: Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart, 1961
  • E. Gersbach: Ältermittelbronzezeitliche Siedlungskeramik von Esslingen am Neckar. Fundber. Bad.-Württ. 1, 1974, 226-250.
  • R. Christlein: Waffen aus dem völkerwanderungszeitlichen Grabfund von Esslingen-Rüdern. Germania 50, 1972, 259-263
  • R. Koch: Katalog Esslingen II. Die merowingischen Funde (Das Gräberfeld von Sirnau und die Funde von Berkheim, Mettingen und Oberesslingen). Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart A, 14/2 (Stuttgart 1969).
  • L. Reichardt: Ortsnamenbuch des Kreises Esslingen. Veröff. Komm. gesch. Landeskunde Bad. Württ. B 98 (Stuttgart 1982).
  • G.P. Fehring/B. Scholkmann/P. Anstett: Die Stadtkirche St. Dionysius in Esslingen. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 13; Stuttgart 1995. ISBN 3-8062-1040-3
  • Das Erbrecht der Reichsstadt Esslingen. ISBN 3-8753-2004-2
  • Christian Ottersbach: Die Esslinger Burg. Der historische Ort Nr. 106, Kai Homilius Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-89706-105-8
  • NN: Stadt-Findung. Geschichte - Archäologie - Bauforschung in Esslingen. Stuttgart, Bamberg 2001
  • W. Bernhardt/H. Koepf: Die Pfleghöfe in Esslingen. Sigmaringen 1982

Allgemeines

  • Amtsgericht Esslingen. Finanzministerium Baden-Württemberg, Juni 2004
  • Beschreibung des jährlichen Schwörtags der Reichsstadt Esslingen. Faksimiledruck, Buchhandlung H.Th.Schmidt Esslingen, ISBN 3-922360-02-9
  • Die Uhr am Alten Rathaus in Esslingen. Stiftung Esslinger Kulturpreis, ISBN 3-8743-7471-8
  • Es war einmal am Pliensauturm in Esslingen am Neckar. Fanfarenzug Blau-Weiß Esslingen
  • Esslingen am Neckar - Kunsthistorischer Stadtführer. 2. Auflage 2001, BechtleBuch+MagazinVerlag, ISBN 3-7628-0564-4
  • Esslingen am Neckar - Offizieller Stadtführer. 4. Auflage 1999, BechtleBuch+MagazinVerlag, ISBN 3-7628-0485-0
  • Esslingen am Neckar - Fotos und Texte. Lichtbildnergruppe Esslingen, 1. Auflage 2003, Buchhandlung Stahl Esslingen
  • Esslingen - Junge "Alte Stadt" am Neckar. Kunstverlag Josef Fink, 1. Auflage 2003, ISBN 3-89870-083-6
  • Freizeitkarte Kreis Esslingen. Städteverlag F.v. Wagner & Mitterhuber, ISBN 3-8164-1657-8
  • Otto Borst, Geschichte der Stadt Esslingen am Neckar. 3. Auflage 1978, BechtleBuch+MagazinVerlag, ISBN 3-7628-0378-1
  • Ha, woisch no? Geschichten aus dem alten Esslingen. ISBN 3-8313-1379-2
  • Mittelalterliche Fachwerkschätze und bürgerliche Baukunst in Esslingen a.N. aus der Zeit vor 1550. Selbstverlag Siegfried Stötzer, 2003
  • Schurwald, Eßlingen, Filder. ISBN 3-8062-1344-5
  • Stadtplan Esslingen. Städteverlag F.v. Wagner & Mitterhuber, ISBN 3-8164-7300-8
  • Unterwegs im alten Esslingen. ISBN 3-8613-4695-8
  • Weiblich ES - Frauengeschichte gesucht und entdeckt. Ausstellungskatalog des Stadtmuseums Esslingen zur Ausstellung vom 13. März bis 6. Juni 1999

Vorlage:Commons2