Kai Diekmann
Kai Diekmann (* 27. Juni 1964 in Ravensburg) ist ein deutscher Journalist.
Diekmann wuchs in Bielefeld auf. Bereits als Schüler gab er mit zwei Freunden eine Schülerzeitung ("Passepartout") heraus, die eine – für Schülerzeitungen außergewöhnlich hohe – Auflage von 15000 Stück erreichte. Er begann nach seinem Abitur und dem Wehrdienst, den er in der Redaktion einer Bundeswehrzeitung absolvierte, ein Studium an der Westfälischen Wilhelms Universität zu Münster. Dort wurde er Mitglied der Burschenschaft Frankonia. Sein Studium brach er ab, als seine berufliche Tätigkeit 1985 beim Axel-Springer-Verlag als Volontär der Journalistenschule Axel Springer begann. Dort machte er schnell Karriere und war für den Verlag zunächst Korrespondent in Bonn.
Von 1989 bis 1991 war er Chefreporter bei der Illustrierten Bunte. Nach einem kurzen Abstecher zur Berliner Zeitung wechselte er 1992 zur BILD.
1998 wurde Diekmann Chefredakteur der Welt am Sonntag, von wo er am 1. Januar 2001 auf den Chefredakteursposten der Bild-Zeitung wechselte. Seit 2004 ist er außerdem ihr Herausgeber und zur Zeit auch Herausgeber der Bild am Sonntag. Im März 2004 erschien der erste Band der maßgeblich von ihm geschriebenen Memoiren des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl.
Kai Diekmann klagte gegen die tageszeitung, als taz-Autor Gerhard Henschel am 8. Mai 2002 auf der Satire-Seite Die Wahrheit behauptete, Diekmann habe sich seinen Penis operativ verlängern lassen wollen. Diekmann verklagte die taz auf 30.000 Euro Schadenersatz. Das Berliner Kammergericht entschied in zweiter Instanz, dass Diekmann als Chefredakteur der BILD „bewusst seinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Persönlichkeitsrechtsverletzung anderer sucht“ und daher „weniger schwer durch die Verletzung seines eigenen Persönlichkeitsrechtes belastet wird“. Er müsse „davon ausgehen, dass diejenigen Maßstäbe, die er anderen gegenüber anlegt, auch für ihn selbst von Belang sind“.
1995–1997 war er mit der Journalistin Jonica Jahr verheiratet. Seit Februar 2002 ist er mit der BILD-Kolumnistin Dr. Katja Kessler verheiratet. Sie haben zwei Kinder.
Diekmanns Leitspruch soll sein „In meiner Redaktion kann jeder machen, was ich will“.
Häufig wird geäußert, dass Bild unter Kai Diekmann wieder stärker zum Kampagnenjournalismus zurückgekehrt sei, dabei Partei für CDU ergreife, und dass nun auch wieder häufiger Unwahrheiten verbreitet würden. Journalisten verschiedener Tageszeitungen haben daher den Blog BILDblog geründet, der täglich tendenziöse oder falsche Berichterstattung der BILD-Zeitung aufdeckt.
Veröffentlichungen
- Helmut Kohl, Kai Diekmann, Ralf G. Reut: Ich wollte Deutschlands Einheit ISBN: 3548362648
Weblinks
- Vorlage:PND
- Portrait Diekmanns durch das Satiremagazin Titanic
- Richtigstellungen von "Bild"-Falschmeldungen
- Interview mit Diekmann in der FAZ
Personendaten | |
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NAME | Diekmann, Kai |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1964 |
GEBURTSORT | Ravensburg |