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St. Gallen

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Vorlage:Ort Schweiz Sankt Gallen (engl. St. Gall, fr. St-Gall, it. San Gallo, rät. Sogn Gagl) ist eine Stadt in der Schweiz und die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons Sankt Gallen.

Die durch den irischen Mönch Gallus im 7. Jahrhundert gegründete Stadt Sankt Gallen zählt 74'867 Einwohner (November 2003). Mit rund 700 m ü.M. ist St. Gallen eine der höchstgelegenen Städte der Schweiz.

Geographie

St. Gallen besteht nebst der alten Stadtgemeinde (bis 1798 freie Reichsstadt und Republik St. Gallen) aus den ursprünglichen Dörfern und Weilern Bruggen, Hafnersberg, Heiligkreuz, Kräzern, Krontal, Lachen, Neudorf, Notkersegg, Riethüsli, Rotmonten, St. Fiden, St. Georgen, Sittertal und Winkeln, welche 1918 alle in die Stadt eingegliedert wurden.

Stadtgliederung

Die Stadt teilt sich in drei Kreise, West, Centrum sowie Ost, welche wiederum in Quartiergruppen und Quartiere eingeteilt sind.

Kreis West

Der Stadtkreis West streckt sich von Lachen, Storen bzw. Haggen bis nach Winkeln und Gründenmoos.

Kreis Centrum

Das Centrum streckt sich vom Rosenberg in die Innenstadt bis nach St. Georgen beziehungsweise Riethüsli.

Kreis Ost

Der Stadtkreis Ost beginnt bei St. Fiden und streckt sich in Richtung Rotmonten wie auch Notkersegg sowie Neudorf.

Übersicht aller Quartiere

Kreis Quartiergruppe Quartier
Kreis West Winkeln Hafnersberg
Breitfeld - Gründenmoos
Winkeln Nord - Industrie
Winkeln Süd
Gübsensee
Chräzeren
Altenwegen
Bruggen Sittertobel
Bruggen - Zürcherstrasse
Boppartshof - Hinterberg
Haggen - Oberstrasse - Langweid
Moos - Waldacker - Lerchenfeld
Lachen Vonwil - Lachen - Schoren
Kreis Centrum Rosenberg Hölzli - Joosrüti
Rosenberg - Kreuzbleiche
Riethüsli Riethüsli
St. Georgen St. Georgen - Bernegg
St. Georgen - Bach
Stuelegg - Rüti
Innenstadt St.Leonhard-Ost
Altstadt
St.Jakob St.Jakob
Linsebühl - Dreilinden Linsebühl - Dreilinden
Kreis Ost Rotmonten Rotmonten
Langgass - Heiligkreuz Langgass - Heiligkreuz
St. Fiden St. Fiden - Krontal
Notkersegg Notkersegg
Kurzegg - Rank
Hub - Schaugentobel
Neudorf Achslen - Wilen
Stephanshorn - Zil - Kesselhalden

Geschichte

Gründung der Stadt

Datei:Vogtherr - St.Gallen - 001.jpg
Älteste Darstellung der Stadt St. Gallen (etwa 1545)

Die Anfänge der Siedlung Sankt Gallen gehen auf den irischen Mönch St. Gallus (* um 550; † 620 oder 640) zurück, der 612 am Fluss Steinach eine Einsiedlerklause errichtete.

Nach seinem Tod entwickelte sich die Klause rasch zu einer Wallfahrtsstätte.







Gründung der Abtei Sankt Gallen

St. Galler Stiftskirche im Winterkleid

Um etwa 720, also hundert Jahre nach dem Tod Gallus', gründete der Alemannische Priester Othmar zu Ehren Gallus am Wallfahrtsort eine Abtei und gab ihr den Namen Sankt Gallen (siehe: Fürstabtei St. Gallen).

Sankt Gallen wurde zu einer Zufluchtstätte für irische Gelehrte und Künstler, welche in ihrer Heimat von den Wikingern sowie den Dänen verfolgt wurden. Es wurden weitere Orte oder Kirchen nach Gallus benannt. Ein sehr bemerkenswerter Originalplan eines Klosters, der in der ehemaligen Stiftsbibliothek von St. Gallen aufbewahrt wird und um 820 entstand, vermittelt eine akkurate bildliche Darstellung des idealen Klosters mit allen dazugehörigen Details. Hier befindet sich auch der bedeutendste frühmittelalterliche Bestand von Originalurkunden im gesamten Bereich nördlich der Alpen. Allein aus dem 9. Jahrhundert sind fast 600 Urkunden erhalten.

Sankt Gallen liegt am Jakobsweg von Rorschach nach Einsiedeln



Reformation

Ab 1526 führte der damalige Bürgermeister und Humanist Joachim von Watt (Vadian) die Reformation in St. Gallen ein.

Politik

St.Galler Altstadt im Klosterviertel

Die Legislative der Stadt ist das Stadtparlament (früher Grosser Gemeinderat), dessen 63 Mitglieder alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Das Stadtparlament trifft sich monatlich zu öffentlichen Sitzungen. Der aus fünf Mitgliedern bestehende Stadtrat bildet die Exekutive und wird ebenfalls für jeweils vier Jahre gewählt.

Stadtrat

Die fünf Mitglieder des Stadtrates sind je für eine Direktion zuständig. Die Aufteilung für 2005 wurde am 2. November 2004 festgelegt und sieht wie folgt aus.

Stadtrat Partei Direktion
Franz Hagmann CVP Inneres und Finanzen
Hubert Schlegel FDP Soziales und Sicherheit
Elisabeth Beéry Siegwart SP Bau und Planung
Fredy Brunner FDP Technische Betriebe
Barbara Eberhard-Halter CVP Schule und Sport

Mitglieder des Stadtrats von 2005-2008

Stadtpräsident

Der aktuelle Stadtpräsident ist Franz Hagmann (CVP).

Parteien

Die letzten Wahlen fanden am 26. September 2004 statt (zweiter Wahlgang 31. Oktober). Sie ergaben folgende Sitzverteilung:

CVP SP FDP SVP Grüne EVP PFG Total
Grosser Gemeinderat 12 17 13 11 7 2 1 63
Stadtrat 2 1 2 - - - - 5
Stadtpräsident 1 - - - - - - 1
Total 15 18 15 11 7 2 1 69

Verkehr

Der Hauptbahnhof St. Gallen ist für die Ostschweiz zentral. Von St. Gallen aus sind das Rheintal, der Bodenseeraum, Appenzell, und die Zentralschweiz gut mit der Bahn erreichbar. St. Gallen ist auch das Zentrum der S-Bahn St. Gallen. Der Flughafen Zürich ist eine Stunde entfernt. Der nächste Flughafen ist der Flughafen St. Gallen-Altenrhein, von welchem vor allem Flüge nach Wien fliegen.

Neben dem Hauptbahnhof verfügt St. Gallen über drei Bahnhöfe der Schweizerischen Bundesbahnen, St. Gallen St. Fiden, St. Gallen Bruggen und St. Gallen Winkeln sowie der Bahnhof St. Gallen Haggen der Südostbahn. Daneben verbindet die Trogenerbahn St. Gallen mit Speicher und Trogen und die Appenzeller Bahnen mit Gais und Appenzell.

Die Stadt verfügt über ein dichtes Busnetz der Verkehrsbetrieben der Stadt St. Gallen (VBSG). In der Stadt fährt auch die Bergbahn Mühleggbahn ins Naherhohlungsgebiet Drei Weiern. Bis 1957 verfügte St. Gallen zudem über eine Trambahn, die Trambahn der Stadt St. Gallen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Im Konzert und Theater St.Gallen werden Opern, Operetten, Ballett, Musicals und Schauspiel aufgeführt.

Museen

  • Historisches und Völkerkundemuseum (Sammlungen zur regionalen Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Volkskunst, Kulturgeschichte sowie völkerkundliche Sammlungen aus aller Welt)
  • Kunstmuseum (Malerei und Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts)
  • Kunsthalle St. Gallen (nationale und internationale moderne Kunst)
  • Naturmuseum (naturkundliche Sammlung)
  • Museum im Lagerhaus (schweizerische naive Kunst und art brut)
  • Textilmuseum (historische Spitzen, Stickereien und Gewebe)
  • Lapidarium der Stiftskirche (Bausteine des 8. bis 17. Jahrhunderts)

Musik

  • Das Sinfonieorchester St. Gallen gibt neben dem Dienst im Stadttheater zahlreiche sinfonische Konzerte in der Tonhalle. Auch Gastkonzerte und Kammerkonzerte sind in der Tonhalle zu hören. Chefdirigent seit 1996 ist Jiri Kout.

Bauwerke

Luftbild der Stadt St. Gallen
  • Altstadt
  • Drei Weihern (künstliche Weiher aus der Hochblüte der Textilindustrie mit Jugendstil-Badehäusern; Anfahrt mit der Mühleggbahn von 1893)
  • Stiftsbezirk mit Stiftsbibliothek und Stiftskirche (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Universität St. Gallen (HSG; Wirtschafts- und Rechtsuniversität mit einem hervorragenden Ruf im deutschsprachigen Raum)
  • Reformierte Kirche Linsebühl, ein imposanter Neurenaissancebau aus dem Jahr 1897
  • Tröckneturm Schönenwegen; der Turm wurde 1828 erbaut und in seinem Inneren wurden frisch gefärbte Stoffbahnen zum Trocknen aufgehängt.
  • Katholische Kirche St. Martin im Stadtteil Bruggen; die 1936 erbaute Betonkirche war für die damalige Zeit hochmodern.
  • 1992 erhielt die Stadt St. Gallen den Wakkerpreis.

Parks

Panorama

Panoramabild von St. Gallen

Regelmässige Veranstaltungen

  • OLMA, die traditionelle Schweizer Messe für Land- und Milchwirtschaft im Herbst sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen der Olma Messen St. Gallen
  • OpenAir St. Gallen im Sittertal
  • Kinderfest, was ursprünglich ein Produkt der Textilindustrie war, ist heute ein Zusammenkommen vieler Sankt Galler mit einem Umzug und Darbietungen verschiedener Schulhäuser. Es findet alle 3 Jahre statt.

Siehe auch

St. Gallen im Spiegel der Literatur

  • Thomas Hürlimann: Fräulein Stark ISBN 325060075X (Zentraler Bestandsteil dieses Romans ist die Stiftsbibliothek sowie die Klassengesellschaft St. Gallens in den 1950er-Jahren)