Düren
Siehe auch: Düren (Begriffsklärung)
Düren ist eine Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen zwischen Aachen und Köln mit über 90.000 Einwohnern. Düren ist Verwaltungssitz des Kreises Düren.
Karte | ||
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Karte Düren in Deutschland | [Wappen folgt] | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Kreis: | Landkreis | |
Fläche: | 85 km² | |
Einwohner: | 90.600 (30. Juni 2003) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.080 Einwohner/km² | |
Höhe: | 125 NN | |
Postleitzahlen: | 52349/52351/52353/52355 | |
Vorwahl: | 02421 | |
Geografische Lage: | 50° 48' N.B.
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KFZ-Kennzeichen: | DN | |
Webseite: | www.dueren.de | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Paul Larue (CDU) | |
Regierende Partei: | CDU |
Geschichte
Wahrscheinlich begang die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die Kelten. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (d. h. Burg). Nach den Kelten drangen andere Germanenstämme in dieses Gebiet ein. Diese wurden von den Römern unter Julius Cäsar besiegt (‘Römisches Germanien’).
Durum sollte der Versorungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station Köln werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (z. B. die Straße Köln - Jülich - Tongeren oder die Straße Köln - Zülpich - Trier). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend und nannten das ehemals keltische Durum ‘Villa Duria’.
Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die Franken im 5. Jahrhundert nach Düren. Der Frankenkönig ‘Pippin der Kleine’ besuchte im 8. Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung Villa Duria und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die erste offizielle Erwähnung Dürens als Villa Duria stammt aus dem Jahre 747. Pippin war der Vater des berühmten späteren Kaisers Karl der Große. Aus dem früheren keltischen Durum (= Burg) machten die Franken eine Königsburg, die sie Pfalz nannten und in der Karl der Große (742-814) sich häufig aufhielt. Sie stand dort, wo heute die Annakirche gebaut ist. Durch die häufige Besuche Karl des Großen entstanden bald viele Märkte, z. B. Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt, Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.
Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der Stadtmauer begonnen. Zur Stadtmauer gehörten 12 Stadttürme und 5 Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen 4 Himmelsrichtungen hin. es waren: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor (von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinenreste).
Der Steinmetz Leonhart entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit der Reliquie der Heiligen Anna aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan und brachte diese nach Düren. Ein Gericht entschied, dass Düren die Gebeine behalten durfte. Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in Annakirche umbenannt wurde, aufbewahrt. Die Heilige Anna wurde die Schutzpatronin Dürens. Jedes Jahr feiert man den Namenstag der Hl. Anna (= 26. Juli) eine Woche lang (Annakirmes).
Nachdem Herzog Wilhelm der vierte von Jülich 1542 einen Krieg gegen den deutschen Kaiser Karl der Fünfte begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an, und raubten und plünderten die Stadt aus,
Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit und 1563 war der die Annakirche wieder fertig.
Düren wurde 1642 auch in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem 1648 der Krieg endlich zu Ende war, brach die Pest aus und forderte viele Menschenleben.
Eine zweite Pestepidimie brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört.
Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15. Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuche) und das Metallgewerbe (Eisen) bestimmt. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Papiererzeugung begünstigt durch das außergewöhnlich weiche Wasser der Rur dazu.
Rütger von Scheven errichtete 1710 die 1. Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, 11 Tuch- und Deckenfabriken, 1 Walzwerke und 2 Eisengießereien.
Bekannte Fabrikantennamen: Hoesch, Schoeller, Schüll, Renker, Peill
Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands und als zweireichste Stadt in Preußen. 1805 lebten hier 4563 Bürger, 1900 waren es schon 27.168.
Am 16. November 1944 wurde Düren durch einen Alliiertenangriff im zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 3.000 beim Bombenangriff starben. Das Weiterleben in der fast vollständig zerbombten Stadt war nicht mehr möglich. Die noch lebenden Dürener mussten ihr Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert.
1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Im Februar 1945 überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück und fingen gegen den Willen der amerikanischen Besatzer mit dem Wiederaufbau an.
Im Juni 1945 waren wieder 3806 Bürger in Düren. Die Architektur Dürens ist geprägt durch den Stil der 50er Jahre.
Museen
- Leopold-Hoesch-Museum
- 1905 von Leopold Hoesch gestiftet, weltbekannt wegen der "Internationale Bienale der Papierkunst" (2-jährig)
- Papiermuseum
- 1990 eröffnet
siehe auch: Liste_deutscher_Museen_nach_Orten, Liste_deutscher_Museen_nach_Themen
Veranstaltung
Absolutes Highlight ist die Annakirmes, die jährlich in der Zeit der Anna-Oktav in der letzten Juli- und ersten August-Woche stattfindet. Die Annakirmes ist mit insgesamt über 170 Geschäften entlang der Budenfront von etwa 2,5 km auf einer Fläche von über 50.000 m² eines der größten Volksfeste nicht nur in der Dürener Region. Jährlich wird die Annakirmes von etwa 1.000.000 Menschen besucht. Höhepunkte sind
- Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken
- Das große Feuerwerk am Freitag der Annakirmes-Woche
Berühmte Persönlichkeiten
- Peter Gustav Lejeune Dirichlet - Mathematiker
- Wilfried Hannes - Fußballnationalspieler in den 80er Jahren
- Kalle Pohl - Musiker und Schauspieler (7 Tage, 7 Köpfe)
- Karl-Heinz Schnellinger - Fußballnationalspieler in den 60ger Jahren
- Rudolf Schock - Opernsänger
- Toni Schumacher - Nationaltorwart im Fußball
- Lars Vogt - Pianist
Weblinks
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