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Jarkowski-Effekt

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Der Yarkovsky-Effekt, bereits um 1900 beschrieben und benannt nach dem russisch-polnische Ingenieur I.O. Yarkovsky, beschreibt den Einfluß einer schwankenden Oberflächenerwärmung von Asteroiden auf deren Bahnverlauf.

Der Gedanke des Yarkovsky-Effektes besteht darin, dass sich eine Asteroidenoberfläche unterschiedlich stark erwärmt. Die "Nachmittagsseite" erwärmt sich, wegen der längeren Sonneneinstrahlungsdauer stärker als die "Vormittagsseiite". Der Grad der Erwärmumg und die Stärke des Effektes hängen dabei u.a. noch von der Rotation und der Oberflächenbeschaffenheit (Reflektion) des Asteroiden ab. Die Wärme wird auch unterschiedlich stark wieder abgestrahlt und erzeugt eine sehr geringe Schubwirkung. Dabei werden die Bahnen von Asteroiden die sich in Richtung ihrer Flugahn um die eigene Achse drehen (prograd) nach Außen gedrückt und jene, deren Eigendrehung entgegen der Flugbahn verläuft (retrograd), nach Innen verändert.

Der Yarkovsky -Effekt wurde im Fall des Asteroiden Golevka bestätigt. Golevka ist ein relativ unauffälliges, durchschnittlich großes erdnahes Objekt von rund 0,5 km Größe. Trotz der sehr geringen Kraft des Effektes, wurde der Asteroid in nur 12 Jahren ca. 15 km von seiner Bahn abgelenkt.

Weitere Forschungen der polnischen Adam-Mickiewicz-Universität zeigten, dass die Asteroiden-Bahnänderungen in Richtung inneres Sonnensystem nicht nur durch Zusammenstöße sondern in hohem Maße durch den Yarkovsky-Effekte verursacht werden.

Objekte, die im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ihre Umlaufbahn haben, können auf diese Weise zu einem erdnahen Objekt werden, das die Umlaufbahn der Erde kreuzt.

siehe auch: Bahnstörung, Bahnbestimmumg