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Free Jazz

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Let's play the music and not the background

Free Jazz ist einerseits ein historischer Begriff für freies ungebundenes Improvisationsspiel im Jazz seit den 60er Jahren. Andererseits ist es ein bis heute ausstrahlendes Paradigma, das die Möglichkeit zur freien Entfaltung immer neuer Formen im Jazz einfordert. Das ungebundene Spiel impliziert dabei auch eine Infragestellung der Differenzierung zwischen "offener Probe" und "Konzert"; damit gab das Freejazzparadigma den Musikern eine neue Legitimation für genreübergreifende Jamsessions, die die spätere Verwobenheit des Jazz mit der so genannten "Weltmusik" fundierte.

Die Entwicklung des Free Jazz fand in den USA und in Europa fast unabhängig voneinander statt. Der unbestritten wegbereitende Einfluss solcher US-Amerikaner wie John Coltrane, Eric Dolphy, Ornette Coleman, Cecil Taylor, Don Cherry, Archie Shepp, Albert Ayler, Sun Ra ... ist heute unauslöschlich in den Köpfen mit dem Begriff und der Musik des Free Jazz verbunden. Doch auch in der alten Welt gab es Musiker, die schon Anfang der 60er Jahre sich von den Zwängen, über eine festgelegte, sich ewig wiederholende "Form" zu spielen, frei machten. Musiker wie Peter Brötzmann, Alexander von Schlippenbach, Han Bennink und Willem Breuker aus den Niederlanden, die Briten Barry Guy und Evan Parker und viele weitere Free Jazz-Improvisatoren mit eigenständigem Profil betraten die Szene und viele zählen auch heute noch zu den kreativsten Vertretern der improvisierten Musik.