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Sexappeal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sexappeal, auch Sex-Appeal (englisch sex appeal [ˈsɛksəpiːl] ‚sexuelle Ausstrahlung‘), beschreibt eine sexuell-erotische Form der Attraktivität von Menschen.

Wortursprung

Im eigentlichen Wortursprung setzt sich der Sexappeal aus den Worten Sex und Appeal zusammen. Beide Wörter sind abgeleitet aus dem Lateinischen, wobei das Ursprungswort appellare das Ansprechen bedeutet. Der aus dem Englischen übernommene Begriff fand seine Verbreitung in Deutschland mit der zunehmenden Sexualisierung in den Massenmedien[1], erste Belege findet man seit Mitte des 20. Jahrhunderts.[2]

Einflussfaktoren

Eine klare, allgemeinverbindliche Erfassung des Begriffes und seiner Auswirkungen ist kaum möglich, da Sexappeal wie auch Attraktivität eher auf subjektiven Wahrnehmungen als auf objektiven Tatsachen basiert.

Subjektive Wahrnehmungen

Was einen Menschen für einen anderen sexy macht, ist individuell – d. h. von Mensch zu Mensch – äußerst uneinheitlich und hängt darüber hinaus von kulturellen und kulturgeschichtlichen Faktoren ab. Als allgemeine Faktoren für sexuelle Ausstrahlung lassen sich - neben einem wohlproportionierten Körper - vor allem Merkmale wie Selbstbewusstsein, ein gutes Körpergefühl, Humor und Kommunikationsfähigkeit benennen.

Männliche und weibliche Merkmale, die den Sexappeal steigern

Dennoch gibt es in jeder Kultur Konventionen, die zu beschreiben versuchen, worin Sexappeal bestehe. So gelten in den westlichen Kulturen Männer als sexy, die Merkmale wie z. B. breite Schultern, schmale Hüften, einen kleinen, straffen Po und eine große Körperlänge aufweisen. Auch ein Mann mit hohem sozialen Status, der Willensstärke, finanzielle Sicherheit, Ehrgeiz und intellektuelle Fähigkeiten aufweist, wirkt auf viele westliche Frauen attraktiv. Er muss kein Schönling sein, aber Charme und das so genannte, nicht klar zu umschreibende "gewisse Etwas" haben. Wesentliche Eigenschaften dieses "gewissen Etwas" sind aber zweifelsohne Begeisterungsfähigkeit und Tatkraft.

Männer dagegen schauen mehr auf die körperliche Attraktivität von Frauen. Bei Frauen gelten Eigenschaften wie ein hübsches Gesicht und ein gut proportionierter Körper als sexuell anziehend. Dabei sollte das Verhältnis von Taille zu Hüfte etwa 7 zu 10 erreichen, weil dies für die Gebärfähigkeit der Frau spreche.[3] Es spielt auch eine Rolle, ob die Frau ihre fruchtbaren Tage hat. Zur Zeit ihres Eisprungs wirken Frauen besonders anziehend auf Männer.

Kulturspezifische Variabilität des Schönheitsideals

Wie variabel und letztlich beliebig die Merkmale sind, die als Kennzeichen für Sexappeal gelten, wird angesichts von kulturspezifischen Fetischen wie z. B. dem im chinesischen Kaissereich verbreiteten Lotosfuß oder dem mit Messingringen gestreckten Hals der Padong-Karen-Frauen in Thailand deutlich.

Überzeugendes Auftreten

Niemand muss perfekt aussehen, um sexuell begehrt zu werden, aber man sollte sich im eigenen Körper merklich zu Hause fühlen und einen persönlichen Lebensstil pflegen. Ein selbstbewusstes Auftreten, ein von innen heraus kommendes, gutes Körpergefühl und ein natürliches Lachen sorgt für mehr Sexappeal. Überzeugend attraktiv ist vor allem derjenige, der sich seiner Persönlichkeit, seiner Stärken und Schwächen bewusst ist und offen damit umgeht, statt mit gekünsteltem Auftreten oder einem übermäßig geschminkten Antlitz nur auf reine Äußerlichkeiten zu setzen. Das Imitieren bekannter Sexsymbole vermag den Sexappeal des einzelnen nicht zu steigern. Besonders gut kommt eine lebensbejahende Einstellung an, die sich in einer aufrechten und entspannten Körperhaltung ausdrückt. Verstockte Grübler sprühen selten vor Sexappeal. Bereitschaft zur Kommunikation ist ein weiterer Schlüssel zu mehr Ausstrahlung. Wer ständig nur übertrieben freundlich ist, aber keine eigene Meinung vertritt, schadet seinem Sexappeal. Wer dagegen erst unfreundlich ist und dann netter wird, erzeugt sehr viel mehr sexuelle Spannung.

Einzelnachweise

  1. Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung, Elisabeth Klaus, LIT-Verlag, 2005
  2. vgl. Muttersprache. Vierteljahresschrift für deutsche Sprache, Band 76, 1966.
  3. Normalgewichtigen Frauen "mit einer WHR von 0,7 wurde der höchste Sexappeal, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Attraktivität bescheinigt". Siehe Irmgard Vogt: Frauen-Körper: Lust und Last, Band 2, DGVT-Verlag 2005, S. 100.

Literatur

  • Kate Botting, Douglas Botting: Sex appeal: the art and science of sexual attraction, St. Martins Press, 1996, ISBN 0-312-14412-1
  • Steven Heller: Sex appeal: the art of allure in graphic and advertising design, Allworth Press, 2000, ISBN 1-58115-048-2
  • Ansgar Rank, Dietlinde Rank: Sexappeal: Erotik und Sexualität aus bioenergetischer Sicht, Walter-Verlag, 1996, ISBN 3-530-30013-6
  • Laura Dahm: Die Darstellung des menschlichen Körpers in den Medien. GRIN Verlag 1999.
  • Irmgard Vogt: Frauen-Körper: Lust und Last, Band 2, DGVT-Verlag 2005.
  • Rüdiger Lautmann: Soziologie der Sexualität: erotischer Körper, intimes Handeln und Sexualkultur. Weinheim und München 2002.
Wiktionary: Sexappeal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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