Kartir
Katir (alternativ Kartir, Kater, Karder, Kirdir) Hangirpe war Hohepriester der zoroastrischen Religion. Kartir gilt als Reformator des zoroastrischen Glaubens und als Gründer der zoroastrischen Orthodoxie in Persien.
Er begann seine Laufbahn vermutlich als einfacher Priester und wurde Hofpriester Schapurs I., begleitete diesen auf seinen Feldzügen und diente ihm als Ratgeber. Schließlich stieg er zum obersten Priester (Mobad) auf, belohnte loyale Priester und bestrafte andere, deren Meinungen er für ketzerisch hielt. Später rief er zur Verfolgung der Juden, Buddhisten, Hindu sowie der einheimischen und griechischen Christen und der Manichäer auf.
Schapurs Sohn Hormizd I. verlieh Katir den Titel Ahuramazda magupat (Oberster Magier des Gottes Ahuramazda) und vergrößerte seinen Einfluß. Auch Bahram I. und Bahram II. förderten ihn, unter letzterem stieg er in den Adelsstand auf und wurde oberster Priester und Richter des Reiches.
Er hinterließ zahlreiche Inschriften, in denen er betonte, zahlreiche Feueraltäre gestiftet und sich stets um König und Reich verdient gemacht zu haben. In machichäischen Schriften wird er als Verfolger Manis unter Bahram I. erwähnt; die Verfolgungen scheinen aber unter König Narseh eingestellt worden zu sein. Es hat den Anschein, als habe der Einfluss des Zoroastrismus im Sassanidenreich zur Zeit Katirs seinen Höhepunkt erreicht, um danach wieder zurückzugehen.
Literatur
- Klaus Schippmann: Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches, Darmstadt 1990.
Personendaten | |
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NAME | Katir |
KURZBESCHREIBUNG | Hohepriester der zoroastrischen Religion |