Indianapolis 500

Das Indy 500 wird seit dem 30. Mai 1911 veranstaltet und ist somit das älteste und traditionsreichste Rundstrecken-Autorennen der Welt, sowie der Höhepunkt im Rennkalender der Champ Cars (ab 1996 IRL Indy Cars). Es ist auch mit weit über 400.000 Zuschauern vor Ort die weltweit größte jährlich stattfindende Eintages-Sportveranstaltung.
Indianapolis Motor Speedway
Der Indianapolis Motor Speedway war 1909 die erste speziell für Autorennen gebaute Rennstrecke. Der in Speedway, Indiana/USA gelegene Indianapolis Motor Speedway besitzt die Form eines Ovals. Er besteht aus vier 10 3/4 Grad überhöhten Steilwandkurven, die vom Kurveneingang bis zum Kurvenausgang jeweils 400 Fuß messen. Die Strecke hat eine Gesamtlänge von 2,5 Meilen. Die Oberfläche bestand ursprünglich aus Schotter und Teer. Nachdem die Strecke in den ersten Rennen jedoch stark beschädigt wurde, erhielt sie einen neuen Belag aus über 3 Millionen Ziegelsteinen, was ihr den Spitznamen "Brickyard" einbrachte. Von den Ziegelsteinen ist heute nichts mehr übrig geblieben. Bis auf einige Ziegelsteinreihen im Start-/Ziel-Bereich, die zur Erinnerung auf der Strecke belassen wurden, ist die Strecke heute natürlich mit einem Asphaltbelag beschichtet.
Rennen und Geschichte
Die Renndistanz beträgt genau 200 Runden, 500 Meilen oder 804,5 Kilometer. Bei einer heutigen Durchschnittsgeschwindigkeit von über 350 km/h unter grüner Flagge und einer Renndauer von normalerweise gut drei Stunden ist dieses Rennen neben anderen Superspeedway-Veranstaltungen die höchste Belastung für Fahrer und Material.
Am 30. Mai 1911 wurde das erste 500-Meilen-Rennen von Indianapolis ausgetragen. Der Sieger hieß Ray Harroun auf einem Marmon Wasp, der für die 500 Meilen 6 Stunden, 42 Minuten und 11 Sekunden benötigte. Das entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 72,602 Meilen pro Stunde (116,89 km/h). Das Rennen führte in den USA zu einer Motorsporteuphorie und zog den Bau vieler weiterer Speedway bzw. Superspeedway-Strecken nach sich.
Berühmt ist das Indy 500 vor allem aufgrund einer Vielzahl einzigartiger Facetten, welche anderen Autorennen einfach fehlen. So trinkt der Sieger zum Beispiel seit 1936 einen Schluck aus einer Milchflasche und sein Gesicht wird im Borg-Warner-Pokal verewigt.
Andere Besonderheiten sind ein fliegender Start in Dreier-Formation, welcher auch als Indianapolis Start bezeichnet wird, und es gehören Überholmanöver am laufenden Band sowie engste Zieleinkünfte zur Tagesordnung.
Erwähnenswert im Zusammenhang mit dem Indy 500 sind vor allem die Namen der drei Vierfachsieger : AJ Foyt (1961, 1964, 1967, 1977), Al Unser sr (1970, 1971, 1978, 1987), Rick Mears (1979, 1984, 1988, 1991)
Weitere bekannte Sieger sind u. a. Mario Andretti (1969), Emerson Fittipaldi (1989 und 1993), Al Unser jr (1992 und 1994) sowie Juan Pablo Montoya (2000).
Aber auch Europäer schrieben hier Motorsportgeschichte, so gewannen zum Beispiel die F1 Weltmeister Jim Clark (1965) und Graham Hill (1966). Der Niederländer Arie Luyendyk siegte 1990 im bisher schnellsten 500 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 300 km/h (185.981 mph, um genau zu sein).
Die bislang bestplatzierte Frau ist Danica Patrick, die 2005 das Indy 500 als 4.-platzierte abschloß. Patrick hatte das Rennen bis wenige Runden vor Schluss angeführt, konnte dann aber wegen Spritmangels nicht mehr Vollgas geben.