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Johann von Prochaska-Coronini

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Johann Prochaska, seit 1820 Freiherr von Prochaska (* 3. Juli 1760 in Wien; † 24. April 1823 ebenda) war ein österreichischer Feldmarschallleutnant und von 1816 bis 1823 Chef des Generalquartiermeisterstabes.

Leben

Aus einer Wiener Bürgerfamilie stammend, trat er als einfacher Kanonier bei der Artillerie ein und wurde nach fünf Jahren wegen seiner besonderen Verwendbarkeit zum Unterleutnant befördert. 1787 wurde er als Oberleutnant zum neuerrichteten Pionier-Korps versetzt und nahm mit diesem am Türkenkrieg 1788–1791 teil.

Nach seiner Übernahme in den Generalquartiermeisterstab diente er ab 1792 als Hauptmann unter Feldmarschallleutnant Jean-Pierre de Beaulieu (1725–1819) in den Niederlanden. Bereits ein Jahr später wurde Prochaska wegen seiner Tüchtigkeit zum Major ernannt. Wegen seiner erfolgreichen Teilnahme in den Gefechten von Châtillon und Landrecy (17. und 26. April 1794 in Frankreich) wurde er 1796 zum Oberstleutnant befördert und ihm am 11. Mai 1796 das Ritterkreuz zum Militär-Maria-Theresia-Orden verliehen mit Anrecht auf spätere Erhebung in den österreichischen Freiherrnstand. 1796/97 war er Generalstabschef des Feldzeugmeisters Maximilian Graf Baillet von Latour (1737–1806). Als Oberst wurde ihm 1800 die Aufstellung eines pfälzisch-bayrischen Hilfskontingents übertragen.

Nach Beförderung zum Generalmajor war er 1805 im Stab der Italienarmee tätig. In den ersten Monaten des Jahres 1809 war er Generalstabschef der Armee in Deutschland. Im Mai wurde er Feldmarschallleutnant und Kommandeur einer Grenadier-Division. Mit dieser nahm er am 6. Juli 1809 an der Schlacht bei Wagram teil.

Ab 1813 war er als „Generalintendant“ für Versorgung und Nachschub des Heeres auf den sich ständig erweiternden Kriegsschauplätzen zuständig. Unmittelbar nach Kriegsende in den Hofkriegsrat berufen, wurde er 1816 zum Chef des Generalquartiermeisterstabes ernannt. Diesen Posten hatte er bis zu seinem Lebensende (1823) inne.

Die Erhebung in den erbländisch-österreichischen Freiherrnstand erfolgte schließlich am 9. November 1820 in Wien mit Diplom vom 19. Januar 1821.[1]

Prochaska wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof im heutigen 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße begraben.[2]

Orden und Ehrenzeichen

  • Ritterkreuz zum Maria-Theresia-Orden (1796)
  • weitere hohe Orden des Kaisers und anderer Regenten (1815)

Quellen

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408
  2. Hans Pemmer: Der Friedhof zu St. Marx in Wien, seine Toten, seine Grabdenkmäler, Verlag des Amtes für Kultur und Volksbildung, Referat Heimatpflege, 1951

Literatur