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Benutzer:Greenx/Strategischer Luftkrieg

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Die theoretischen Grundsätze zur Führung eines strategischen Luftkrieges wurden bereits im Laufe des Ersten Weltkrieges gebildet und vor 1933 in erster Linie durch die Generäle Giulio Douhet (Italien), Hugh Trenchard (Großbritannien) und William "Billy" Mitchell (USA) vertreten. Es wurde die Erwartung gehegt, durch Bombenabwürfe tief im Gebiet des Gegners die Entscheidung in einem Krieg herbeiführen zu können. Je nach der geopolitischen Lage eines Landes, seiner Absichten und seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten wurde dieses Konzept in der Planung und Finanzierung der Rüstung der damaligen Großmächte berücksichtigt und umgesetzt, wenn auch mit unterschiedlichem Ergebnis. Die Bedenken, Zivilbevölkerung zu terrorisieren, also zu ermorden und obdachlos zu machen, wurden dabei in Kauf genommen, wobei in der Regel aus politischen Motiven Wert darauf gelegt wurde, einen solchen Luftangriff nicht als erster zu führen [1]. In Großbritannien wurde die Umsetzung der Trenchard-Doktrin zwar durch die Weltwirtschaftkrise gebremst, politisch aber durchwegs unterstützt. Nach dieser These bestand die hauptsächliche Wirkung strategischer Luftangriffe in der Demoralisierung der Bevölkerung, ein geringer Anteil entfiele auf die Zerstörung der wirtschaftlichen Resourcen des Gegeners. In England selbst war die Angst vor einem verheeredem Erstschlag aus der Luft latent, was sich auch durch die Appeasement Politik und das Abkommen von München audrückt. Die praktische Umsetzung zum Aufbau einer strategischen Bomberflotte erfolgte relativ spät, als 1938 der Bau 500 schwerer Bomber in Auftraug gegeben wurde.

In den USA wurden die als radikal geltenden Bestrebungen Mitchells zunächst politisch abgewehrt, de facto aber sinngemäß weiterverfolgt. Präsident Roosevelt forderte 1938 vom amerikanischen Kongress die Finanzierung eines Programmes zum Aufbau einer Bomberflotte mit an die 4.000 aktiven Einheiten, und ebensovielen in Reserve. Dieses Programm legte den Grundstein für die Beschaffenheit der strategischen Bomberflotte der USA.

Die 1935 der Weltöffentlichkeit präsentierte Deutsche Luftwaffe ließ unter General Walther Wever durch die Projekte „Uralbomber“ und „Bomber A", aus welchem die Heinkel He 177 hervorging, ebenfalls die Planung einer strategischen Bomberflotte erkennen.

Einzelnachweise

  1. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 6; Deutsche Verlags-Anstalt DVA (1. Oktober 1990), ISBN-13: 978-3421062338, S. 434