Chingachgook, die große Schlange
Film | |
Titel | Chingachgook, die große Schlange |
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Produktionsland | DDR |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1967 |
Länge | 87 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Richard Groschopp |
Drehbuch | Wolfgang Ebeling Richard Groschopp |
Produktion | Dorothea Hildebrandt |
Musik | Wilhelm Neef |
Kamera | Otto Hanisch |
Schnitt | Helga Krause |
Besetzung | |
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Chingachgook, die große Schlange ist ein vom DEFA-Studio für Spielfilme, Gruppe „Roter Kreis“, produzierter Indianerfilm von Regisseur Richard Groschopp, welcher auf Motiven des Lederstrumpf-Romans Wildtöter von James Fenimore Cooper basiert. Dieser Streifen ist der zweite Teil einer äußerst erfolgreichen Westernreihe mit Gojko Mitić als Hauptdarsteller, und wurde am 25. Juni 1967 in der Rostocker Freilichtbühne uraufgeführt. Die Dreharbeiten zum Film fanden in Babelsberg, sowie in Bulgarien und der damaligen Tschechoslowakei statt.
Handlung
1740. In Nordamerika tobt zwischen Großbritannien und Frankreich ein Kampf um die Kolonien, der sich zu einem Krieg entwickelt und die dort lebenden Indianerstämme miteinbezieht. Die Engländer haben einen Vertrag mit den Delawaren abgeschlossen, während die Franzosen auf die Kampfkraft der Huronen vertrauen.
Chingachgook, ein von den Delawaren aufgezogener Mohikaner, soll die Häuptlingstochter Wahtawah zur Frau bekommen. Sie wird aber von den feindlichen Huronen geraubt. Auf der Suche nach ihr treffen Chingachgook und sein weißer Freund Wildtöter auf den Einsiedler Tom Hutter, genannt "Der schwimmende Tom", seine Tochter und den Jäger Harry Hurry. Dieser will zusammen mit Tom das Lager der Huronen überfallen, um die erbeuteten Skalpe an die Briten zu verkaufen. Sie werden jedoch von den Huronen gefangen genommen. Chingachgook und Wildtöter gelingt es, die beiden Gefangenen gegen zwei Elefantenfiguren, welche die Huronen als großen Zauber ansehen, auszutauschen. Als Harry auf die Indianer schießt, erklären diese den Krieg gegen alle weißen Männer. Harry macht sich aus dem Staub, um zum einen im nahe gelegenen Fort in Sicherheit zu sein und zum anderen, um die Briten gegen die Huronen aufzustacheln. Zwischen Wildtöter und Judith beginnt sich eine romantische Beziehung anzubahnen.
In der Zwischenzeit wird Chingachgook bei dem Versuch, seine Braut Wahtawah zu befreien, gefangengenommen und, da er sich weigert, als Häuptlingssohn dem Stamme der Huronen beizutreten, zum Tode am Marterpfahl verurteilt. Während des Marterns überfallen die Briten das Lager und töten alle Huronen, derer sie habhaft werden können, um deren Skalpe zu verkaufen. Der verwundete Häuptling kann mit Hilfe von Chingachgook fliehen und fordert im Sterben seine restlichen Krieger auf, mit allen Indianerstämmen in Frieden zu leben. Diese respektieren den Wunsch und geben Chingachgook die Freiheit wieder.
Chingachgook, Wahtawah und Wildtöter kehren zum Stamme der Delawaren zurück, während Judith mit den Briten zum Fort geht, da sie mit Wildtöter nicht in der Wildnis leben, er aber seine Lebensweise auch nicht ändern will.
Kritik
„Von falschem Mystizismus befreite DEFA-Produktion nach J.F. Cooper, die die Vorlage strafft, dabei aber ihren humanistischen Gehalt beibehält.“
„Die beste unter den vielen Cooper-Verfilmungen, auch wenn sie vor lauter Problembewußtsein den Cooperschen Humor zu kurz kommen läßt.“
Entstehungsgeschichte
In den 1950er Jahren erschienen in der DDR die fünf Lederstrumpf-Romane Wildtöter, Der letzte Mohikaner, Pfadfinder, Die Ansiedler am Susquehanna und Die Prärie von dem US-amerikanischer Schriftsteller James Fenimore Cooper. Diese Werke erfreuten sich dort einer allgemeinen Beliebtheit und waren allgemein bekannt.
Weitere Hinweise
Der gealterte Chingachgook ist ebenso eine Romanfigur der weiteren Lederstrumpferzählung Der letzte Mohikaner von James F. Cooper, welcher die Titelrolle verkörpert und die ebenfalls verfilmt wurde.