Skype
Skype
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Basisdaten
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Entwickler | Skype Technologies |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Aktuelle Version | 1.4.0.56 Beta (12. September 2005) |
Betriebssystem | Windows, Linux, Mac OS X, Pocket PC |
Programmiersprache | Delphi, Objective-C, C++, Object Pascal |
Kategorie | VoIP, IM, P2P |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
www.skype.com |
Skype ist eine unentgeltlich erhältliche VoIP-Software, die das kostenlose Telefonieren via Internet von PC zu PC sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und auf Mobiltelefone ermöglicht (SkypeOut). Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht die Erreichbarkeit aus dem herkömmlichen Telefonnetz. Konferenzschaltungen sind für bis zu fünf Gesprächsteilnehmer möglich.
Eigenschaften
Die Software zeichnet sich – im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Programmen – dadurch aus, dass sie auch hinter Firewalls und NAT-Routern problemlos funktioniert, weil für die Kommunikation unter anderem der TCP-Port 80 benutzt wird, der normalerweise für das Surfen im World Wide Web Verwendung findet. Die Sprachqualität von Skype ist aufgrund von neuen Kompressionsalgorithmen größtenteils besser als bei herkömmlichen Telefongesprächen, und bei Verbindungen von PC zu PC sorgt laut Skype die Verschlüsselung mit AES-256 für die Privatsphäre (über die Korrektheit dieser Angaben lässt sich allerdings keine Aussage machen. Die Sprachqualität wird zum Beispiel – anders als bei Telefonen – von im PC-Markt weit verbreiteten minderwertigen Mikrophonen negativ beeinflusst.). Da Skypes VoIP-Protokoll proprietär ist, sind Skype-Nutzer auf die Soft- und Hardware, die von der Herstellerfirma autorisiert wurde, angewiesen – im Gegensatz zu Nutzern von Diensten, die SIP benutzen.
Die Struktur von Skype ist im Rahmen eines P2P-Netzes teilweise dezentral, beispielsweise das Telefonbuch. Die Authentifizierung und das Abrechnen hingegen erfolgt über einen zentralen Rechner. Ebenso werden Verbindungen von PC zu PC teilweise über andere Skype-Teilnehmer weitergeleitet, während die Gespräche ins Festnetz über speziell dafür vorgesehene Rechner abgewickelt werden.
Seit Version 1.2 der Windows-Variante bietet Skype auch einen Anrufbeantworter (Voicemail) (Seit der Beta 1.3 kann man als Nutzer des Skype-Anrufbeantworters jedem User eine Nachricht auf dem AB hinterlassen, auch wenn dieser selbst keinen Skype AB nutzt.) sowie den Dienst SkypeIn kostenpflichtig an. Bei SkypeIn wird dem Nutzer eine Festnetznummer (bislang nur aus Frankreich, Hongkong, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Polen und den USA) zugeteilt, über die er via Skype erreichbar ist. Neben dem Telefonieren ist der Haupteinsatz von Skype das Instant Messaging, wobei auch Chats mit mehreren Teilnehmern möglich sind, sowie das Übertragen von Dateien.
Durch die seit Version 1.0.0.94 verfügbare Programmschnittstelle ist es auch für externe Programme möglich, auf die Funktionalitäten des Skype-Clients und Teilen des Netzwerkes zuzugreifen, um etwa den Status auf Webseiten anzeigen zu lassen.
Versionen und Betriebssysteme
Seit Ende Juli 2004 ist Skype als Vollversion verfügbar und läuft sowohl unter Windows XP, Windows 2000 (und Windows ME mit der XP-Version, auch wenn es nicht dabei steht) als auch unter Linux, Pocket PCs und Mac OS X. Bislang wurde Skype über 100 Millionen mal heruntergeladen, laut Anzeige im Client sind inzwischen regelmäßig drei Millionen Benutzer online. Laut der offiziellen Skype-Internetseite wurden bereits etwa 13,5 Milliarden Minuten vermittelt und etwa 165 Millionen Downloads durchgeführt.
Skype-Hardware
Das bisher komfortabelste Telefongerät für Skype ist der dänische Cordless DUALphone von RTX, der einerseits per USB mit PC (mit Windows 2000 oder Windows XP als OS) verbunden werden kann, anderseits wie ein normales analoges Telefon ans Festnetz angeschlossen wird, sodass Telefonate sowohl gratis via Internet (VoIP), als auch wie bisher kostenpflichtig via übliche Telefonleitung – statt mit PC-Lautsprecher (oder Kopfhörer) und PC-Mikrofon – mit (fast) gewöhnlichen schnurlosen (cordless) Telefonhörern geführt werden können. Siemens hat ein USB-Dongle auf den Markt gebracht, womit gewöhnliche schnurlose Telefone verwendet werden können.
Geschichte
Skype wurde von Niklas Zennström und Janus Friis entwickelt, die schon durch den Aufbau der Peer-to-Peer-Plattform KaZaA bekannt wurden. Eine Gruppe von Investoren, die im Besitz aller Skype-Anteile war, verkaufte im September 2005 Skype an das Unternehmen eBay. eBay übernimmt Skype Technologies für 2,6 Milliarden Dollar. Hinzu kommen mögliche leistungsbezogene Zusatzzahlungen von rund 1,5 Milliarden Dollar, die in den Jahren 2008 oder 2009 fällig werden könnten.
Bewertung
Nachteilig an Skype ist die Verwendung von proprietären Protokollen, sodass die Software mit anderen VoIP-Angeboten nicht kompatibel ist. Skype schließt aber nicht aus, dass in Zukunft auch Verbindungen zu SIP-kompatiblen VoIP-Netzwerken möglich sind. Freie SIP-basierende VoIP-Clients und Server sind hingegen ebenso im Internet verfügbar, beispielsweise X-Lite als Softphone und SER (SIP Express Router) als SIP-Proxy.
Siehe auch
Literatur
- Thor Alexander: Internettelefonie : Alles über Skype. Rund um die Welt kostenlos telefonieren. Rhombos-Verlag, o. O. 2005, ISBN 3-937231-52-8
- Salman A. Baset, Henning Schulzrinne: An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol. (PDF)
Weblinks
- skype.com – Website von Skype
- meinskype.de – inoffizielle deutsche Webpräsenz rund um Skype mit FAQ, Anleitungen, Forum etc.
- heise.de/... Heise-Meldung vom 12. September 2005 über den Kauf von Skype durch eBay