Oberelsbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 26′ N, 10° 7′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Rhön-Grabfeld | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 67,65 km2 | |
Einwohner: | 2647 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97656 | |
Vorwahl: | 09774 | |
Kfz-Kennzeichen: | NES, KÖN, MET | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 73 149 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktplatz 3 97656 Oberelsbach | |
Website: | www.rhoen-saale.net/lis/app1/oberelsbach/main | |
Bürgermeisterin: | Birgit Erb (CSU) | |
Lage des Marktes Oberelsbach im Landkreis Rhön-Grabfeld | ||
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Oberelsbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und staatlich anerkannter Erholungsort.
Geographie
Oberelsbach (Mundart:Öwerälsbich)liegt in der Region Main-Rhön.
Es existieren folgende Gemarkungen: Ginolfs, Oberelsbach, Sondernau, Unterelsbach, Weisbach.
Geschichte
Oberelsbach wurde im Jahr 812 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war im Besitz des Stiftes Fulda und ging 1332 an das Kloster Wechterswinkel über. Er kam schließlich an das Juliusspital Würzburg und damit an das Hochstift Würzburg. Der Ort besitzt seit dem Jahr 1726 das Marktrecht. Das Amt des Hochstiftes Würzburg wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Oberelsbach.
Mindestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien im Ort ansässig, die eine Jüdische Gemeinde bildeten und 1899 am Ende des Elsweges ihre Synagoge errichteten. Dieses Gotteshaus wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern verwüstet und wird heute als Wohn- und Geschäftshaus genutzt, woran eine Gedenktafel erinnert.[2]
Am 1. Januar 1972 wurde Ginolfs in den Markt Oberelsbach eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte Weisbach. Schließlich wurde die Marktgemeinde am 1. Januar 1978 um die bisher selbständigen Gemeinden Sondernau und Unterelsbach vergrößert.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.934, 1987 2.871 und im Jahr 2000 2.966 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeisterin ist Birgit Erb (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.059.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 129.000 Euro.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Barocke Pfarrkirche St. Kilian, 1784 vollendet
- Erstes Deutsches Tabakpfeifenmuseum, im alten Schulhaus seit 1996. Es zeigt einen Querschnitt der Rhöner Pfeifenherstellung, darunter eine Doppelpfeife zum vergleichenden probieren. Zuerst wurden die Pfeifen aus Ton, später Holz hergestellt. Es sind kleine Kunstwerke mit Relief. Auch ist die von Friedrich Wilhelm I. zu besichtigen. Eine weitere Abteilung ist den Ulmer Sackpfeifen gewidmet. Spätere Materialien waren Meerschaum (wertvoll geschnitzt) und Porzellan (mit Kupferaufdruck).
- Haus der Langen Rhön, Informationszentrum über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 160 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 89 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1081. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 111 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2031 Hektar, davon waren 1021 Hektar Ackerfläche und 1007 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- 125 Kindergartenplätze mit 124 Kindern
- Eine Volksschule mit 16 Lehrern und 288 Schülern
Persönlichkeiten
- Valentin Rathgeber (1682–1750), Komponist
- Wilhelm Vorndran (* 1924), Präsident des Bayerischen Landtags
Sonstiges
Oberelsbach ist Sitz des bayerischen Teils der Verwaltung des Biosphärenreservats Rhön.
Weblinks
- Wappen von Oberelsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Rückblick auf 10 Jahre Managementzentrum des Biosphärenreservat Rhön in Oberelsbach
- Oberelsbach: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 182