Benutzer:Beademung/Verbundbremse
MV Agusta | |
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MV Agusta 750 Sport America | |
Hersteller | MV Agusta |
Produktionszeitraum | 1975 bis 1980 |
Klasse | Superbike |
Motordaten | |
Viertaktmotor, luftgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, DOHC, Nockenwellenantrieb über Stirnräder, zwei Ventile pro Zylinder, Ölsumpfschmierung, vier Dell'Orto Vergaser mit 26 mm Durchmesser, Spulenzündung | |
Leistung (kW/PS) | 75 (55) bei 8.500 min-1 |
Drehmoment (N m) | 68,7[1] |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 210 |
Getriebe | 5-Gang-Getriebe |
Antrieb | Kardanwelle |
Bremsen | vorne: Doppelscheibenbremse 280 mm / hinten: 200 mm Trommelbremse; ab Modell 1976 mit Scheibenbremse 280 mm |
Sitzhöhe (cm) | ? |
Leergewicht (kg) | 240 |
Vorgängermodell | MV Agusta 750 S |
Nachfolgemodell | keines[2] |
Die MV Agusta 750 Sport America auch MV Agusta 750 S America, war ein Motorrad der Firma MV Agusta das von 1975 bis 1980 gebaut wurde.
Entwicklung
Nachdem das Vorgängermodell MV Agusta 750 S bereits durch seine Linienführung auffiel, initierten die US-Amerikaner Chris Garville und Jim Cothermann die Neuauflage. Das Erscheinungsbild sollte stärker an die Rennmaschinen angelehnt werden und damit insbesondere die Verkaufzahlen in den USA anheben. Innerhalb von 50 Tagen wurden die Entwürfe der beiden Unternehmer im Werk Gallarate umgesetzt.[3]
Technische Daten
Das Kernstück des Motors bildet das sogenannte Bankett, ein Steuer- und Lagergehäuse; daran waren Kurbeltrieb, Zylinder und Zylinderkopf montiert. Das Bankett nahm die aus neun Teilen zusammengesetzte Kurbelwelle in sechs Lagerböcken auf, ebenso die Stirnräder im Steuerturm für den doppelten Nockenwellenantrieb. Nach dem Lösen von zwölf Muttern konnten die auf dem Bankett montierten Einheiten herausgehoben werden.[4] Besonders auffällig war die feine Verrippung der Kühllamellen sowie der überdimensionle Zylinderkopf durch den doppelten Nockenwellenantrieb. Das längs eingebaute Getriebe war mit dem Motor über ein Kegelrad-Winkeltrieb verbunden.[5] Im Gegensatz zur MV Agusta 750 S wurden an allen Modellen Doppelscheibenbremsen an der Teleskopgabel verwendet.
Modellvariante
Die MV Agusta 800 SS America wurde offiziell von 1977-78 gebaut. Dabei handelte es sich um eine aufgebohrte (69er Bohrung) Version mit 837 cm³ Hubraum und leistungsgesteigertes (90 PS/66 kW bei 9.000 min-1) Modell. Der MV Agusta Club in Deutschland bezeichnet dieses Modell als MV Agusta 850 SS Monza/Boxer, von dem insgesamt 27 Exemplare gefertigt wurden.[6]
Sondermodelle Hansen & Schneider
Der Importeur für Deutschland, die Firma Hansen in Baden-Baden, veranlasste mit Einverständnis des Werks die Anfertigung von Sondermodellen. Dabei handelte es sich um „Luxus-Sportmaschinen“, bei denen man den Eindruck hatte, dass „Motorräder hier mehr als eine Art Hobby und weniger aus kommerziellen Gründen entstanden“.[7] Während das Modell
- 800 SS Super America (1976–1978) mit einer Magni 4 in 1 Auspuffanlage und Magnesiumrädern versehen wurde, erhielt die
- 800 SS Super Daytona America (1976–78) zusätzlich eine Verkleidung.
Die Hubraumerweiterung über die serienmäßig angebotenen 837 cm³ hinaus, erfolgte durch weiteres Aufbohren des Motors, Änderung der Kurbelwelle und die Umstellung auf Mahle-Kolben. Damit ergaben sich neue Modellbezeichnungen:
- 900 S Arturo Magni Cento Valli (1978): 892 cm³ Hubraum (70 mm Bohrung/58 mm Hub) - 10 Exemplare gebaut
- 1000 S Corona (1978–1982): 954 cm³ Hubraum (70 mm Bohrung/62 mm Hub) - 12 Exemplare gebaut
- 1100 Grand Prix (1978–1982): 1066 cm³ Hubraum (74 mm Bohrung/62 mm Hub) 119 PS Leistung und Kettenantrieb - 6 Exemplare gebaut
- 1000 Agostini (1979−1980): 954 cm³ Hubraum (70 mm Bohrung/62 mm Hub) und Kettenantrieb - 4 Exemplare gebaut
Sondermodelle Magni
Arthuro Magni, der ehemalige Rennleiter von MV Agusta entwickelte eigenständig aus den bestehenden MV Motoren Motorräder. So bot er die Modelle Magni 832 (Serienmotor der MV Agusta 800 SS America) und Magni 861 (861 cm³ Hubraum, 70 mm Bohrung/56 mm Hub) ab dem Jahre 1978 an.[9]
Produktionsende
Mit dem Ausstieg der Firma MV Agusta aus dem Rennsport wurden auch die Aktiviäten im Serienbereich zurückgefahren. Faktisch ab 1976 wurde keine Weiterentwicklung getätigt, die Produktion des Modells MV Agusta 750 S America aus Restbeständen aufrecht erhalten. 1980 wurde die Fertigung ganz eingestellt, bis 1986 wurden Restbestände nach erfolgter Liquidation verkauft. Insgesamt wurden etwa 1250 Reihenvierzylinder von 1966 bis 1980 in aufwändiger Rennmotorentechnik hergestellt.[10]
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MV Agusta 750 S America
Modelljahr 1975 -
MV Agusta 750 S America mit Vollverkleidung
Modelljahr 1976 -
MV Agusta 800 SS America
Modelljahr 1977–78
Literatur
- Mario Colombo/Roberto Patrignani: MV Agusta. Motorbuch Verlag. Stuttgart 2000. ISBN 3-613-01416-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ MOTORRAD Classic 5/2003, S.14
- ↑ technischen Daten nach Colombo, S. 194
- ↑ MOTORRAD Classic 5/2003, S.14
- ↑ MOTORRAD 14/1979
- ↑ Colombo, S. 87
- ↑ MV Agusta Club.de
- ↑ Erwin Tragatsch: Berühmte Motorräder. ISBN 3-613-02038-6, S. 123
- ↑ MV Agusta Club.de
- ↑ MV Agusta Club.de (abgerufen am 1. September 2011)
- ↑ MOTORRAD 14/1979
[Kategorie:MV Agusta-Motorrad]