Rettungshubschrauber
Rettungshubschrauber (RTH) dienen in der Luftrettung als Luftrettungsmittel für Notfallpatienten, als Notarztzubringer ("Primär-Einsatz") und als Verlegungsmittel für Klinikpatienten ("Sekundär-Einsatz").
Einsatzbereich
Die Rettungsleitstelle entsendet einen Rettungshubschrauber immer dann, wenn ein schneller Notarzteinsatz notwendig ist und kein bodengebundener Notarzt zur Verfügung steht oder wenn die speziellen Vorteile eines Rettungshubschraubers gefragt sind:
- Einsatzfähigkeit in schwer zugänglichen Gegenden
- Unabhängigkeit von Staus und Fahrbahnzustand (z. B. Eisglätte)
- zügiger und schonender Transport mit medizinischer Betreuung und umfassender Überwachungsmöglichkeit auch in weit entferntere Krankenhäuser
Nachteil eines Rettungshubschraubers ist die Abhängigkeit von Witterungs- und Sichtbedingungen. Obwohl Rettungshubschrauber auch nachts eingesetzt werden können, ist das Risiko für Landungen in unbekanntem Gelände dabei so hoch, dass sich die Dienstzeit meist nur auf die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang beschränkt. Nachteinsätze sind dementsprechend selten. Hingegen ist die nächtliche Luftrettung auf dem Sektor der interklinischen Patienten-Verlegungsflüge keine Besonderheit mehr. Eine erhebliche Anzahl von Intensivtransporthubschrauber-Stationen ist rund um die Uhr einsatzbereit.
Die Vor- und Nachteile der Durchführung eines Fluges müssen gegeneinander abgewogen werden. In Zweifelsfällen trifft der Pilot die Entscheidung, er hat die Verantwortung für die Sicherheit seines Hubschraubers und der Besatzung.
Ausrüstung
Die Mindestausstattung orientiert sich hinsichtlich der medizinischen Geräte, Medikamente und Materalien am Notarztwagen; sie ist durch die DIN 13 230 geregelt. Damit kann eine Versorgung vor Ort und während des Transportes auf notfallmedizinischem Niveau erfolgen.
Für spezielle Anforderungen kann die Ausrüstung auch erweitert werden. Zum Beispiel ist am Meer oder im Gebirge (zum Einsatz bei Bergunfällen) am Rettungshubschrauber oft auch eine seitliche Winde angebracht, womit der Patient auf einer Trage im Flug hochgehoben und verladen werden kann. Ohne diese Winde wird der Patient zwar auch mit dem Hubschrauber hochgezogen, dann muss aber der Hubschrauber später landen um den Patienten auch verladen zu können.
Besatzung
Die Besatzung eines deutschen RTH besteht in der Regel aus dem Piloten, einem Notarzt und einem HEMS Crew Member. Bei bestimmten RTH-Typen gehört zur fliegerischen Besatzung zusätzlich ein Bordwart. Fallweise werden auch Praktikanten mitgenommen.
Pilot und Bordwart sind Angestellte des Betreibers. Der HEMS Crew Member, ein speziell ausgebildeter Rettungsassistent ist oft Angestellter der Hilfsorganisation, mit der der Betreiber eine Partnerschaft eingegangen ist, selten beim Betreiber selbst angestellt (Ausnahme etwa die Hubschrauber der Bundeswehr). Der Notarzt ist ein Arzt des Krankenhauses, an dem der RTH stationiert ist, er leistet in der einsatzfreien Zeit normalen Stationsdienst.
Siehe auch
- Luftrettung
- Intensivtransporthubschrauber
- Notarzteinsatzhubschrauber
- Großraum-Rettungshubschrauber
- Rettungsmittel
- Rettungsdienst
Weblinks
- rth.info - Luftrettung in Deutschland
- rettungshubschrauber.de - Luftrettung in Deutschland
- Artikel auf pfeil-magazin.de: "Christoph 4: Der Retter aus der Luft"
- Homepage des ersten RTH: Christoph 1
- [http://www.heli-szene.de/ Homepage mit Bildern un Videos von RTH und ITH