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Bahnstrecke Stuttgart-Bad Cannstatt–Nördlingen

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Remsbahn (auch Remstalbahn genannt) heißt der 1861 eröffnete Abschnitt von Stuttgart-Bad Cannstatt bis Nördlingen der Hauptbahnstrecke von Stuttgart über Aalen nach Donauwörth, der großteils dem gleichnamigen Fluss Rems folgt. Den Streckenabschnitt zwischen Aalen und Donauwörth bezeichnet die Deutsche Bahn heutzutage als Riesbahn, benannt nach dem Nördlinger Ries. Der Streckenverlauf enthält keine größeren Steigungen und wenig Kunstbauwerke.

Geschichte

Bahnhof Schwäbisch Gmünd um 1900

Eine Bahnverbindung von Stuttgart nach Ulm war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine der ersten zum Bau anstehenden Bahnstrecken im Königreich Württemberg. Als Alternativen wurden Linienführungen über den Umweg über Aalen sowie direkt über Göppingen diskutiert. Zunächst schien die erstere Variante, trotz des bedeutenden Umweges, größere Aussichten auf Verwirklichung zu haben, denn diese hätte im Gegensatz zur zweiten keine größeren Steigungen beinhaltet. Nach einigen Jahren Diskussion entschied man sich dennoch, die Herrausforderung des Baus eines Albaufstieges, der Geislinger Steige, anzunehmen, und eröffnete 1850 die Filsbahn.

Die Städte im Remstal mussten daher bis 1861 auf die Eisenbahn warten. Sie wurde zunächst eingleisig gebaut, und traf am Grenzbahnhof Nördlingen auf die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Damit war neben dem Grenzübergang Ulm/Neu-Ulm die zweite Verknüpfung der Eisenbahnen Württembergs und Bayerns hergestellt.

Der zweigleisige Ausbau war von Anfang an vorgesehen und erreichte bis 1926 Aalen. Weil die Strecke Aalen-Goldshöfe schon vorher zweigleisig ausgebaut war, war damit der heutige Stand des zweigleisigen Ausbaus erreicht.

Die durchgehende Elektrifizierung wurde 1972 abgeschlossen. Dabei spielte der Gedanke eine Rolle, für die Olympischen Spiele von München für die Verkehrsbeziehung Stuttgart-München neben der Strecke über Ulm eine Ausweichstrecke zur Verfügung zu haben.

Verkehr

Auf dem Streckenabschnitt Stuttgart-Schorndorf verkehrt die Linie S2, auf dem Abschnitt Stuttgart-Waiblingen auch die Linie S3.

Regionalverkehr

Von Stuttgart bis Aalen verkehren RegionalExpress-Züge im Stundentakt, die zwischen Schorndorf und Aalen alle verbliebenen Haltepunkte bedienen. Von Aalen verkehrt über Nördlingen ebenfalls stündlich ein Zug nach Donauwörth. Am Wochenende fährt ein Zugpaar über Donauwörth und Augsburg bis München.

Die eingesetzten Wagentypen im Regionalverkehr sind hauptsächlich renovierte n-Wagen, und Doppelstockwagen der ersten Generation (Umbauten aus Beständen der DR).

Fernverkehr

Im Zweistundentakt verkehren Intercity-Züge der Linie Karlsruhe-Nürnberg auf dem Abschnitt Stuttgart-Aalen, ständige Zwischenhalte im Bereich der Remsbahn in Schwäbisch Gmünd und Aalen.

Güterverkehr

Der Güterzuganteil ist gering. Regelmäßig bediente Güterverkehrspunkte: Fellbach, Schorndorf, Essingen.

Unterwegsbahnhöfe

Name Strecken-
kilometer
Zuggattungen Bemerkung
Stuttgart Hbf. Bf.   IC, IRE, RE, S-Bahn (alle)  
Stuttgart-Bad Cannstatt Bf. 0,0 RE, Vorlage:S-Bahn-S-S1, Vorlage:S-Bahn-S-S2, Vorlage:S-Bahn-S-S3 Beginn der Kilometrierung und der eigentlichen Remsbahn;
Abzweig von der Filsbahn
Stuttgart-Nürnberger Straße 2,7 Vorlage:S-Bahn-S-S2, Vorlage:S-Bahn-S-S3  
Stuttgart-Sommerrain 4,5 Vorlage:S-Bahn-S-S2, Vorlage:S-Bahn-S-S3  
Fellbach Bf. 6,2 Vorlage:S-Bahn-S-S2, Vorlage:S-Bahn-S-S3  
Waiblingen Bf. 8,5 RE, Vorlage:S-Bahn-S-S2, Vorlage:S-Bahn-S-S3 Keilbahnhof; Abzweig zur Murrbahn
Rommelshausen 10,5 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Stetten-Beinstein 13,0 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Endersbach Bf. 14,4 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Beutelsbach 15,6 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Grunbach Bf. 18,1 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Geradstetten 19,7 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Winterbach (b. Schorndorf) 22,9 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Weiler (Rems) 24,4 Vorlage:S-Bahn-S-S2  
Schorndorf Bf. 26,4 (IC), IRE, RE, Vorlage:S-Bahn-S-S2 Abzweig zur Wieslauftalbahn nach Rudersberg und ehemals nach Welzheim
Urbach (Rems) 30,0 RE  
Plüderhausen Bf. 31,9 RE  
Waldhausen (b. Schorndorf) 35,4 RE  
Lorch (Württ.) Bf. 39,9 RE  
Deinbach     in Betrieb 1905 – 1962, lag auf Höhe der "Gaststätte Heilig"
Schwäbisch Gmünd Bf. 47,5 IC, IRE, RE ehemals Abzweig zur Hohenstaufenbahn nach Göppingen
(abgebaut, heute Radweg) 
Hussenhofen     in Betrieb bis 1975
Böbingen an der Rems Bf. 57,3 RE ehemals Abzweig zur Heubachbahn nach Heubach
(Anfang der 1970er Jahre abgebaut)
Mögglingen 60,8 RE  
Essingen Bf. 66,5   z.Z. nur Güterverkehr
Aalen Bf. 72,2 IC, IRE, RE, RB Abzweig zur Brenzbahn nach Ulm und ehemals zur Härtsfeldbahn
nach Dillingen (abgebaut, Teilstück Museumsbahn)
Wasseralfingen 74,2 RE  
Hofen 76,0 RE  
Goldshöfe Bf. 78,9 RE, RB Verzweigungsbahnhof, keine Anbindung einer Ortschaft;
Abzweig zur Oberen Jagstbahn
Westhausen 83,9 RB  
Lauchheim Bf. 88,2 RB  
Aufhausen 95,9 RB  
Bopfingen Bf. 99,2 (RE), RB  
Trochtelfingen 103,6 RB  
Pflaumloch 106,5 RB  
Nördlingen Bf. 115,7 (RE), RB Fortsetzung der Hauptstrecke nach Donauwörth.
Ehemals Abzweigungen über Dinkelsbühl nach Dombühl sowie nach Gunzenhausen.

Bf. = Bahnhof im betrieblichen Sinn, sonst Haltepunkt

Ausbau

Von Stuttgart-Bad Cannstatt bis Waiblingen viergleisig, bis Goldshöfe zweigleisig, ab dort eingleisig. Durchgehend elektrifiziert.

Interessante Bauwerke

Literatur

  • Kurt Seidel: Die Remsbahn : Schienenwege in Ostwürttemberg. Stuttgart : Theiss, 1987, ISBN 3-8062-0483-7