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Maria Montessori

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Maria Montessori war eine italienische Reformpädagogin (* 31. August 1870 in Chiaravalle; † 6. Mai 1952 in Nordwijjk aan Zee). Sie galt als Erzieherin, Wissenschaftlerin, Ärzin, Philosophin, Feministin und Philanthropin.

Leben

Montessori war die erste weibliche italienische Ärztin der Neuzeit und erhielt als solche zuerst eine "niedere" Aufgabe: sie sollte die

Maria Montessori auf der ehemaligen 1000-Lire-Note Italiens

"Idioten" und "unerziehbaren" Kinder in Rom ausbilden. Am 6. Januar 1907 eröffnete sie ihre erste Schule in Rom, die sogenannte Casa dei Bambini (Kinderhaus).

Aus den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen entwickelte sie die Montessori-Methode ("il methodo", 1928) zur Erziehung von Kindern, die heute inzwischen bei fast allen Kindern angewendet wird und in vielen Teilen der Welt ziemlich populär ist. Obwohl ihre Methode in den frühen 30ern und 40er Jahren viel Kritik ausgesetzt war, ist sie heute weitgehend anerkannt.

Ab 1913 entwickelte sich in Nordamerika ein starkes Interesse an ihren Erziehungsmethoden, das später wieder erlahmte und erst 1960 mit der Gründung der Amerikanischen Montessori Gesellschaft (American Montessori Society] durch Nancy McCormick Rambusch wieder auflebte.

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde sie unter Benito Mussolini exiliert und lebte in Indien, wo sie insbesondere das Prinzip der "Kosmischen Erziehung" und den "Erdkinderplan" entwickelte. Bis zum Ende ihres Lebens verbrachte sie ihre Zeit in den Niederlanden, wo sich heute auch das Hauptquartier der Assiciation Montessori Interationale (AMI) befindet. Nach Ihrem Tod 1952 leitete Ihr Sohn Mario Montessori die Montessorigesellschaft bis zu seinem Ableben 1982.

Pädagogik

Die wichtigsten Beiträge Maria Montessoris zu einer neuen Pädagogik waren vor allem folgende Gedanken:

  • Ausbildung von Kindern in Drei-Jahres-Altersklassen. Damit soll den sensitiven Entwicklungsepochen von Kindern entsprochen werden (Beispiel: 3-5, 6-9, und 9-12jährige). Montessori nannte dies die sensiblen Phasen des Kindes.
  • Kinder sind als kompetente Wesen zu betrachten, die zu eigenständigen Entscheidungen und Denken ermutigt werden sollen
  • Beobachtungungen der Kinder in ihrer Umwelt sollen als Basis für die Entwicklung des Lehrplanes dienen (aufeinander aufbauende Übungen sollen die Fähigkeiten und das Wissen vermehren)
  • kindgerechte Möbel und die Gestaltung einer den Kindern entsprechend großen Umgebung (Mikrokosmos), die es jedem Kind ermöglicht, seine eigene, funktionierende, kindliche Welt zu gestalten
  • Beteiligung der Eltern um an der Ausbildung des Gesundheits- und Hygienebewusstseins der Kinder als unabdingbare Voraussetzung für den Schulbesuch
  • die Bedeutung des "absorbierenden Geistes", der unbegrenzten Motivation von Kindern den Umgang mit ihrer Umgebung zu erlernen und ihre Fähigkeiten und ihr Verständnis zu verbessern, wie es ihrer sensitiven Periode entspricht. Das Phänomen beruht auf der Fähigkeit des Kindes zur Wiederholung von Aktivitäten innerhalb ihrer Entwicklungsepoche (Beispiel: das ständig wiederholte Gebrabbel als Sprachübung zum Erreichen von Sprachkompetenz)
  • Selbstkorrigierende Lehrmaterialien (einige basierend auf der Arbeit von Itard und Sequin).