Wikipedia:Meinungsbilder/Einführung persönlicher Bildfilter/en
Initiatoren und Unterstützer
Initiatoren
Rosenkohl (bitte an weitere Benutzer, sich gegebenenfalls hier auch als Initiatoren einzutragen)
Unterstützer
- Don-kun • Diskussion Bewertung 10:25, 17. Aug. 2011 (CEST)
Nyabot :: Kujōshorigakari :: aaw 11:14, 17. Aug. 2011 (CEST)
- --Joyborg 13:35, 17. Aug. 2011 (CEST)
- -- Chaddy · D – DÜP – 15:58, 17. Aug. 2011 (CEST)
- --Michileo 16:42, 17. Aug. 2011 (CEST)
- -- Blogotron /d 08:51, 18. Aug. 2011 (CEST)
- -- WSC ® 10:36, 18. Aug. 2011 (CEST)
- --Trockennasenaffe 10:40, 18. Aug. 2011 (CEST)
- Generator 11:46, 18. Aug. 2011 (CEST)
- -- Carbidfischer Kaffee? 12:01, 18. Aug. 2011 (CEST)
- --Rosenkohl 13:39, 18. Aug. 2011 (CEST)
- --Eingangskontrolle 15:01, 18. Aug. 2011 (CEST)
- --Re probst 13:04, 19. Aug. 2011 (CEST)
- --Richard Zietz 21:50, 19. Aug. 2011 (CEST)
- --★PowerZDiskussion 23:20, 19. Aug. 2011 (CEST)
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Problembeschreibung
Das Kuratorium der Wikimedia Foundation hat beschlossen, eine Software-Anwendung für persönliche optionale Dateifilter entwickeln zu lassen und auf allen ihren Projekten einzuführen. Resolution:Controversial content (vorletzter Punkt) Begründet wird dies mit Ergebnissen und Empfehlungen aus einer Studie von Robert Harris und Dory Carr-Harris: Wikimedia Study of Controversial Content („Harris-Report“) aus dem Jahre 2010 (recommendation 7 und recommendation 9 in Teil 2 der Studie, auf englisch). Dieser geplante Filter soll es Lesern der Wikipedia auf eigenen Wunsch ermöglichen, Dateien nach bestimmten Kriterien auf ihrem eigenen Bildschirm nicht anzuzeigen. Die Einstellungen des Filters können persönlich angepasst werden. Dateien mit potentiell umstrittenen Inhalten erhalten zusätzlich einen Knopf „Datei verbergen“, um die Filtereinstellungen zu ändern, so dass die Datei ausgeblendet wird. Dateien, die vom Filter bereits – ähnlich einer eingeklappten Navigationsleiste – ausgeblendet werden, erhalten einen Knopf „Datei anzeigen“, um die Datei einblenden zu können. Außerdem wird ein Link angezeigt, der zu den Einstellungen des Filters führt. Obgleich dieser Filter Image filter genannt wird, werden von ihm alle entsprechend kategorisierten Dateien erfasst, wie zum Beispiel Videos.
Um die Filterung zu ermöglichen, sollen die Benutzer der Wikipedia entsprechende Dateien zum Beispiel als „ausdrücklich sexuell“, „medizinisch“ oder als Gewaltdarstellung kennzeichnen können [1], wobei das bereits bestehende Kategoriensystem auf Commons [2] verwendet werden soll. Eine Ausdehnung auf die Dateien, die bei den lokalen Sprachversionen, etwa der deutschsprachigen Wikipedia, gehostet werden, ist bereits angedacht.[3]
In der Zeit vom 15. August bis zum 30. August 2011 veranstaltet die Wikimedia Foundation wikimediaweit die Umfrage „Image Filter Referendum“, um Meinungen zur Art der Ausgestaltung und Verwendung der zu entwickelnden Filteranwendung zu erfahren. Die Möglichkeit, den Filter generell abzulehnen, ist in dem Referendum nicht vorgesehen (Abstimmungs-Startseite, deutsch).
Die Einführung der Filterkategorien und Dateifilter ist umstritten.
Vorschlag
Persönliche Dateifilter sollen entgegen dem Beschluss des Kuratoriums der Wikimedia Foundation in der deutschsprachigen Wikipedia nicht eingeführt werden.
Argumente für eine Einführung von Dateifiltern in der deutschsprachigen Wikipedia
- Leser, die zum Beispiel die Darstellung von Gewalt oder Sexualität als schockierend empfinden, sich davon in ihren Gefühlen verletzt sehen oder nicht von vergleichbaren Anschauungsmaterial überrascht werden wollen, können nun mithilfe des von Wikimedia bereitgestellten Filters entsprechend kategorisierte Dateien ausblenden. Dadurch könnten die Artikel eine größere Leserzahl erreichen, weil manche Leser die Wikipedia oder bestimmte Artikel nicht mehr wegen als anstößig empfundener Dateien meiden.
- Bestrebungen, potenziell anstößige Inhalte ganz zu entfernen (zum Beispiel durch Löschung von Bilddateien), wird der Wind aus den Segeln genommen.
- Es handelt sich nicht um Zensur, da alle Dateien für jeden Leser weiterhin anzeigbar sein werden.
- Eine Zensur durch Dritte ist durch die Nichteinführung des Filters auf der deutschsprachigen Wikipedia nicht verhinderbar, da die Filterkategorien sich bei Wikimedia Commons befinden sollen.
- Angemeldete Benutzer können schon jetzt über ihre CSS-Einstellungen einzelne Inhalte ausblenden. Es sehen somit bereits nicht alle Benutzer dasselbe. Der Filter würde dies auch nichtangemeldeten Wikipedia-Benutzern ermöglichen.
- Reguläre Umsetzung des Kuratoriums-Beschlusses.
- Laut Argumentation der Foundation soll die Ausfiltermöglichkeit für Bilder mit dazu beitragen, dass neue, über die bisherige Community herausgehende Gruppen (u. a. mehr Frauen als bislang) für die Mitarbeit in Wikipedia gewonnen werden.
Argumente gegen eine Einführung von Dateifiltern in der deutschsprachigen Wikipedia
- Die Wikipedia wurde nicht begründet, um Informationen zu verbergen, sondern um sie zugänglich zu machen. Ausgeblendete Dateien reduzieren unter Umständen wichtige Informationen, die in einem betreffenden Artikel dargeboten werden. Dadurch könnte jede Art der Aufklärung und des Erkennens von Zusammenhängen durch ausgeblendetes Anschauungsmaterial eingeschränkt werden. Beispiele: Artikel über Künstler, Kunstwerke und medizinische Themen könnten absichtlich oder ohne Absicht des Lesers wesentliche Teile ihrer Informationen verlieren. Das Ziel, ein Thema neutral und in seiner Gesamtheit darzustellen, wäre dadurch gefährdet.
- Bilder, Graphiken und Videos besitzen einen eigenen Informationsgehalt. Diese Information kann nicht (auch nicht durch Text) ersetzt werden und ist daher unverzichtbar.
- Es ist generell nicht möglich, zu bestimmen, welche Inhalte ein einzelner Leser nicht sehen möchte. Die Ausblendung von Kategorien ist also auch nur ein unvollkommener Versuch, den Geschmack des Lesers zu treffen, der einigen zu weit, anderen nicht weit genug gehen kann.
- Auch Bilder, die eine bestimmte Person nicht sehen möchte, würden ihr dabei helfen, zu lernen oder ein Thema besser zu verstehen. Daher wäre es falsch, ihr diese Möglichkeit zu nehmen.
- Gegner der beabsichtigten Filterkategorien und Dateienfilter sehen in deren möglichem Einsatz eine Zensur von Inhalten, welche dem Anspruch einer Enzyklopädie entgegenläuft.
- Auch in Schul- und sonstigen Lehrbüchern finden sich Darstellungen von Gewalt oder unbekleideten menschlichen Körpern. Offenbar wird dies didaktisch nicht in Zweifel gezogen. Ein Blick in das alte Biologie- und Geschichtsbuch genügt. Es gibt keinen Grund, warum Wikipedia seinen Lesern diese Art der visuellen Information nich auch anbieten sollte.
- Die Kategorisierung von Inhalten nach Zumutbarkeit widerspricht dem Grundsatz des neutralen Standpunkts.
- Rücksichtnahme auf Interessen oder Vorlieben einzelner Leser ist nicht Aufgabe einer Enzyklopädie: Wikipedia:Grundprinzipien
- Die persönliche Grenze dessen, was ein Leser sehen möchte, und was nicht, lässt sich nicht durch das pauschale Einordnen in Kategorien bestimmen. Die Grenze ist höchst individuell, und somit wird das was der Leser zu sehen bekommt, durch die Einordnung der Bilder in die unterschiedlichen Kategorien durch die Commons-Benutzer bestimmt und nicht durch die persönlichen Vorlieben des Lesers. Damit ist das Ziel des Bildfilters technisch nicht umsetzbar. So könnte die Kategorisierung durch die Commons-Benutzer dem Leser zu weit, oder nicht weit genug gehen. Um das selbst entscheiden zu können, müsste er die Bilder ansehen, was er ja beim Gebrauch eines solchen Filters eigentlich ausschließen möchte.
- Durch den im vorherigen Punkt beschriebenen Ansatz besteht die Gefahr, dass sich Kritik an der Kategorisierung mehrt oder die Kategorisierung von Interessengruppen vorangetrieben wird, was zu einer immer schärferen Auslegung führen würde. Ein Entgegenkommen durch eine feinere Aufteilung der Kategorien würde den neu hinzugekommenen Arbeitsaufwand zusätzlich erhöhen und ebenfalls eine korrekte Zuordnung weiter erschweren.
- Durch die Einführung eines „Bildfilters“ (eigentlich sind auch Grafiken und sonstige Ton und Videodateien betroffen) entfällt nicht die Diskussion darüber, welche Bilder einem bestimmten Leser zuzumuten sind. Auch die Einordnung der Inhalte in bestimmte Ausschlusskategorien auf Commons kann dadurch auf unterschiedliche Interessen und Vorstellungen treffen. Es ist unsinnig, bestimmte Inhalte noch und noch in Filterkategorien einzuordnen, da es nicht absehbar ist, dass klare Richtlinien darüber entwickelt werden können, welche Dateien in die verschiedenen Ausschlusskategorien gehören.
- Es gibt bereits Contentfilter, wie Jugendschutz-Software, oder auch die Möglichkeit seine Browsereinstellungen zu konfigurieren. Es stellt sich daher die Frage, inwiefern es Aufgabe von Wikimedia ist, die Entwicklung eines eigenen Contentfilters, mag er auch komfortabler zu bedienen sein, zu finanzieren.
- Auch ist fraglich, in wie weit die Wikimedia die Erstellung eines eigenen Filters überhaupt betreiben sollte, schließlich wurde der Inhalt von den eigenen freiwilligen Mitarbeitern nach den Wikipedia:Grundprinzipien erstellt und in einem kollektiven Prozess als behaltenswert anerkannt. Eine Ausblendungsmöglichkeit eigener Inhalte erscheint daher paradox, selbst wenn bereits verschiedene Contentfilter existieren.
- Auch wenn sich die beschlossene Einführung von Filterkategorien auf Commons nicht durch dieses Meinungsbild verhindern lässt, so könnte zumindest ein Signal gesetzt werden, dass sich die deutschsprachige Wikipedia-Gemeinschaft damit nicht einverstanden erklärt.
- Es könnte ein Bumerang-Effekt eintreten: Bearbeiter würden dann nach dem Motto „Dafür gibt es Filter“ ungehemmter potentiell Anstößiges in Artikeln unterbringen.
Formale Gültigkeit
Nehmen 50 Prozent + 1 Stimme dieses Meinungsbild an, gelangt es zur Auswertung. Bei der inhaltlichen Auswertung gilt ebenfalls die absolute Mehrheit. Enthaltungen zählen in beiden Fällen als nicht abgegebene Stimmen.