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Mellini-Theater

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Ansichtskarte von 1897

Das Mellini-Theater war im 19. und 20. Jahrhundert ein Theater in Hannover.

Geschichte

Der Zauberkünstler Hermann Mehl (1843-1923), von dessen Nachnamen die Bezeichnung „Mellini“ abgeleitet wurde, ließ im Jahr 1889 in der damaligen Artilleriestraße 10[1] in Hannover ein „Spezialitäten-Theater“ mit 1677 Plätzen errichten. Das Bauwerk wurde nach Plänen von Theodor Hecht und H. Siepmann errichtet[2][3] und am 7. September 1889 eröffnet. Sein Giebel war mit symbolischen Darstellungen des Tanzes, des Gesangs und der Akrobatik von Carl Dopmeyer geschmückt.[4]

Eintrittskarte aus der Saison 1906/07

Das Haus wurde zunächst für Artistik- und Ballettvorführungen sowie Varieté-Veranstaltungen, Kleinkunst und Operetten genutzt. Ab 1897 wurden auch „laufende Bilder“ bzw. „lebende Riesen-Photographien“ der Madame Olinka gezeigt, woraus sich bald die Tradition entwickelte, zum Abschluss der Varieté-Veranstaltungen Kinovorführungen zu zeigen. Im Jahr 1900 wurde das Haus verkauft; Hermann Mehl blieb aber künstlerischer Leiter.[5] 1930 ging das Haus in den Besitz von Anton Lölgen über, der es zum reinen Operettentheater umwandelte.

Während der Zeit des Dritten Reichs wurde das Mellini-Theater von Kraft durch Freude genutzt; zu diesem Zweck wurde es von Diez Brandi umgebaut.[6] 1943 wurde es infolge der Luftangriffe auf Hannover schwer beschädigt. Die Kellerräumlichkeiten wurden zeitweise noch für die Kammerspiele genutzt. 1954 wurde der Bau abgerissen.[2]

Künstler

Adolf Wohlauer war noch während seiner Studienzeit 1913 Kapellmeister im Mellini-Theater,[7] Rudolf Senius war dort von 1915 bis 1918 beschäftigt,[8] Walter Jankuhn hatte einige seiner ersten Engagements dort.[9] In den 1920er oder 1930er Jahren war Fritz Eckhardt am Mellini-Theater engagiert.[10] Von 1939 bis 1941 wirkten Brigitte Mira[11] und Hans Beirer[12] am Mellini-Theater.

Commons: Mellini-Theater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Artilleriestraße 10 wurde später zur Kurt-Schumacher-Straße 25/27. Der Standort des Theaters entsprach dem späteren Standort der Hannoverschen Volksbank.
  2. a b http://www.postkarten-archiv.de/theater-und-konzerthaeuser.html
  3. In vielen Quellen wird der Vorname des zweiten Architekten nur mit H. abgekürzt; hier ist er ausgeschrieben.
  4. http://www.glass-portal.privat.t-online.de/hs/a-f/dopmeyer_carl.htm
  5. http://www.mzleipzig.de/hokus-art/zauberei/html-geschichte/mellini.htm
  6. Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hannover Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen Daten Fakten, Schlütersche 1991, ISBN 3-87706-319-5, S. 183
  7. http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002499
  8. http://hosting.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaabfrdv&xsl=webDisplay&searchStr=
  9. http://www.rudolfjankuhn.de/index_walter.htm
  10. http://www.oepb.at/menschen/fritz-eckhardt.html
  11. http://www.lebensraum-linden.de/internet/page.php?site=902000384&typ=2&rubrik=902000001
  12. http://www.bayreuther-festspiele.de/fsdb/personen/23/index.htm

Koordinaten: 52° 22′ 35,3″ N, 9° 44′ 4,1″ O