Botulinumtoxin
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Botulinumtoxin (auch Botulinustoxin, kurz Botox) ist ein hochwirksames Gift, das Nerven und die Muskulatur lähmt. Erzeugt wird es vom Botulinus-Bakterium (Clostridium botulinum), welches in verdorbener Nahrung vorkommt. Die Vergiftung durch Botulinustoxin, die Botulismus war vor allem früher eine befürchtete Nahrungsmittelvergiftung, die hauptsächlich aus Fleischverzehr, besonders aus Fleischkonserven entstand und oft zum Tode führte. Ein wichtiges Indiz bei Konserven: die Bombierung (auch Bombage) - die Konservendeckel biegen sich durch den entstandenen Innendruck nach aussen. Solche Konserven sind, am besten ungeöffnet, sofort zu entsorgen.
Therapeutische Anwendungen
- Medizinische Anwendung: Botulinumtoxin A ist ein natürlich vorkommendes Bakterieneiweiß. Wird es in einen Muskel gespritzt, so blockiert es dort gezielt die Nervenimpulse. Dadurch kann der entsprechende Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt werden. Andere Nervenfunktionen - wie das Fühlen oder Tasten - werden nicht beeinflusst
- In der Neurologie: Botulinumtoxin wird seit Anfang der 80er Jahre als zugelassenes Arzneimittel in der Behandlung von Schielen oder Lidkrämpfen eingesetzt, zudem bei vielen muskulären Verspannungen, Krämpfen und spastischen Muskelerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern. Auch als Arzneimittel zur Behandlung übermäßigen Schwitzens ist es in Deutschland zugelassen.
- In der kosmetischen Medizin erfolgt der Einsatz zur Behandlung mimisch bedingten Falten. Seit April 2002 ist Botulinum-Toxin von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA auch für kosmetische Anwendungen offiziell zugelassen worden, seit 2003 auch in Kanada und der Schweiz.
- In der Schmerztherapie (Kopfschmerz, Halswirbelsäule)
- Bei der Therapie von Speiseröhrenverengung - Achalasie.
Sonstige Anwendungen
- In Biowaffen
Weblinks
- http://www.m-ww.de/krankheiten/innere_krankheiten/botulismus.html - über Botulismus als Erkrankung
[en:Botulin toxin]]