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Verne (Westfalen)

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Verne (Westfalen)
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 98 m ü. NN
Fläche: 16,29 km²
Einwohner: 2424 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 33154, alt: 4796
Vorwahl: 05258
Karte
Lage von Verne (Westfalen) in Salzkotten

Verne (Westfalen) ist ein westlicher Stadtteil von Salzkotten in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Bürener Land. Es ist der älteste lebendige Marienwallfahrtsort Westfalens.

Geografie

Geografische Lage

Verne liegt im östlichen Hellwegraum und gehört zum sogenannten Entenschnabel des Bürener Landes.

Nachbarorte

Im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn grenzt Verne an die Salzkottener Stadtteile Schwelle, Thüle, Salzkotten und Upsprunge. Seine Südwestflanke begrenzt die Stadt Geseke im Kreis Soest, Regierungsbezirk Arnsberg.

Ortschaftsgliederung

Zu Verne gehören auch Verner Holz, Enkhausen und Klein Verne.

Geschichte

Vorlage:Rittersitze im Fürstbistum Paderborn Das Gebiet von Verne gehört schon seit dem frühen Mittelalter zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn an der Grenze zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen.

1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fällt aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westfalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Verne wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kommt Verne zum Amt Salzkotten, das 1859 mit dem Amt Boke zum Amt Salzkotten-Boke zusammengelegt wird.

1954 entstand die Don-Bosco-Schule in Verne, die zu Salzkotten gehört.

Religionen

Verne ist der älteste lebendige Marienwallfahrtsort Westfalens. Die Wallfahrt geht ihrerseits auf eine Wallfahrt zurück, die ein Angehöriger des Verner Ministerialengeschlechts, der in der Legende den Namen Wilhard trägt, 1172 im Gefolge des Sachsenherzogs Heinrichs des Löwen ins Heilige Land (und/oder nach Rom) gemacht haben soll. Wohl von dieser Wallfahrt hat er das singuläre Reliquiar aus Buchsbaumholz mitgebracht, dessen Fassung auf dunklem Purpur ein goldenes geschlungenes Mäanderband zeigt, in dessen Felder sieben goldene Adler gemalt sind. Der Reliquienschatz ist im Lauf der Jahrhunderte angereichtert worden. Die ältesten Stücke sind noch ohne cedulae in byzantinische Seide verpackt und mit Sehnen verknotet. Mit diesen Reliquien wurde jährlich eine große Tagfahrt (ca. 30 km) nach Geseke veranstaltet, bei der sogar Landes- und Bistumsgrenze überschritten wurde. Ca. 1220 wurde ein als temporäres Reliquiar gestaltetes romanisches Gnadenbild angefertigt, in dem die Reliquien heute dauerhaft eingeschlossen sind.


Eingemeindungen

Vor dem 1. Januar 1975 gehört damalige Gemeinde Verne zum Amt Salzkotten-Boke im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes an diesem Tage werden die meisten Gemeinden des Amtes Salzkotten-Boke und somit auch Verne zur neuen Stadt Salzkotten zusammengelegt und kommen mit dieser zum Kreis Paderborn.[1] Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Verne ist die Stadt Salzkotten.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1818 993
1852 1.158
1858 1.095
1871 1.228
1895 1.308
1933 1.456
1939 1.489
1946 2.179
1957 1.995
1973 2.250
2008 2.465

Politik

Stadtratswahl

Bei der letzten Kommunalwahl 2004 geben die Bürger Verne ihre Stimmen bei der Wahl zum Salzkottener Stadtrat wie folgt ab:

Ortsvorsteher

Lothar Mäcker (Christlich Demokratische Union Deutschlands)

Wappen der Ortschaft Verne

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Bartholomäus
  • Burgruine Vernaburg und die Brünnekenkapelle sowie das Pfarrhaus

Bildung

  • Kath. Kindergarten St. Bartholomäus
  • Kath. Grundschule Marienschule
  • Förderschule Don-Bosco-Schule (Förderschwerpunkt Lernen) für die Städte Salzkotten (Schulträger) und Geseke

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Literatur

Lektüre: Ulrich Falke/Rüdiger Weinstrauch: Das Gnadenbild von Verne. Unerwartete Erkenntnisse einer westfälischen Wallfahrt. 1997 im Selbstverlag des Kath. Pfarramts Verne 500 S.; ca. 300 Abb.; 35 Euro; ISBN 3-00-002412-3; (Das Buch ist wegen der Kosten nicht mehr im ISBN-Verzeichnis gelistet, aber beim Herausgeber noch lieferbar).