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Qualität

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Qualität (lat.: "qualitas"=Beschaffenheit, Eigenschaft) lässt sich aus drei Sichtweisen heraus beschreiben:

Qualität wird häufig als Gegensatz zum Begriff Quantität benutzt. Dabei gilt systemisch: Jede quantitativ (mengenmäßig) ausreichend vorhandene Eigenschaft kann zu einer Qualität werden. Allerdings ist jede Qualität nur durch einen quantitativen Prozess erreichbar. Unterschiedlich ist nicht nur die Sichtweise: Einmal wird eine zusammenfassende Sichtweise gewählt, einmal eine aufs Detail bezogene (Qualität als Black Box von Quantität). Quantität ist das Zählbare (Daten, Zahlen, Fakten). Qualität deutet immer auf das Unerreichte hin und definiert sich über den Gebrauch. Z. B. ein qualitativ hochwertiges Produkt soll vom Gebrauch her für immer halten, das ist aber unerreichbar. In diesem Zusammenhang spricht man meist von technischer Qualität. Qualität, die sich mit quantitativen Größen messen lässt, beispielsweise Bruchfestigkeit, Belastbarkeit, Langlebigkeit, Farbechtheit usw. Als eine der einfachsten Definitionen für Qualität gilt die Faustformel: Qualität ist die Übereinstimmung von Ist und Soll, also die Erfüllung von Erfordernissen und Erwartungen. In der Produktion werden heute Kennzahlen zur Qualität über rechnergestützte Systeme bestimmt. Diese Systeme zur Qualitätssicherung werden CAQ-Systeme (CAQ von engl. Computer Aided Quality assurance) genannt.

Mit Qualität wird oft etwas durchgängig hochwertiges bezeichnet. Man spricht von einer 'guten Qualität' bzw. generell von Qualität, Qualitätsarbeit, Qualitätsprodukt, und so weiter. Sie ist nur in einem ebenfalls durchgängigen alle Bereiche erfassenden und die Qualität der Ergebnisse sichernden System möglich. Die Planung, Steuerung und Kontrolle aller derart stützenden Tätigkeiten ist das Qualitätsmanagement und das Total Quality Management.

Umgangssprachlich und in Redewendungen spricht man von "ausgezeichneter Qualität" oder von "schlechter Qualität". In dieser Hinsicht ist Qualität ein mit Wertungen verbundener Begriff, der die Zweckangemessenheit eines Ergebnisses menschlicher Arbeitstätigkeit bzw. der Beschaffenheit eines Produktes oder einer Dienstleistung zum Ausdruck bringt. Kauft ein Kunde ein Produkt oder eine Dienstleistung und erfüllen diese ihre Zwecke für den Kunden so haben Produkt oder Dienstleistung im allgemeinen Sprachgebrauch eine "gute Qualität". In dieser Hinsicht ist Qualität als subjektive Qualität zu bezeichnen. Ein Produkt hat eine exzellente Qualität, wenn die Ansprüche des Kunden mit der Leistung des Produkts möglichst genau übereinstimmen. Die Qualitätsansprüche eines jeden Verbrauchers können hier allerdings völlig verschieden sein.

Qualität nach EN ISO 9000:2000

Qualität ist der Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt.

Qualitätsansätze nach Garvin

  • transzendentes Qualitätsverständnis: das Gute, Schöne, Richtige
  • produktbezogenes Qualitätsverständnis: z.B. 20 Jahre alter Wein ist besser als 10 Jahre alter Wein
  • kundenbezogenes Qualitätsverständnis: Fähigkeit einer Leistung, die Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen
  • wertorientiertes Qualitätsverständnis: Günstige Kosten-/ Nutzen-Proportion
  • fertigungsbezogenes Qualitätsverständnis: Erfüllung von Normen, 'a priori' Qualität

Siehe auch

Literatur

  • Gerd F. Kamiske, Jörg-Peter Brauer: Qualitätsmanagement von A bis Z. Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements. 5. Auflage. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40284-5
  • Tilo Pfeifer: Praxisbuch Qualitätsmanagement. Aufgaben, Lösungswege, Ergebnisse. 2. Auflage. Hanser, München 2001, ISBN 3-446-21508-5
  • Hans-Dieter Zollondz: Grundlagen Qualitätsmanagement. Einführung in Geschichte, Begriffe, Systeme und Konzepte. Oldenbourg Verlag, München 2002, ISBN 3-486-25950-4

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