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Miguel de Unamuno

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Miguel de Unamuno y Jugo (*29. September 1864 in Bilbao, † 31. Dezember 1936 in Salamanca) war ein spanischer Philosoph und Schriftsteller. Er studierte an der Universität von Madrid, war 1891 bis 1901 Professor für Griechisch an der Universität Salamanca und wurde dann Rektor. 1914 musste er wegen seiner Angriffe auf die Regierung von König Alfons XIII. von seinem Amt an der Universität zurücktreten. 1924 wurde er wegen seiner Angriffe auf die Diktatur von Miguel Primo de Rivera in Verbannung auf die Kanarischen Inseln geschickt. Von dort floh er nach Frankreich, wo er bis 1930, dem Ende des Regimes von Primo de Rivera, lebte. Im gleichen Jahr kehrte Unamuno auf seinen Rektorenposten in Salamanca zurück. Ursprünglich unterstützte er die spanischen Armeeteile unter General Francisco Franco in ihrem Aufstand gegen die linksgerichtete Republik, prangerte alsbald aber die Vorgehensweise der Aufständischen ihrerseits an, was kurz vor seinem Tod seine erneute Entfernung von der Universität durch Franco zur Folge hatte.

Unamuno war Dichter, Romancier, Dramatiker und Literaturkritiker. Seine unsystematische, vor Paradoxien nicht zurückschreckende Philosophie war eine Bekräftigung des „Glaubens an den Glauben” und bediente sich der literarischen Darstellungsformen des Essays, des Romans, des Bühnenstückes und der Lyrik. In seinem Werk sind Einflüsse der Theologie Kierkegaards und des Solipsismus Max Stirners ebenso spürbar, wie solche des Voluntarismus Nietzsches und des Vitalismus Henri Bergsons.

Werke

  • Del sentimiento trágico de la vida en los hombres y en los pueblos (1913, Das tragische Lebensgefühl, deutsch 1925)
  • L’agonie du christianisme (1925, Die Agonie des Christentums, spanisch 1928)