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L’enfant et les sortilèges

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2011 um 10:21 Uhr durch Z thomas (Diskussion | Beiträge) (HC: +Kategorie:Oper aus dem 20. Jahrhundert; ±Kategorie:Oper (Werk)Kategorie:Oper nach Titel). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Werkdaten
Titel: Das Kind und der Zauberspuk
Originaltitel: L'Enfant et les Sortilèges
Originalsprache: französisch
Musik: Maurice Ravel
Libretto: Colette
Literarische Vorlage: Collette: Divertissement pour ma fille
Uraufführung: 21. März 1925
Ort der Uraufführung: Monte Carlo (Opéra)
Spieldauer: ca. 65 min.
Ort und Zeit der Handlung: Zimmer und Garten eines Landhauses in der Normandie
Personen
  • Kind (Mezzosopran)
  • Mutter (Alt)
  • Sessel (Bariton)
  • Standuhr (Bariton)
  • Teekanne (Tenor)
  • Chinesische Tasse (Alt)
  • Feuer / Prinzessin / Nachtigall (Sopran)
  • Hirtin (Sopran)
  • Hirte (Sopran)
  • Prinzessin (Sopran)
  • Kleiner alter Mann / Baumfrosch (Tenor)
  • Tiere, Pflanzen, Möbel (Kinder- / Chor)

L'Enfant et les Sortilèges ist eine "lyrische Phantasie" in zwei Teilen von Maurice Ravel. Das Libretto schrieb Sidonie-Gabrielle Colette.

Handlung

Teil 1

Ein Kind sitzt missmutig am Schreibtisch. Es hat keine Lust, seine Schulaufgaben zu erledigen. Als sich seine Mutter nach dem Fortgang der Arbeiten erkundigt, streckt das Kind ihr kurzerhand die Zunge heraus. Die Mutter ist entsetzt: »Restez tout seul jusqu‘au dîner et songez surtout au chagrin de maman!« Die Tür schließt sich. Eine grenzenlose Wut packt das Kind. Sein zerstörerischer Zorn richtet sich gegen die Welt der Erwachsenen, die es umgibt. In einer ungestümen Aufwallung verwüstet es sein Zimmer und quält erbarmungslos seine Haustiere. Der blinden Aggression folgt der triumphierende Ruf: „Ich bin böse und frei!“.

Teil 2

Danach herrscht Stille, nur einen Moment lang. Denn plötzlich geschehen wundersame Dinge: Einer nach dem Anderen erwachen die Gegenstände im Zimmer zu Leben: Möbel, Uhr, Tasse, Teekanne, Feuer, Schäfer von der Tapete, Kaminfeuer, Mathematiklehrer und Katzen klagen das Kind an und bedrängen es. Dann verschwinden die Mauern des Hauses. Das Kind findet sich erleichtert im Garten wieder. Doch der Alptraum geht weiter: Frösche, Libelle, Fledermaus und andere Tiere beschuldigen das Kind, greifen es an, beginnen schließlich, sich gegenseitig zu zerreißen. Ein Eichhörnchen wird aus dem Gewühl der kämpfenden Tiere herausgeschleudert. Spontan verbindet das Kind dem Tier die Pfote. Die übrigen Tiere erstarren und verstummen. Der Spuk hat ein Ende. Mit einer verklärenden Fuge endet das Stück: „Es ist gut, das Kind, es ist „sage“ (franz. „artig“ und „weise“), singen die Tiere beschwichtigt und geleiten das Kind zurück. Offen bleibt jedoch, wohin.