Mittenaar
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis |
Geografische Lage: | 50° 42' n. Br. 08° 23' ö. L. |
Höhe: | 342 m ü. NN |
Fläche: | 35,17 km² |
Einwohner: | 5076 (30. Juni 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 144 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 35756 |
Vorwahl: | 02772 |
Kfz-Kennzeichen: | LDK
|
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 017 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Leipziger Straße 1 35756 Mittenaar |
Website: | www.mittenaar.de |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Hermann Steubing (SPD) |
Mittenaar ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen, Deutschland.
Geografische Lage
Mittenaar liegt im Bergland zwischen Lahn und Dill.
Ausdehnung des Gebiets
Auf 3518ha wohnen über 5.000 Menschen. Rund 45km Straßen verbinden die Ortsteile. Der Waldanteil in der Gemarkung beläuft sich auf über 50%
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den den Ortsteilen Ballersbach, Bellersdorf, Bicken (Sitz der Gemeindeverwaltung) und Offenbach.
Geschichte
Mittenaar
Die Gemeinde Mittenaar entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Orte Ballersbach, Bicken und Offenbach. Bellersdorf wurde am 1. April 1972 eingeliedert.
Ballersbach
Ballersbach wurde erstmals im Jahre 1270 urkundlich erwähnt. Die Ballersbacher Kirche (Capelle zu Ballersbach) ist vermutlich ebenfalls in dieser Zeit erbaut worden. Dass die Kapelle eine besondere Bedeutung hatte, lässt sich daran ablesen, dass ihr später das weit größere Dorf Herbornseelbach zugeordnet wurde. Ballersbach wuchs im Laufe der Zeit aus dem nordisch gelegenen älteren Siedlungskern um den "Baalerstaa" (Balerd- oder Baldurstein) mit dem südlich gelegenen Ortsteil zusammen. Um 1500 wurde die Kirche mit wundervollen Fresken ausgemalt, die allerdings mit den Jahren durch den Verfall der Kirche kaum noch sichtbar waren.
Im 30jährigen Krieg wurde das Dorf von der Pest heimgesucht. 165 Personen erlagen der damals unheilbaren Krankheit. In dieser Schreckenszeit überlebten nur 85 Einwohner. Es dauerte über hundert Jahre, bis sich Ballersbach von dieser Katastrophe erholt hatte.
1912 wurde die Kirche durch einen heftigen Blitzschlag schwer beschädigt. Bei den Renovierungsarbeiten kamen allerdings die wundervollen Fresken wieder zum Vorschein. Bei diesen Gemälden handelt es sich um eine symbolische sinnbildliche Darstellung der Menscheitsgeschichte und der Anfangsgeschichte des Christentums in Einzelbildern. 1993 fand eine umfangreiche Erneuerung der Kunstwerke statt um diese auch für die nachfolgenden Generationen zu sichern.
Bicken
Die Ersterwähnung Bickens erfolgte in einer Kölner Urkunde im Jahre 1218. Wahrscheinlich ist das Dorf aber noch älter, da eine Burg aus fränkischer Zeit in Bicken gestanden haben soll.
Die Adeligen von Bicken und Dernbach unterlagen dem Grafen von Nassau im Kampf um die Vorherrschaft in der Herborner Mark. Díes hatte zur Folge, dass man an die Nassauer verschiedene Rechte und Besitztümer verkaufen musste.
Die günstige Lage Bickens (mit Anbindung an mehrere Fernstraßen) hat in der Vergangenheit zu Vorteilen, aber auch zu Nachteilen geführt. So lud der Ort während des 30jährigen Krieges Soldaten immer wieder zu ungebetenen Besuchen ein, die mit Verlusten an Menschenleben, sowie an Hab und Gut endeten. In der napoleonischen Zeit wurde Bicken zum Mittelpunkt der Ortschaften Ballersbach, Bicken, Offenbach und Herbornseelbach gemacht.
Während der beiden Weltkriege musste Bicken noch einmal große Verluste hinnehmen. So starben im 1. Weltkrieg 27 und im 2. Weltkrieg 78 Soldaten.
Wappen von Bicken
Das Wappen von Bicken wurde dem Ort im Jahre 1952 zugewiesen. Es ist von Schwarz auf Silber zweimal bebalkt. Der Schildfuß ist in Schwarz. Das Wappen ist von Schwarz auf Silber umrandet.
Das Dorf Bicken trug früher kein Wappen und benutzte auch keine Siegel. Das dargestellte Wappen basiert auf dem Wappen der ehemaligen regierenden Adelsfamilie, dem Geschlecht derer von Bicken. Es stellt eine vereinfachte Form des Wappens derer von Bicken dar, die das Dorf als Vasallen der Grafen von Nassau in der Zeit von 1327 bis 1732 besaßen.
Bellersdorf
Bellersdorf wurde erstmals im Jahre 1294 urkundlich erwähnt. Doch das Dorf blieb aus unbekannten Gründen für mehrere Jahrhunderte (ca. 1500-1699) unbewohnt. Man vermutet, dass auch hier die Pest gewütet oder der Krieg die Einwohner zum Wegzug gezwungen hat.
Erst im Jahre 1699 siedelten sich vereinzelte Familien mit Erlaubnis des Grafen Ludwig von Hohensolms wieder in Bellersdorf an. Die Einwohner lebten bis in die jüngere Vergangenheit von Landwirtschaft und Handwerk.
Erst nach dem letzten Krieg, als die einsame Lage durch die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse kein Hindernis mehr darstellte, setzte ein großer Aufschwung ein. Durch bedeutende Erfolge im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde Bellersdorf überregional bekannt. Die günstige Lage, die Ruhe und das Fehlen des Durchgangsverkehrs haben Bellersdorf zum Ortsteil mit der höchsten Wohnqualität gemacht.
Offenbach
Offenbach wurde erstmals im Jahre 1269 in einer Urkunde des Johann von Dernbach erwähnt. In den Schreckensjahren des 30jährigen Krieges fielen Ende April 1635 die Horden des kaiserlichen Generals Philipp von Mansfeld über die Aartaldörfer her und steckten die Häuser an. In Offenbach verbrannten 60, in Bicken 53 und in Ballersbach 18 Gebäude.
Unvergessen blieb auch ein düsteres Kapitel des großen Krieges, die Hexenverfolgung. Die eigenen Mitbürger brachten 1629/30 in Offenbach 6, in Bicken 18 und in Ballersbach ebenfalls 6 Frauen und Männer auf den Scheiterhaufen.
Als ältestes Kulturdenkmal beherbergt der Turm der Offenbacher Kirche eine Glocke aus dem Jahre 1452, die seitdem ununterbrochen in Gebrauch ist. Die gestiegene Einwohnerzahl machte 1955/56 eine Erweiterung des Kirchenschiffs in Offenbach erforderlich.
Sehenswürdigkeiten
Musik
Young Voices Mittenaar
Der Jugendchor Young Voices Mittenaar wurde im Januar 2000 durch eine Initiative von 3 Chören MGV 1861 Ballersbach, GV Sängervereinigung 1860 Bicken und GV Eintracht Offenbach ins Leben gerufen. Das Repertoire umfasst Spirituals, Gospels, Evergreens und moderne Stücke (z.B. Dancing Queen, Y.M.C.A, Wade in the water, Bridge over troubled water usw.)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Haahepper (Freitag + Samstag im Juli)
Ansässige Unternehmen
- Valentin
- Russ Holzbau
- AT&T
Literatur
- Heimat und Geschichte Mittenaar, Helmut Groos
Weblinks
- http://www.mittenaar.de
- http://www.youngvoicesmittenaar.de
- http://www.haahepper.de
- http://www.tc-mittenaar.de
- http://www.berghof-mittenaar.de