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Elisabeth I.

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Elisabeth I. (* 7. September 1533 in Greenwich (heute London); † 24. März 1603 in Richmond) war eine englische Königin.

Elisabeth I. wurde im Greenwich Palace in Kent geboren. Sie war die jüngste Tochter Heinrichs VIII. und seiner zweiten Frau Anne Boleyn. Weil ihr Vater sich 1536 von seiner Frau trennte und sie wegen Landesverrats hinrichten ließ, wurde Elisabeth durch einen Parlamentsbeschluss die Thronfolge aberkannt. Erst 1544 reihte man sie wieder in die Folge ein.

Königin Eisabeth I.

Nach dem Tod von Henrys Sohn Eduard VI., kam Elisabeths Halbschwester Maria I. auf den britischen Thron. Maria war ein überzeugte Katholikin, und wollte die protestantische Elisabeth zu ihrem Glauben konvertieren. Obwohl sich Elisabeth danach als Katholikin ausgab, blieb sie doch immer dem anglikanischen Glauben treu. Maria ließ sich davon jedoch nicht täuschen, worauf sie anordnete, Elisabeth in den Tower von London zu sperren. Hier traf sie wahrscheinlich auch die Liebe ihres Lebens, Robert Dudley, den Grafen von Leicester.

Wenig später heiratete Maria Philipp II. von Spanien. Ein Kind der Beiden hätte England wieder zurück zur katholischen Konfession geführt. Allerdings starb Maria 1558 kinderlos, worauf Elisabeth am 15. Januar 1559 in Westminster Abbey zur Königin gekrönt wurde.

Zur damaligen Zeit war die Lage in England sehr gespannt. Die Wirtschaft lag am Boden, das Land befand sich im Krieg mit Frankreich und wurde außerdem von Glaubensfragen zerrissen. Elisabeth machte sich zuerst daran, den von ihrer Schwester eingeführten Katholizismus wieder abzuschaffen. 1563 wurden die 39 Anglikanischen Artikel verabschiedet, die gemäßigt reformatorisch formuliert waren. Damit trennte sich Elisabeth endgültig von der katholischen Kirche.

Der unheilvolle Krieg mit Frankreich wurde am 3. April 1559 im Frieden von Cateau-Cambrésis beigelegt, wodurch nun die Voraussetzung geschaffen war, die angeschlagene englische Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das Land wuchs zur Seemacht heran. 1566 wurde die erste Börse in London gegründet und diverse Wirtschaftsgesetze verabschiedet, worauf sich auch die Preise stabilisieren konnten.

Am 19. Mai 1568 ließ Elisabeth die ehemalige schottische Königin Maria Stuart festsetzen. Maria Stuart war dem Katholizismus zugewandt und hatte zudem noch Ambitionen auf den englischen Thron. Nach ihrer Gefangennahme konnte sich der Calvinismus in Schottland durchsetzen, 1587 wurde sie wegen einer angeblichen Verschwörung enthauptet.

In den folgenden Jahren wuchs der Reichtum des Landes, u.a. auch durch die Raubzüge des englischen Kapitäns Francis Drake. Drake war einer der Hauptakteure im von Elisabeth unterstützten Seekrieg gegen Spanien (der jedoch nie offiziell begann). 1572 fiel ihm ein spanischer Silbertransport bei Panama in die Hände, der neben Silber aber auch eine große Zahl Goldbarren transportierte. Ein Teil der Beute ging an das englische Königshaus und einige Adlige. Die Raubzüge der englischen Freibeuter und die Hinrichtung Maria Stuarts gaben den Anstoß für den spanischen König Philip II., den Krieg gegen England weiter zu verstärken. Im Juli 1588 sandte er die spanische Armada (insgesamt 130 Schiffe) zur Eroberung Englands aus. Doch die englische Flotte unter Francis Drake und Sir Walter Raleigh konnte die Spanier im Ärmelkanal abfangen und zum größten Teil vernichten. Die übrigen Schiffe fielen einem Sturm zum Opfer, der an der Westküste der britischen Insel tobte.

1593 begann in Irland Hugh O’Neill einen Kampf gegen die englischen Besatzer. Der Krieg der daraufhin losbrach, war für die Engländer äußerst verlustreich, wodurch Elisabeths Ansehen unter der Bevölkerung stark litt. Der Krieg konnte 1603 beendet werden, noch im selben Jahr starb die Königin. Ihr Nachfolger wurde König Jakob VI. von Schottland.

Elisabeth I. begründete eine erfolgreiche englische Ära. Unter ihrer über 44-jährigen Herrschaft stieg England zur Weltmacht auf. Sie förderte Musik, bildende Kunst und Literatur. Sie schaffte es auch, die eigene Kirche von dem Einfluss Roms zu lösen und somit die religiösen Wirren im Land zu beenden.

Vorgänger:
Maria I.
Liste der Herrscher von England Nachfolger:
Jakob I.