Zum Inhalt springen

Church of Ireland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. August 2011 um 14:10 Uhr durch Liuthar (Diskussion | Beiträge) (Anglikanische Church of Ireland heute: korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Church of Ireland („Kirche Irlands“, irisch: Eaglais na hÉireann, Aussprache: /ˈagləʃ nə ˈheːrʲən/) ist ein Teil der anglikanischen Kommunion und zählt etwa 390.000 Gläubige – also wesentlich weniger als die katholische Kirche in Irland –, von denen rund zwei Drittel in Nordirland leben.[1]

Organisation

siehe Organisation der anglikanischen Kirche

Die Kirche umfasst zwei Kirchenprovinzen.

Ihre höchste Instanz ist die Generalsynode, die der Representative Church Body (RCB) als ständiges Organ unterhält. Dieser gehören die 12 Bischöfe dieser Kirche, 12 vom Klerus gewählte Mitglieder, 24 durch die Diözesen gewählte Laienvertreter und 12 vom RCB berufene Mitglieder an.

Geschichte

Im Jahre 1536 brach König Heinrich VIII. von England mit dem Papsttum und daher mit der katholischen Kirche. Da Heinrich sich 1541 auch als König von Irland krönen ließ, gehörte Irland ab dieser Zeit per Personalunion auch formal zu England. Als Schwesterkirche der neu gegründeten Church of England entstand unter seinen Nachfolgern die Church of Ireland. In den folgenden Jahrzehnten gingen sämtliche Kirchen und Kathedralen Irlands in ihren Besitz über. Zudem wurde eine Vielzahl von Klöstern geschleift. Von der nun einsetzenden politischen, sozialen und kulturellen Dominanz der Protestanten in Irland profitierte die Church of Ireland in hohem Maße. Insbesondere nach Erlass der Strafgesetze (Penal Laws) gegen die katholische Kirche und die protestantischen Freikirchen in den 1690er Jahren wurde die Church of Ireland beinahe zur einzigen Kirche in Irland, die uneingeschränkt arbeiten und bauen konnte. Da diese Strafgesetze auch in England und Wales galten, entsprach ihre Stellung damit etwa der der Church of England dort. Infolge der Union von 1800 zwischen Großbritannien und Irland kam es vorübergehend auch zur Vereinigung der beiden Staatskirchen.

Als mittelbare Folge der katholischen Emanzipation wurde die bis dahin herausragende Stellung der Church of Ireland aufgeweicht. Diese wurde 1869 aus dem Etat der Church of England herausgenommen und zwei Jahre später wieder gänzlich selbstständig. Gleichzeitig verlor sie ihren offiziellen Status als Staatskirche. Die im Jahre 1922 erfolgte Teilung der Insel Irland in die Republik Irland und das weiterhin mit Großbritannien staatsrechtlich verbundene Nordirland hatte auf die Church of Ireland in organisatorischer Hinsicht keinen direkten Einfluss; sie ist nach wie vor für ganz Irland zuständig.

Anglikanische Church of Ireland heute

Die Church of Ireland ist Mitglied der Porvoo-Gemeinschaft und hat mit diesen Kirchen volle Kirchengemeinschaft vereinbart.

Als eine der ersten anglikanischen Kirchen erlaubte sie 1991 die Frauenordination.

Aufgrund ihrer jahrhundertelangen dominanten Stellung in Irland gehören in vielen irischen Städten die größten und imposantesten, vor 1800 gebauten, Kirchen und Kathedralen noch heute der Church of Ireland, während die katholische Kirche vor allem Ende des 19. Jahrhunderts neue Bauten errichtete. Wegen des relativ geringen Anteils von Anglikanern an der Gesamtbevölkerung sind diese eigentlich zu großen Kirchen bei Gottesdiensten selten gut gefüllt. Ferner muss von Touristen ein Eintrittsgeld verlangt werden, um zu den Unterhaltskosten beizutragen.

Anfang Oktober 2010 kündigte der Primas von Irland, Erzbischof von Dublin und Bischof von Glendalough John Neill, seinen Rücktritt zu Ende Januar 2011 an.[2]

Einzelnachweise

  1. http://www.ireland.anglican.org/index.php?do=about
  2. The Irish Times: CoI archbishop of Dublin to retire, 6. Oktober 2010