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Beira (Mosambik)

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Beira (portugiesisch für Strand) ist die zweitgrößte Stadt von Mosambik. Sie wurde 1891 als Hauptsitz der Mosambik-Gesellschaft (Companhia de Moçambique) gegründet und erst 1942 von der portugiesischen Regierung übernommen. Es ist heute die Hauptstadt der Provinz Manica und Sofala. Beira liegt am Indischen Ozean und ist eine wichtige Hafenstadt, die wichtigste für Zentralafrika. Hier befindet sich der Sitz der katholischen Universität.

Geographie

Die Stadt liegt in Zentralmosambik in der Provinz Sofala. Es ist eine Hafenstadt an der Straße von Mosambik. Sie liegt über die Suez- wie die Kap-Route gleich weit von den europäischen Häfen entfernt.

Wirtschaft

Die Stadt lebt vom Handel und vom Hafen, der auf Stückgut (bulk cargo) ausgerichtet ist. Von der Stadt gehen zwei Eisenbahnlinien aus. Der "Beira Korridor" nach Simbabwe (Straße und Eisenbahnlinie) führt von der Küste landeinwärts bis zur sambischen Hauptstadt Lusaka und ist für diese Binnenländer der kürzeste Zugang zum Meer. Über diese Strecke lässt sich der Kupfergürtel erreichen, also die Provinz Shaba der DR Kongo. Eine zweite Linie führt nach Malawi, für das Beira zwar der nächstliegende Hafen ist, doch technisch weniger gut als Nacala, dessen natürliches tiefes Hafenbecken (mehr als 15 m Tiefe) die Abfertigung größter Containerschiffe erlaubt. Hinter der Brücke über den Sambesi kurz vor der Grenze von Malawi zweigt eine Strecke ab zu den Kohlegruben von Moatize bei Tete. Alle diese Eisenbahnstrecken haben "Kapspur" und tragen eine Achslast von 16t, in Zimbabwe 17t. Der Hafen von Beira hat zentrale wirtschaftliche Bedeutung für die Region sowie für die Binnenstaaten Simbabwe, Sambia und Malawi. Der Hafen ist über Mikrowelle (Richtfunk) mit Kapstadt und so indirekt mit allen anderen grossen Häfen der Welt verbunden, ein Datenaustausch (Schiffsmanifeste) findet statt. Die Abfertigung importierter Waren zieht sich für gewöhnlich Monate hin, was mit der Rolle der C&F-Agents (clearing and forwarding agents) zusammenhängt, die Importe für gewöhnlich zwischenfinanzieren, da die Staaten dieser Region Devisen erst dann anweisen, wenn die entsprechende Ware die Landesgrenze überquert hat, die Zahlung aber fällig wird, sobald die Waren den Exporthafen (fob - free on board) verlassen. Die Verweildauer von Waren richtet sich so eher nach dem Vorliegen neuer Kreditverträge als nach real notwendigen Abfertigungszeiten. Wegen dieser viele Monate dauernden Verweilzeiten sind Container dringend geboten, sollen die Güter das Zielland vollständig erreichen. Hafengerät ist zwar vorhanden, doch sehr häufig nicht voll funktionsfähig. Die meisten Schiffe haben eigene Containerstapler an Bord, die sie für den Umschlag nutzen.

Kultur

Die Stadt beherbergt die Universidade Católica de Moçambique (UCM), eine private Universität, die von der katholischen Kirche 1996 gegründet wurde und deren Abschlüsse staatlich anerkannt sind. Die Universität besteht aus mehreren Fakultäten, die auf die Städte Beira, Nampula, Cuamba und Pemba verteilt sind.