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Phobos (Mond)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Marsmond Phobos

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Entdeckung
Entdeckt von Asaph Hall
Entdeckt 18. August 1877
Eigenschaften des Orbits
Mittlerer Radius 9378 km
numerische Exzentrizität 0,0151
Umlaufzeit 7 h 39,2 m
Neigung der Bahnebene 1,08°
Natürlicher Satellit von Mars
Physikalische Eigenschaften
Äquator Durchmesser 27(×22×19) km
Oberflächeninhalt km2
Masse 1.08 · 1016 kg
Mittlere Dichte 2,0 g/cm3
Beschleunigung
an der Oberfläche
m/s2
Rotationsperiode 7 h 39,2 m
Neigung der Drehachse °
Rückstrahlvermögen 0,06
Oberflächen Temp.
Min Durchschn. Max
K K K

Phobos ist neben Deimos einer der beiden Monde des Planeten Mars. Benannt ist er nach Phobos, dem Sohn und Begleiter des griechischen Kriegsgottes Ares (lateinisch Mars). Phobos steht dabei für Furcht (vgl. Phobie).

Aufgrund seiner unregelmäßigen Form wird allgemein angenommen, dass Phobos ebenso wie Deimos ein von Mars eingefangener Asteroid ist. Phobos nähert sich, im Gegensatz zu Deimos, dem Mars immer mehr. Der Abstand zum Planeten reduziert sich dabei in einem Jahrhundert um 9 m, so dass er in etwa 50 Millionen Jahren auf den Mars stürzen wird. Mit einer Entfernung zum Mars von lediglich 9.270 km liegt er recht nahe an der dünnen Marsatmosphäre. Phobos ist sehr unregelmäßig geformt, wie auf den Bildern gut zu erkennen ist. Er ist ist überzogen von einer Staubschicht, dem sog. Regolith, wie er auch auf unserem Mond vorkommt. Aufgrund seiner großen Nähe zu Mars, der ihn förmlich "überstrahlt", ist er jedoch im Fernrohr schwer zu erkennen. So wurde er erst im Jahre 1877 von dem Astronomen Asaph Hall entdeckt.

Für einen Beobachter auf dem Mars würde Phobos aufgrund seiner retrograden Umlaufbahn im Westen aufgehen und Osten niedergehen. Die schnelle Rotationsgeschwindigkeit würde für 2 Phobosaufgänge pro Tag sorgen. Sie erfolgen in einem Intervall vom 11 Stunden. Die scheinbare Größe Phobos' entspricht weniger als die Hälfte der unseres Vollmondes. Und dennoch strahlt er weniger Licht in die Marsnacht ab, als die Venus auf die Erde!

Die russischen Sonden Fobos I & II sollten auf dem Trabanten landen und mit einem raffiniertem Mechanismus auf dem Mond "umherhüpfen". Kurz vor dem Verlorengehen der beiden Sonden, konnten diese Gasausbrüche auf Phobos feststellen. Wo diese herrühren ist unbekannt.

Phobos (oben) und Deimos (unten) im richtigen Größenverhältnis

Nahaufnahmen von Phobos entstanden 1971 durch "Mariner 9", 1977 durch "Viking 1", 1988 durch "Fobos 2" und 1998 und 2003 durch Mars Global Surveyor.

Für den 1980 gefallenen Meteoriten Kaidun wurde Phobos als möglicher Ursprungskörper vorgeschlagen. Sollte dies der Fall sein, würde Phobos hauptsächlich aus einem den kohligen CR-Chondriten entsprechenden Material bestehen.

Es ist anzunehmen, dass Phobos durch die Schwerkraft des Mars auseinanderbrechen kann.

Nach bekannten Astronomen benannte Krater auf Phobos sind

Der wohl auffälligste Krater ist Stickney. Er misst etwa 10 km im Durchmesser. Der verantwortliche Einschlag muss - ähnlich wie bei dem Krater Herschel auf Mimas - den Mond beinahe zerrisen haben.

Ferner besitzt Phobos einen nach Johannes Kepler (1571-1630) benannten Gebirgskamm namens Kepler Dorsum (lat. für "Kepler-Rücken").

Der mehrere Kilometer große Krater Stickney auf Phobos.