Lake Pontchartrain

Der Pontchartrain-See (ˈpɑntʃ͡ətɹeɪn; engl: Lake Pontchartrain) im Südosten von Louisiana ist ein Brackwassersee und nach dem Großen Salzsee der zweitgrößte Salzwassersee der USA.
Der See ist weitgehend oval mit einer Ost-Westausdehnung von etwa 64 km, einer Nord-Südausdehnung von 38 km, einer Fläche von 1839 km² und einer durchschnittlichen Tiefe von 3,65 m bis 4,26 m (an Schiffahrtsrouten teilweise künstlich vertieft). Er ist damit etwa dreimal so groß wie der Bodensee. Im Süden liegt New Orleans, im Norden Mandeville und Madisonville, im Nordosten Slidell. Im Westen ist der Pontchartrain-See über einen Kanal mit dem Lake Maurepas verbunden; im Osten über die Rigolets mit dem Lake Borgne, einer Lagune des Golfs von Mexiko. Der Salzgehalt des Sees variert - je nach Ort - von "vernachlässigbar" bis zur Hälfte des normalen ozeanischen Salzgehalts.
In einigen Sprachen der amerikanischen Ureinwohner hieß der Pontchartrain-See Okwata ("Breites Wasser"). Seinen jetzigen Namen erhielt der See 1699 vom französischen Entdecker Pierre le Moyne zu Ehren von Louis Phélypeaux, Comte von Pontchartrain, zu dieser Zeit französischer Marineminister und Kanzler.
Der Pontchartrain-See ist eigentlich kein See und auch kein Stausee, sondern eine Lagune. Die tiefer liegende Stadt New Orleans wird durch bis zu sechs Meter hohe Deiche vor einer Überflutung durch den See geschützt.
Der Pontchartrain-See und weitere Seen bilden das Mündungsgebiet (Flussdelta) des Mississippi. Dieses entwässert das Pontchartrain-Becken, ein 12.000 km² großes Gebiet auf der östlichen (linken) Seite des Flusses. Ein Drittel der Bevölkerung Louisianas wohnt in diesem Becken. Der See dient als vielfältiges Erholungsgebiet. Über den See führt eine 40 km lange Doppelbrücke, die seit 1956 New Orleans mit Covington verbindet. Die neuere der beiden Brücken, der Lake Pontchartrain Causeway II, wurde 1969 eröffnet. Die Brücke gilt als die längste Brücke der Welt.
Der Pontchartrain-See erlangte Bekanntheit, als am 30. August 2005 während des Hurrikans Katrina zwei Deiche brachen und New Orleans unter Wasser setzten. Einer der beiden Deichbrüche geschah direkt am Seeufer, der andere an einem Kanal, der den See mit dem Stadtinneren verbindet. Die Länge des Deichbruchs wurde erst mit 50-60 m, später mit 91 m angegeben. Erst rund eine Woche später konnten die Lecks vom U.S. Army Corps of Engineers, einer Spezialeinheit der Armee, geschlossen werden.
Umwelt und Natur
Der Pontchartrain-See ist schon seit langem an Umweltbelastungen "gewöhnt"; doch beim derzeitigen Auspumpen der Stadt New Orleans überlegt man, sämtliches Wasser in den Mississippi zu leiten - weil so das verschmutzte Wasser wenigstens in den Ozean statt in den Brackwassersee gelangt.
Bis 1991 wurden Rohstoffe für Zement und Asphalt vom Seegrund gebaggert.
Im See leben mehr als 125 Arten von See- bzw. Wasserlebewesen - unter anderem Sardellen, Haie und Alligatoren. Die umliegende Feuchtlandschaft wird von Ottern, Wildschweinen, Enten und Adlern bewohnt.