Dlouhá Ves u Sušice
| Dlouhá Ves | |||||
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| Basisdaten | |||||
| Staat: |  Tschechien
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| Region: | Plzeňský kraj | ||||
| Bezirk: | Klatovy | ||||
| Fläche: | 1497 ha | ||||
| Geographische Lage: | 49° 12′ N, 13° 31′ O | ||||
| Höhe: | 512 m n.m. | ||||
| Einwohner: | 900 (1. Jan. 2023)[1] | ||||
| Postleitzahl: | 341 91 - 342 01 | ||||
| Kfz-Kennzeichen: | P | ||||
| Verkehr | |||||
| Straße: | Sušice - Rejštejn | ||||
| Struktur | |||||
| Status: | Gemeinde | ||||
| Ortsteile: | 7 | ||||
| Verwaltung | |||||
| Bürgermeister: | František Soukup (Stand: 2008) | ||||
| Adresse: | Dlouhá Ves 155 342 01 Dlouhá Ves | ||||
| Gemeindenummer: | 556076 | ||||
| Website: | www.sumava.net/dlouhaves | ||||
Dlouhá Ves (deutsch Langendorf) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer südlich von Sušice und gehört zum Okres Klatovy.
Geographie
Dlouhá Ves (Alt- und Neu-Langendorf) befindet sich rechtsseitig der Otava im Nordosten des Böhmerwaldes, im Bereich Künisches Gebirge. Südöstlich erhebt sich der Slunečný vrch (699 m).
Nachbarorte sind Stráž, Červené Dvorce, Divišov und Janovice im Norden, Záluží im Nordosten, Platoř im Osten, Humpolec im Südosten, Bohdašice, Stupna, Annín, Rajsko, Nové Domky und Nové Městečko im Süden, Hartmanice, Trpěšice, Dolejší Krušec und Prostřední Krušec im Südwesten, Nuzerov im Westen sowie Chamutice und Volšovy im Nordwesten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes de Longa villa erfolgte im Jahre 1290, das Dorf am Goldenen Steig ist jedoch wahrscheinlich älter. Seit dem 13. Jahrhundert war der Ort Sitz des Adelsgeschlechts Dlouhoveský, aus denen später die Chanovský von Dlouhá Ves hervorgingen. 1470 erwarben die Herren von Čestice die Feste Dlouhá Ves. 1490 wurde Dlouhá Ves ein nicht erbliches Lehngut der böhmischen Krone. Bis 1580 hielt der Bürger Prokop Tomek von Čejkovy den Ort. Nachfolgende Besitzer waren der Ritter Čejk von Olbramovice und ab 1697 Johann Georg Schumann.
Im Jahre 1785 erwarb Michael von Lasar die Herrschaft Langendorf, die er zwei Jahre später mit Joseph Enis tauschte. Im Jahre 1800 kaufte Joseph II. Fürst zu Schwarzenberg gemäß einem 1787 abgeschlossenen Vertrages die Langendorfer Güter. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Langendorf 1848 zur selbstständigen Gemeinde. Die Güter verblieben bis 1930 im Besitz des Fürstenhauses Schwarzenberg.
1938 fiel Langendorf durch das Münchner Abkommen an das Deutsche Reich; die tschechische Minderheit wurde vertrieben, die jüdische Gemeinde hörte auf zu existieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Gemeinde fast alle ihrer 2000 zumeist deutschsprachigen Einwohner. Während der Vertreibung bestand in Dlouhá Ves ein Sammellager, von dem aus bis Oktober 1946 ein Großteil der Bevölkerung des mittleren Böhmerwalds mit der Eisenbahn nach Deutschland deportiert wurde.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Dlouhá Ves besteht aus den Ortsteilen Annín (Annathal), Bohdašice (Budaschitz), Dlouhá Ves (Langendorf), Janovice (Janowitz), Nové Městečko (Neustadtl), Platoř (Plattorn) und Rajsko (Roisko), sowie den Ortslagen Nová Dlouhá Ves (Neulangendorf), Stará Dlouhá Ves (Altlangendorf) und Nové Domky (Neuhäuser).
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Dlouhá Ves mit Schlosskapelle
- Kirche St. Philippus und Jakobus, erbaut im 14. Jahrhundert, barock umgestaltet um 1710 durch die Familie Schumann
- Wehrkirche Sankt Maurenzen
- jüdischer Friedhof, angelegt in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, 1939 teilweise verwüstet
- Statue des Hl. Johannes von Nepomuk
- Bunkerlinie des Tschechoslowakischen Walls, südlich des Ortes
- Familienkapelle der Glashütte Annathal in Annín
Söhne und Töchter
- Karl Schell (1892–1945), Unternehmer
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)