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Barclay James Harvest

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Barclay James Harvest ist eine englische Popgruppe, die vor allem durch ihren orchestral geprägten Stil bekannt wurde.

Bandgeschichte

Vorgeschichte und Gründung

Bereits Anfang der 60er Jahre spielten John Lees und Stuart „Woolly“ Wolstenholme in Oldham gemeinsam in einer Band an der Oldham Art School. Zur gleichen Zeit machten auch Les Holroyd und Mel Pritchard bereits gemeinsam Musik. 1966 traf man sich, um über eine gemeinsame Band nachzudenken. Man vereinte die beiden Bands und gründete The Blues Keepers, die einige kleinere Konzerte gaben. Nachdem zwei der damalig sechs Mitglieder die Band verließen, einigte man sich auf einen neuen Namen: „Barclay James Harvest“.

1967 - 1973: Die ersten Jahre

Ihre erste Single „Early morning“ brachten Barclay James Harvest im Frühjahr 1968 heraus. Durch den Erfolg dieses Songs wurde eine Plattenfirma auf die junge, aufstrebende Band aufmerksam und nahm die vier Musiker unter Vertrag. 1969 entstand die zweite Single „Brother thrush“, die an den Erfolg der Debüt-Platte anknüpfen konnte. Auf ihrem ersten, gleichnamigen Album (1970) arbeiteten Barclay James Harvest mit einem großen Orchester zusammen, was zur damaligen Zeit nicht alltäglich für Rockbands war. Schon damals zeigte sich, dass die Band nicht gewillt war, andere Bands oder Künstler zu kopieren, sondern eigene Wege zu gehen. Nur ein Jahr später veröffentlichten Barclay James Harvest zwei weitere Alben und tourten mit ihnen durch Großbritannien. Zwar begeisterte die Band sowohl Kritiker als auch Fans mit ihren Liveauftritten, doch blieben Erfolge in den Charts aus. In den Folgejahren wich man daher vom eigenen Stil ab und konzentrierte sich auf Mainstream-Rock. Nach nur einem weiteren Album trennte man sich 1973 von der Plattenfirma - die Band drohte zu zerbrechen.

1973 - 1979: Wechsel der Plattenfirma und erste große Erfolge

Nachdem man bei einer anderen Plattenfirma einen Vertrag unterzeichnet hatte, arbeiteten Barclay James Harvest schnell am fünften Album „Everyone Is Everybody Else“, das 1974 veröffentlicht wurde. Nach der Tour zu diesem Album ließ die Band ein Live-Album folgen, das als erstes einen bedeutenderen Erfolg in den Charts erreichte. Mit den beiden nächsten Alben wiederholten die vier Engländer ihren Erfolg und tourten erstmals auch durch Rest-Europa und die USA. 1977 folgte dann das - bis dahin - beste Jahr für Barclay James Harvest: In Deutschland hatten sie mit dem Album „Gone to earth“ und der Single „Hymn“ hohe Chartplatzierungen, John Lees veröffentlichte sein Soloalbum „A major fancy“ und die Konzerte waren fast überall ausverkauft. Ein weiteres Live-Album und eine Studio-LP folgten 1978.

1979 - 1984: Ausstieg von John Wolstenholme, doch die Erfolge halten an

Bei den Arbeiten am zwölften Album verließ dann plötzlich John „Woolly“ Wolstenholme die Band, da er mit der Musik, die die Band machte, nicht mehr einverstanden war und sich auf seine Solokarriere konzentrieren wollte. Dennoch machte der Rest der Band weiter und veröffentlichte 1980 ein weiteres Album „Eyes of the universe“, dass in ganz Europa enorm erfolgreich war. Auf der anschließenden Tour gaben Barclay James Harvest am 30. August 1980 ein historisches Konzert vor dem Reichstag in Berlin vor über 140.000 Zuschauern. Ein Jahr später entwickelte sich die Single „Life is for living“ in vielen Ländern Europas zum Chartbreaker und begründete den weiter voranschreitenden Aufstieg der Band. Dieser wurde dank der Alben „Turn Of The Tide“ (1981) und „Berlin - a concert for the people“ (1982) geschafft, die vor allem in Deutschland sehr hohe Verkaufszahlen erreichten. Auch die beiden nächsten Alben schafften in Europa wieder hohe Chartpositionen, weniger jedoch in Großbritannien.

1984 - 1990: Neuer Aufschwung nach längerer Pause

Nach der 1984er Tour durch Europa gönnten sich die Bandmitglieder eine kreative Pause. Außer dem 1985 erschienenen Best-Of-Album „The compact story of BJH“ (erreichte in Deutschland Gold-Status) gab es in dieser Zeit keine Neuveröffentlichungen. Erst drei Jahre später, als viele die Band für Geschichte hielten, veröffentlichten sie ihr nächstes Album „Face to face“ (1987). Bei der folgenden Tour kam es zum nächsten Live-Highlight in der Geschichte der Band: Am 14. Juli 1987 wurde Barclay James Harvest die Ehre zu teil, als erste westliche Rockband im ehemaligen Ostblock auftreten zu dürfen. Sie gaben vor über 150.000 Menschen ein Konzert in Ost-Berlin, von dem kurz darauf auch ein Live-Mitschnitt veröffentlicht wurde. In den folgenden Jahren wurde es erneut ruhiger um Barclay James Harvest, die sich in Ruhe auf ihr nun schon 22. Album vorbereiten wollten.

1990 - 2005: Die Band trennt sich

1990 kam dann „Welcome to the show“ auf den Markt, mit dem die Band noch mal gute Chartplatzierungen erzielte. Mit diesem Album gab es auch die für lange Zeit letzte Tour durch England. Doch bereits beim nächsten Longplayer „Caught in the light“ (1993) blieben die großen Erfolge plötzlich aus, obwohl die Platte keine schlechten Kritiken erhielt und auch die Konzerte - vor allem in Deutschland und Frankreich - gut besucht waren. Erneut trennte man sich von der Plattenfirma, wodurch erst vier Jahre darauf das nächste Studioalbum erschien. 1997 kam es zum endgültigen Ende von Barclay James Harvest in der ursprünglichen Form. Die Band zerfiel in zwei Hälften:
John Lees und John Wolstenholme bildeten ein Duo, das in der Folgezeit mit den Alben „Nexus“ (1999) und „Revival - Through The Eyes Of John Lees“ (Livealbum, 2000), vor allem in Deutschland und der Schweiz aber auch erstmals wieder in England, einige Erfolge und Tourneen feierte. Dabei setzte man vor allem auf eine Mischung aus neuen Songs und alten, neu bearbeiteten Liedern - zumeist diejenigen, die von John Lees geschrieben wurden. 2004 veröffentlichte Wolstenholme ein Soloalbum und arbeitet zurzeit mit Lees am zweiten gemeinsamen Album.
Les Holroyd und Mel Pritchard arbeiteten zur gleichen Zeit ebenfalls an einem neuen Album. Als Barclay James Harvest featuring Les Holroyd brachte man 2002 das Album „Revelution Days“ heraus und ging damit hauptsächlich in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf Tournee. Vom Konzert in Bonn wurden Mitschnitte gemacht und als Live-CD ein Jahr später veröffentlicht. Leider verstarb Pritchard am 28. Januar 2004 plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt. Dennoch wollen die anderen Mitglieder von Barclay James Harvest featuring Les Holroyd weitermachen und in absehbarer Zeit ein neues Studio-Album veröffentlichen.

Mitglieder

Diskographie

Die erste Single Early Morning stammt aus dem Jahr 1966 und wurde 1968 veröffentlicht. EMI benannte 1970 sein Prog Rock Label „Harvest“. 1971 lieh sich John Lees die Gitarre von John Lennon, für Arbeiten an Once again, weil die Beatles auch grad in den Abbey Road Studios waren. Über diese Begebenheit schrieben Barclay James Harvest später auch einen Song ("John Lennon's guitar"), der auf ihrem 1990er Album "Welcome to the show" erschien.

1974 erfolgte der Wechsel von EMI zu Polydor. Im August 1980 brachten BJH ca. 140.000 Leute zu einem kostenlosen Konzert vor den Berliner Reichstag. 1988 durften BJH als erste westliche Rockband Open Air in Ost-Berlin (DDR) auftreten.

1970-1997

  • Barclay James Harvest, 1970
  • Once Again, 1971
  • Barclay James Harvest and other short stories, 1971
  • Early Morning Onwards, 1972
  • Baby James Harvest, 1972
  • LIVE, (live) 1974
  • Everyone Is Everybody Else, 1974
  • Time Honoured Ghosts, 1975
  • Octoberon, 1976
  • Gone To Earth, 1977
  • Live Tapes, (live) 1977
  • XII, 1978
  • Eyes Of The Universe, 1979
  • Turn Of The Tide, 1981
  • Berlin - A Concert For The People (live), 1982
  • Ring Of Changes, 1983
  • Victims Of Circumstance, 1984
  • The Compact Story of BJH, 1985
  • Face To Face, 1987
  • Another Arable Parable, 1987
  • Glasnost, (live) 1988
  • Welcome To The Show, 1990
  • Alone We Fly, 1990
  • The Harvest Years, 1991
  • Caught In The Light, 1993
  • River Of Dreams, 1997

BJH (John Lees - Hälfte)

  • Nexus, 1999
  • Revival - Through The Eyes Of John Lees, 2000

BJH (Les Holroyd - Hälfte)

  • BJH featuring Les Holroyd - Revolution Days, 2002
  • Live in Bonn, 2003

Soloalben

  • A major fancy, John Lees, 1977
  • Maestoso, John Wolstenholme, 1980
  • One drop in a dry world, John Wolstenholme, 2004