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Bad Deutsch-Altenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Marktgemeinde
Bad Deutsch-Altenburg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bad Deutsch-Altenburg
Bad Deutsch-Altenburg (Österreich)
Bad Deutsch-Altenburg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Fläche: 12,58 km²
Koordinaten: 48° 8′ N, 16° 54′ OKoordinaten: 48° 8′ 0″ N, 16° 54′ 0″ O
Höhe: 148 m ü. A.
Einwohner: 1.993 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 158 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2405
Vorwahlen: 0 21 65
Gemeindekennziffer: 3 07 02
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Erhardgasse 2
2405 Bad Deutsch-Altenburg
Website: www.bad-deutsch-altenburg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Ernest Windholz (Liste Windholz)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(19 Mitglieder)

7 SPÖ, 5 L.ÖVP, 5 TEAM, 1 WIR, 1 FPÖ

Lage von Bad Deutsch-Altenburg im Bezirk Bruck an der Leitha
Lage der Gemeinde Bad Deutsch-Altenburg im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)Au am LeithabergeBad Deutsch-AltenburgBergBruck an der LeithaEbergassingEnzersdorf an der FischaEnzersdorf an der FischaFischamendGöttlesbrunn-ArbesthalGötzendorf an der LeithaGramatneusiedlHainburg an der DonauHaslau-Maria EllendHimbergHof am LeithabergeHöfleinHundsheimKlein-NeusiedlLanzendorfLeopoldsdorfMannersdorf am LeithagebirgeMaria-LanzendorfMoosbrunnPetronell-CarnuntumPrellenkirchenRauchenwarthRohrauScharndorfSchwadorfSchwechatSommereinTrautmannsdorf an der LeithaWolfsthalZwölfaxing
Lage der Gemeinde Bad Deutsch-Altenburg im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bad Deutsch-Altenburg ist eine Marktgemeinde mit 1993 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha; sie liegt am rechten Ufer der Donau südwestlich von Hainburg an der Donau am Pfaffenberg.

Geschichte

Bei einem Steinbruch bei Bad-Deutsch-Altenburg (Hollitzer-Steinbruch) wurden in Höhlen über 100 Reste von Bären gefunden. Zähne, Skelettreste (darunter ein Vorderbeinskelett) und ein Gehirnabdruck gaben Gelegenheit zu eingehenden wissenschaftlichen Vergleichsstudien, so über die Aufspaltung in Braunbären und Höhlenbären.[1]

Der 1297 erstmals urkundlich erwähnte Ort entstand um eine Burg aus dem 11. Jahrhundert; 1579 erhielt er das Marktrecht. Der Namenszusatz „Deutsch“ dient zur Differenzierung vom westungarischen Ort Mosonmagyaróvár (Ungarisch-Altenburg).

Von 1917 bis in die 1980er-Jahre befand sich in Deutsch-Altenburg eine große Funkstation für kommerziellen Funk, siehe Funkstation Deutsch-Altenburg.

Massengrab ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter, die während des Todesmarsches ins KZ Mauthausen ermordet wurden, am Friedhof in Bad Deutsch-Altenburg.

Ab Oktober 1944 werden ungarische Juden zu Schanzarbeiten am „Südostwall“ in den Bauabschnitten Engerau (heute Bratislava) und Bruck an der Leitha eingesetzt. Ende März 1945 erfolgt die Evakuierung der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter auf Todesmärschen über Bad Deutsch Altenburg, wo sie auf Schleppkähne in Richtung KZ Mauthausen verladen werden. Während dieser Märsche gibt es zahlreiche Tote, da die Wachmannschaften erschöpfte Juden erschießen. Am Friedhof von Bad Deutsch-Altenburg zeugt noch heute ein Gedenkstein von einem jüdischen Massengrab. [2]

Im April 2010 wurde Ernest Windholz mit den Stimmen der SPÖ im Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt. Bekannt wurde der Politiker im Jahr 2000 durch die Zitierung des SS-Leitspruchs „Unsere Ehre heißt Treue“.[3][4]

Sehenswürdigkeiten

Museum Carnuntinum

Seine Hauptattraktion ist die stärkste Jod-Schwefel-Quelle in Mitteleuropa, deren Wasser zur Behandlung von Nervenleiden und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt wird. Auch liegen die Ausgrabungen von Carnuntum teilweise auf dem Gemeindegebiet.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

Kurort

Die Thermalquelle ist eine der stärksten Iod-Schwefel-Quellen in Mitteuropa.[5]

Persönlichkeiten

Deutsch Altenburg und die Hundsheimer Berge um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme): militärische Unterkunft für gedrängtest 190 Mann und 40 Pferde

Einzelnachweise

  1. Gernot Rabeder, Martina Pacher, Gerhard Withalm: Early Pleistocene Bear Remains from Deutsch-Altenburg (Lower Austria)/Die altpleistozänen Bären von Deutsch-Altenburg (Niederösterreich). Österreichische Akademie der Wissenschaften - ÖAW. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung Band 17. Verlag der ÖAW. Wien 2010. ISBN 978-3-7001-6827-0 (print) ISBN 978-3-7001-6934-5 (Online).
  2. Eleonore Lappin: „Die Todesmärsche ungarischer Juden durch Österreich im Frühjahr 1945“. Institut für Geschichte der Juden in Österreich, 2008
  3. Spiegel Online: FPÖ-Mann zitierte SS-Parole, 5. Juni 2000
  4. Die Presse: Windholz wird Bürgermeister in Niederösterreich, 20 April 2010
  5. Bad Deutsch Altenburg auf www.oesterreich-info.at abgerufen am 31. Mai 2010