Droopy Dog
Droopy Dog (zumeist kurz Droopy genannt) ist eine Zeichentrickfigur, die 1943 von Tex Avery für Metro-Goldwyn-Mayer geschaffen wurde.
Droopy ist ein pummelig-untersetzter, kleiner weißer Basset mit orangenen Kopfhaar, hägenden Lefzen und milden bis weichlichen Gesichtszügen, dessen hervorstechende Charakteristika sein nahezu fehlendes Minenspiel (mit meist regungslos herunterhängenden Lefzen), seine sparsame Gestik, seine schleppend-monotone, zungenschwere Aussprache und minimalistische Ausdrucksweise, die um Vermeidung unnötiger Worte bemüht ist, und ganz besonders seine Bewegungsarmut während seiner bildschirmpräsenten Momente in seinen Cartoons (als Running-Gag wird impliziert, dass er tatsächlich sehr agil ist und beachtliche Bewegungsleistungen villbringt, wenn die Kamera sich von ihm abwendet) sind. Diese Eigenschaften führen dazu, dass Droopy zumeist einen betont phlegmatisch-trübsinnig, mituner auch melancholischen Eindruck beim Publikum erweckt. Ironischerweise trug Droopy in seinen frühen Filmen den sprechenden Namen Happy Hound, der auf humorvoll-antonyme Weise mit seinem äußeren Erscheinungsbild und seiner Wesensart kontrasierte. 1949 wurd der Happy Hound in Droopy umbenannt.
Avery kreierte Droopy als eine Oppositionsfigur zu seiner zweiten bekannten Schöpfung, dem hyperaktiv-überdrehten Eichhörnchen Screwy Squirrel (sinngemäß "bedeppertes Backenhörnchen").
Seinen ersten Auftritt in einem Zeichentrickfilm hatte er in dem Cartoon "Dumb-Hounded" (nicht übersetzbares Wortspiel: dumb für sich genommen beschreibt eine Mischung aus Behebigkeit und Dümmlichkeit; hound ist der Hund; dumbfounded bedeutet im Englischen, dass es jemandem die Sprache verschlagen hat; also bedeut dumb-hounded wörtlich etwa "Dumm-Hund" mit der Konnotation, der Sprachlosigkeit, welches natürlich einen Verweis auf die Wortarmut Droopys sein soll) der am 20. März 1943 als Vorfilm in die Kinos kam.
Berühmt geworden ist Droopys erste Szene in diesem Cartoon, in der gemächlich ins Bild schlendert, das Publikum anblickt und ihm eröffnet: "Hallo Ihr fröhlichen Leute...Wisst Ihr was? Ich bin der Held." In diesem Kurzfilm setzt Droopy als Spürhund eines Gefängnisses einem entflohenen Sträfling nach, der bei jeder Begegnung vor ihm Reisaus nimmt und sich an einer immer anderen - immer absurderen, unmöglicher zu erreichenden Stelle - vor ihm versteckt, nur um festzustellen, dass der behäbige Droopy ihn dort bereits seelenruhig erwartet. Dieser Cartoon hat unverkennbar seine Wurzeln in der altn Geschichte vom Wettlauf zwischen Hase und Igel, wie überhaupt Droopy in weiten Zügen dem Igel dieser Erzählung nachgebildet ist.
Seine Gegenspieler in diesen frühen Cartoons waren Butch die irische Bulldogge und ein diebischer, namenloser böser Wolf. In all disen Cartoons wurde dem Zuschauer schnell zu verstehen gegeben, dass Droopy nur dem äußeren Anschein nach dümlich, tatsählich jedoch ein "ausgekochtes Schlitzohr" ist, dem es mit Geschick und verstörender Stoik immr gelingt, seine Widersacher zu überlisten.
Droopys charakteristisch gedämpfte Stimme ist der Figur des Wallace Wimple aus der Radiocomedysendung "Fibber McGee and Molly" nachempfunden, dessen Sprecher Bill Thompson Droopy im Original auch seine Stimme lieh. Droopy war auf keine feste Umgebung festgelegt und schlüfte dementsprechendin den Cartoons der 1940er und 1950er Jahre häufig in karnevaleske Rollen, so u.a. als Mountie, als Cowboy, Hilfssheriff oder Liebhaber von Dixieland-Musik. Die Charakterisierung der Figur stand im Vordergrund, wohingegen ihr Umfeld beliebig austauschbar war.
1956 übernahm Averys Animator Michael Lah Regie und künstlerische Leitung der Droopy-Cartoons, dem er die Figuren von Spike dem Hund und Jubalio Wolf als Partner/ Gegenspieler zur Seite stellte. In den 1970er Jahren produzierte Filmation eine Reihe billig-hergestellter Droopy-Kurzfilme für das Fernsehen in denen sich Frank Welker und der Produzent Lou Scheimer als Droopys Synchronstimme ablösten.
In den 1990er Jahren wurden weitere Droopy-Kurzfilme für die Zeichentrickserie Tom & Jerry ids hergestellt, in denen ihm ein kleiner Sohn namens Dripple zur eite gestellt wird. Daneben hatte Droopy Cameo-Auftritte in zwei Kinofilmen: in Falsches Spiel mit Roger Rabbit, als Lift-Boy und in Tom and Jerry: The Movie.