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Courier Mail Server

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Courier Mail Server
Basisdaten

Entwickler Sam Varshavchik
Erscheinungsjahr Mai 2000
Aktuelle Version 0.66.1 [1]
(6. Mai 2011)
Betriebssystem UNIX (POSIX)
Programmier­sprache C++
Kategorie Mailserver
Lizenz GPL
www.courier-mta.org

Der Courier Mail Server ist ein Mailserver und freie Software. Er ist primär als Mail Transfer Agent und Server für IMAP ausgelegt.

Courier speicherte von Anfang an im Maildir-Format von qmail und führte das für IMAP ein, während andere Server zunächst bei mbox-Formaten blieben. Mit der Entwicklung von Courier erfolgte die Erweiterung von Maildir um Ordner und Quotas, genannt Maildir++.

Courier zählt zu den drei populären offengelegten Servern für große Installationen von IMAP und ist sicherer ausgelegt als die anderen.[2] Er wird beispielsweise von der University of Florida eingesetzt.[3] Die Universität trug schon früh zur Weiterentwicklung bei.[1]

Die Konfiguration erfolgt durch einzelne Dateien oder durch gleichnamige Ordner, aus denen der Server alle enthaltenen Dateien einliest.[4] Viele Konfigurationsdateien von Courier können je nach Bedarf zerlegt und wieder zusammengefasst werden. Dies ermöglicht übersichtliche Konfiguration bei jedem Umfang.

Der Aufbau von Courier ist modular. Maildrop, sein Mail Delivery Agent, sowie die Module für Webmail und IMAP sind zur Kombination mit anderen Servern auch separat erhältlich.

Module

Courier-MTA
der Mail Transfer Agent für Extended SMTP mit Emulation von Sendmail
Courier-IMAP
der IMAP-Server
Courier-SMAP
der SMAP-Server
Courier-POP3
der POP3-Server
Courier-maildrop
der Mail Delivery Agent
Courier-Webadmin
eine HTML Administrationsoberfläche

Authentifizierung

Die Authentifizierung von Courier kann an das Betriebssystem gekoppelt sein, anhand einer eigenen Datenbank erfolgen, und anhand externer Verzeichnisse. Sie wird von einem eigenen Systemdienst bearbeitet, der seinerseits Module für DBM, Pluggable Authentication Modules, MySQL, PostgreSQL und das Lightweight Directory Access Protocol laden kann.

Webmail

Das Modul SqWebMail weist die Besonderheit auf, dass es direkt auf Maildir aufsetzt.

Geschichte

Die Vorgeschichte von Courier begann 1997 mit dem Ansatz, Mailserver sollten Spam sofort erkennen und ablehnen.[5] Die erste Version von Courier wurde dann 1999 als Mail Transfer Agent für das Extended Simple Mail Transfer Protocol entwickelt, parallel zum Modul für IMAP.

Kritik

Kritiker des Servers werfen seinem Autor vor, dass er sich bei der IMAP-Komponente (Courier-IMAP) nicht vollständig an die in den RFCs vorgegeben Regeln hält. Der Autor des Servers bestreitet dies jedoch und bezeichnet die Kritik als Schmutzkampagne gegen seinen Server, weil dieser einer der ersten war, der das effizientere Maildir-Format implementierte. [6]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Courier ChangeLog. Sam Varshavchik, abgerufen am 15. Mai 2011.
  2. C. Golubitsky: Toward an Automated Vulnerability Comparison of Open Source IMAP Servers. (PDF; 160 kB) USENIX, abgerufen am 17. Mai 2011.
  3. CISE Mail Information. University of Florida, abgerufen am 15. Mai 2011.
  4. Ubuntu Manpage: makealiases. Canonical, abgerufen am 22. Mai 2011.
  5. Sam Varshavchik: Historical Background. Internet Archive, abgerufen am 25. Mai 2011. Fehler beim Aufruf der Vorlage:Cite web: Archiv im Parameter URL erkannt. Archive müssen im Parameter Archiv-URL angegeben werden.
  6. Sam Varshavchik: FUD. 16. März 2008, abgerufen am 18. Dezember 2010: „My response to claims that Courier-IMAP is not a compliant IMAP server is very simple: there was no such thing as a “compliant” IMAP server, because Crispin's IMAP specification makes that an impossible goal.“