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Arabischer Frühling

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LibyenÄgyptenAlgerienJemenJordanienOmanSaudi-ArabienSyrienTunesienKuwaitBahrainMarokkoMauretanienSenegalSudanDschibutiIrakIranWestjordanlandWestsaharaVereinigte Arabische EmirateKatarLibanon
Arabische Staaten:
  • Staatsoberhaupt gestürzt
  • Regierung infolge von Protesten umgebildet
  • Volksaufstand/Bürgerkrieg
  • Massenproteste
  • Unruhen/Proteste
  • Keine Vorfälle bekannt
  • Nicht-arabische Staaten:
  • Proteste in nicht-arabischen Staaten
  • Keine Vorfälle bekannt
  • Der Arabische Frühling bezeichnet, in Anlehnung an den Prager Frühling, eine im Dezember 2010 beginnende Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der arabischen Welt, welche sich ausgehend von der Revolution in Tunesien in etlichen Staaten im Nahen Osten (Maschrek/Arabische Halbinsel) und in Nordafrika (Maghreb) gegen die dort autoritär herrschenden Regime und die politischen und sozialen Strukturen dieser Länder richten.[1]

    Ereignisse

    Ausgehend von der Revolution in Tunesien seit dem 17. Dezember 2010 begannen am 5. Januar 2011 Unruhen in Algerien. Am 25. Januar 2011 kam es in Ägypten zu Protesten, die schließlich zur Revolution in Ägypten 2011 führten; dieser Umsturz war mit einer Machtübernahme des Militärs verbunden. Im Zuge dieser Ereignisse kam es auch in anderen arabischen Ländern zu Protesten, unter anderem protestierten Regierungsgegner im Jemen und in Jordanien; auch aus weiteren arabischen Staaten wurde über Demonstrationen berichtet.

    Die Massenproteste führten bisher zur Absetzung und Flucht des tunesischen Machthabers Zine el-Abidine Ben Ali und zum Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. Der Präsident Jemens, Ali Abdullah Salih, kündigte nach über 30-jähriger Herrschaft an, für keine weitere Amtsperiode zu kandidieren. In Jordanien wurde Maʿruf al-Bachit, wie bereits 2005, von König Abdullah II. mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. In Algerien wurde die Aufhebung des seit 19 Jahren bestehenden Ausnahmezustands durch den Präsidenten Abd al-Aziz Bouteflika angekündigt. In Bahrain wurden am 16./17. Februar 2011 Demonstrationen von der Polizei niedergeschlagen.[2] In Libyen gab es Proteste gegen den Staatschef Muammar al-Gaddafi, bei denen Hunderte Menschen starben und viele weitere verletzt wurden.[3] Über die Arabische Welt hinaus kam es in einzelnen weiteren Ländern zu Protesten.

    Ägypten

    Demonstranten, die am 29. Januar 2011 auf einem Armee-Lastwagen in der Innenstadt von Kairo stehen

    Der Aufstand in Ägypten begann am 25. Januar 2011, dem „Tag des Zorns“. Am 11. Februar 2011 trat der langjährige Staatspräsident Husni Mubarak zurück und ein Militärrat übernahm die Macht. Dieser sicherte den Demonstranten freie und demokratische Wahlen sowie die Aufhebung des seit 30 Jahren geltenden Notstandsgesetzes zu.

    Algerien

    Die Unruhen in Algerien breiteten sich seit dem 5. Januar 2011 aus Zorn über massiv gestiegene Grundnahrungsmittelpreise aus. Die Unruhen entzündeten sich spontan an Einzelereignissen und waren nicht einheitlich organisiert. Eine der zentralen Forderungen der Opposition, die Aufhebung des seit 19 Jahren geltenden Ausnahmezustandes, wurde am 24. Februar 2011 durch die algerische Regierung erfüllt.[4]

    Bahrain

    Der Perlenplatz vor der Räumung (4. März 2011)

    Die Proteste im Golf-Königreich Bahrain begannen am 14. Februar 2011, als einige Hundert Demonstranten am zentralen Pearl Monument in Manama ein illegales Zeltlager errichteten. In der Nacht vom 16. zum 17. Februar wurde das Zeltlager geräumt und die Demonstranten von Sondereinheiten der Polizei angegriffen.[2] Dabei wurden vier Menschen getötet und über 230 Menschen verletzt. Die überwiegend schiitische Bevölkerung protestiert vor allem gegen das sunnitische Königshaus von Hamad ibn Isa Al Chalifa. Die Märtyrer-Begräbnisse für die vier Todesopfer nutzten am 18. Februar 2011 über 15.000 Demonstranten für Proteste gegen das Königshaus.[5] Aufgrund der Proteste wurde auch der Große Preis von Bahrain 2011 abgesagt.[6]

    Am 14. März entsandte Saudi-Arabien auf Bitten der bahrainischen Regierung hin 1000 Soldaten in das Land.[7] Die bahrainische Opposition wertete diesen Einmarsch als Kriegserklärung sowie als eine Besatzung durch ausländische Truppen.[8][9] Am 15. März rief König Al Khalifa einen dreimonatigen Ausnahmezustand aus.[10] Bahrainische Truppen gehen gegen Demonstranten vor.[11]

    Dschibuti

    In Dschibuti demonstrierten am 18. Februar Tausende gegen Präsident Ismail Omar Guelleh.[12][13]

    Irak

    Im Irak fanden am 22. Februar 2011 Demonstrationen in Basra, Südirak statt [14]. Am 25. Februar 2011 wurden nach den Freitagsgebeten erstmals auch aus anderen Landesteilen Demonstrationen gemeldet, bei denen mehrere Menschen getötet wurden. Ursache war Ärger über soziale Ungerechtigkeit, insbesondere wurden Korruption und hohe Arbeitslosigkeit angeprangert. Die Kundgebungen wurden teilweise gewaltsam beendet, als die Teilnehmer in mehreren Städten versucht hatten, Regierungsgebäude zu stürmen. Dabei fanden die größten Demonstrationen in den Städten Mosul, Falludscha (überwiegend von sunnitischen Arabern bewohnt), Bagdad und Basra (überwiegend von schiitischen Arabern bewohnt) statt. In der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak gab es ebenfalls Demonstrationen und Tote.[15] Das kurdische Regionalparlament in Arbil erließ daraufhin einen 17 Punkte umfassenden Plan, um die Situation zu deeskalieren.

    In Bagdad demonstrierten tausende Menschen, von denen einige versuchten, die Grüne Zone, das Zentrum internationaler Präsenz, Sitz des irakischen Parlaments und der amerikanischen Botschaft, zu erreichen. Diese Protestkundgebung wurde gewaltsam beendet. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Knüppel gegen die Demonstranten auf dem Bagdader Tahrir-Platz ein. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki wurde als "Lügner" bezeichnet; al-Maliki behauptete, Anhänger des früheren Diktators Saddam Hussein hätten die Unruhen geschürt.

    Über ebenso große Menschenmengen wurde aus Basra berichtet; dort richtete sich die Wut gegen den in der Bevölkerung als korrupt geltenden Gouverneur Scheltak Abbud, der aufgrund der massiven Proteste zurücktrat.

    Der schiitische Großayatollah Ali as-Sistani zeigte sich unentschlossen: Erst hatte er am Vortag zur Zurückhaltung aufgerufen, tags darauf hielt er die Demonstrationen jedoch für legitim, da es sich um berechtigte Forderungen handele und es berechtigt sei, diesen friedlich Ausdruck zu geben. [16][17][18]

    Am 4. März 2011 fanden erneut Proteste in der Hauptstadt Bagdad, Basra sowie in anderen Städten des Südirak statt [19].

    Am 16. März 2011 demonstrierten tausende in Bagdad und im Südirak. Sie wandten sich gegen den saudischen Einmarsch in Bahrain und riefen zur Unterstützung der dortigen Opposition auf. As-Sistani äußerte sich ebenfalls für die bahrainische Opposition.[20][21]

    Am 17. März 2011 demonstrierten in Kerbela etwa 3000 Schiiten gegen Saudi-Arabien. Großayatollah Mohammed Taki al-Mudarrisi hatte dazu aufgerufen.[22] Nuri al-Maliki schloss sich der Kritik der Demonstranten an.[23]

    Jemen

    Proteste in Sanaa am 3. Februar 2011

    Im Jemen begannen die Proteste mit einer Demonstration am 27. Januar 2011, als rund 16.000 Jemeniten in den Straßen von Jemens Hauptstadt Sanaa gegen die Politik von Präsident Ali Abdullah Salih protestierten. Am 2. Februar 2011 erklärte Salih, nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen und sein Amt auch nicht seinem Sohn zur Verfügung zu stellen. Dies ging den Demonstranten aber nicht weit genug und es kam zu abermaligen Protesten. Am 8. März werden Demonstrationen in der Hauptstadt Sanaa von Soldaten gewaltsam beendet, wobei die Soldaten scharfe Munition, Gummigeschosse und Tränengas einsetzen. Zudem werden 33 Al-Qaida-Mitglieder von einem jemenitischen Geheimdienst aus einem Gefängnis befreit [24] Im Verlaufe der Unruhen wurden mehr als ein Dutzend Menschen getötet. Am 20. März 2011 wurde die jemenitische Regierung vom Präsident Ali Abdullah Salih aufgrund des zunehmenden politischen Drucks entlassen.[25] Unter dem wachsenden Druck der Opposition erklärte sich der Präsident mit einem Vorschlag des Golf-Kooperationsrates, der seinen Rücktritt und im Gegenzug eine Zusicherung von Freiheit vor Strafverfolgung für die führenden Vertreter des Salih-Regimes beinhaltet, einverstanden.[26] Seit Mitte Mai kam es in der Hauptstadt Sanaa zu Kämpfen zwischen Stammesmilizen und Einheiten der Regierung, bei denen mehr als 120 Menschen starben. Im Rahmen dieser Kämpfe kam es am 3. Juni zu einem Angriff auf den Präsidentenpalast, bei dem Präsident Saleh durch einen Granatensplitter verletzt wurde.[27] Er reiste daraufhin am 5. Juni 2011 zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien aus, was von den Demonstranten bejubelt wurde.[28]

    Jordanien

    Die Proteste in Jordanien begannen am 7. Januar 2011.[29] Die Islamische Aktionsfront rief am 26. Januar 2011 zu Protesten gegen die Regierung von Samir ar-Rifai auf. König Abdullah II. bin al-Hussein mahnte aufgrund der Entwicklungen in Tunesien und Ägypten im Januar 2011 echte Reformen an. Dabei wurde Ministerpräsident Samir ar-Rifai abgesetzt und am 1. Februar 2011 Maʿruf al-Bachit, der bereits von 2005 bis 2007 das Amt des Premierministers innehatte, mit der Regierungsbildung beauftragt.[30]

    Kuwait

    Am 18. Februar 2011 kam es auch in Dschahra, Kuwait, zu Demonstrationen, bei denen 30 Demonstranten verletzt worden sein sollen und insgesamt 50 Personen festgenommen wurden. In erster Linie forderten die Demonstranten den Erhalt der kuwaitischen Staatsbürgerschaft [31][32].

    Libyen

    Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der USS Barry auf ein Ziel in Libyen, 19. März 2011

    Auch in Libyen gab es Proteste gegen den Staatschef Muammar al-Gaddafi, bei denen bisher Hunderte von Menschen ums Leben gekommen sind.[3][33] Bei Massenprotesten nach den Freitagsgebeten am 18. Februar 2011 gab es in der Hafenstadt Banghazi Tote und weitere Verletzte.[34] Am 19. Februar sollen Spezialeinheiten in Banghazi von einem Dach aus 15 Menschen erschossen haben, die an einer Trauerfeier für ermordete Regierungsgegner teilgenommen hatten. Am selben Tag wurde der öffentliche Internetverkehr im Land lahmgelegt und der Zugang zu sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook gekappt.[35][36] Seitdem geht das libysche Militär mit großer Härte gegen alle Demonstranten vor, was in einigen Teilen des Landes zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen geführt und große Teile der Regierung zum Rücktritt und zur Distanzierung von der Führung in Tripolis bewegt hat. Das Vorgehen der Sicherheitskräfte und des Militärs wurde von zahlreichen Diplomaten weltweit verurteilt. In den folgenden Tagen konnten die Gegner Gaddafis zunehmend an Boden gewinnen und insbesondere im Osten des Landes weite Gebiete unter ihre Kontrolle bringen.[37]

    Am 27. Februar gab der ins Lager der Opposition gewechselte Innenminister Mustafa Mohamed Abud Adschleil in Benghasi die Bildung einer Übergangsregierung bekannt. Am selben Tag hatte bereits der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Waffenembargo und Reisebeschränkungen für die libysche Führungsspitze sowie das Einfrieren der Auslandsguthaben beschlossen.[38] Seit dem 10. März befinden sich die Regimetruppen wieder im Vormarsch und sollen bereits einige wichtige Städte zurückerobert haben.[39] Am 17. März 2011 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat seine Resolution 1973, in der ein sofortiger Waffenstillstand und die Einrichtung einer Flugverbotszone gefordert werden.[40]

    Marokko

    Massendemonstration in Casablanca im Mai 2011

    Das Königreich Marokko ist eine konstitutionelle Monarchie und wird seit 1999 von Muhammad VI. regiert. Es gilt als arm, aber politisch stabil. Nach einem Aufruf über das Internetportal Facebook demonstrierten am 20. Februar 2011, dem sogenannten „Tag der Würde“, Tausende Demonstranten für politische Reformen und mehr Demokratie.[41] Bei den Unruhen starben in der Stadt Al-Hoceima fünf Menschen in einer brennenden Bankfiliale.[42] In Reaktion auf die Unruhen kündigte der König in einer Fernsehansprache am 10. März 2011 politische Reformen an.[43] Unter anderem sollte durch eine Kommission eine neue Verfassung erarbeitet werden, der Premierminister sollte in Zukunft dem Parlament verantwortlich sein und die Unabhängigkeit der Justiz sollte gestärkt werden. Am 20. März 2011 kam es in mehreren Städten zu Demonstrationen. Diese waren von islamistischen und linksradikalen Gruppen organisiert worden. In der marokkanischen Hauptstadt Rabat gingen zwischen 1500 und 4000 Menschen auf die Straße.[44] Am 25. April 2011 demonstrierten Tausende in Rabat, Casablanca und anderen Städten für politische Reformen. Neben der Forderung nach Demokratisierung wandten sich die Demonstranten auch gegen Korruption und Folter sowie die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit vor allem von jungen Menschen.[45] Am 17. Juni 2011 gab König Muhammad VI. Details der angekündigten Verfassungsreform bekannt.[46][47] Nach dieser soll der König einen Teil seiner bisherigen Rechte verlieren und nicht mehr wie bisher geistliches Oberhaupt aller Marokkaner sein. Er soll außerdem verpflichtet werden, den Regierungschef aus der Partei mit den meisten Parlamentssitzen auszuwählen. Im weiteren sind eine Gleichberechtigung der Berbersprache Tamazight mit dem Arabischen und eine deutlichere Trennung von Judikative und Exekutive vorgesehen. Am 1. Juli 2011 wurde die neue Verfassung in einem Referendum durch 98% der Abstimmenden bestätigt.[48] Für den 7. Oktober 2011 wurden vorgezogene Parlamentswahlen angekündigt.

    Mauretanien

    Auch in Mauretanien, das zur Arabischen Liga gehört, kam es Anfang Januar sowie im Februar 2011 zu kleineren Demonstrationen. Mauretanische Menschenrechtler organisierten Demonstrationen, die die in Mauretanien nach wie vor praktizierte Sklaverei kritisierten und ablehnten. Betroffen sind vor allem rund 550.000 Haratin. Auch im Februar kam es zu Protesten. Da die mauretanische Regierung eine Zunahme der Proteste nach tunesischem Vorbild befürchtet, wurden die Preise für Grundnahrungsmittel um bis zu 30% reduziert.[49][50][51][52]

    Oman

    Ab dem 18. Februar 2011 fanden im Sultanat Oman, das von Sultan Qabus ibn Said nahezu absolutistisch regiert wird, regelmäßig Kundgebungen und Demonstrationen statt. Den Demonstranten ging es dabei in erster Linie um politische Reformen. Die bislang größten Demonstrationen wurden in Sohar durchgeführt. In dieser Industriestadt gingen am 25. und 26. Februar 2011 etwa 2000 Menschen auf die Straße. Gegen die Demonstranten ging die Polizei sowie das Militär vor, da diese Regierungsgebäude und Autos in Brand gesteckt hätten. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Diese beiden Demonstrationen waren die ersten gewalttätigen im Sultanat. Sultan Qabus ibn Said kündigte an, die Versorgungsengpässe im Land beheben zu wollen sowie mehr Stipendien für Studenten zuzulassen.[53][54][55][56][57]

    Palästinensische Gebiete

    Am 4. Februar 2011 kam es zu ersten größeren Solidaritätskundgebungen von Palästinenensern mit den ägyptischen Demonstranten. Diese blieben allerdings größtenteils auf den Gazastreifen beschränkt.[58][59] Bereits an den Tagen zuvor waren ähnliche Veranstaltungen gewaltsam aufgelöst und mehrere Teilnehmer verhaftet worden.[60] Am 8. Februar kündigte die Palästinensische Autonomiebehörde überraschend Kommunalwahlen für den 9. Juli an. Diese waren bereits seit einem Jahr überfällig gewesen.[61] Die den Gazastreifen kontrollierende Hamas kündigte umgehend einen Wahlboykott an.[62]

    Am 14. Februar 2011 trat die palästinensische Regierung rund um Ministerpräsident Salam Fayyad zurück. Präsident Mahmud Abbas hatte zu diesem Schritt gedrängt, um eine Neubesetzung mehrerer Ministerposten zu erreichen.[63] Abbas hat Fayyad mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Das Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation beschloss weiters, bis spätestens Ende September Präsidenten- und Parlamentswahlen abzuhalten. Die Wahlen dürften sich allerdings aus heutiger Sicht auf das Westjordanland ohne Ostjerusalem beschränken.[64] Fayyad machte bei der Regierungsbildung einen ungewöhnlichen Schritt und schrieb auf seiner Facebook-Seite, man solle ihm Vorschläge machen. "Wer ist Eurer Meinung nach vertrauenswürdig, gut ausgebildet und mit Führungsqualitäten ausgestattet, so dass man ihm ein Ministerium anvertrauen kann? Bitte nennt den Namen und das Amt", lautete der Post. Innerhalb weniger Stunden hatte er bereits 700 Kommentare erhalten.[65]

    Am 27. April 2011 wurde bekannt gegeben, dass sich die bislang verfeindeten Organisationen Hamas und Fatah auf die Bildung einer Einheitsregierung und einen Termin für Wahlen geeinigt haben.[66] Wenige Tage später unterzeichneten sie ein Versöhnungsabkommen.[67] Laut dem Hamas-Politbüro-Mitglied Ezzat al-Rishq habe der Machtwechsel in Ägypten die Versöhnung begünstigt.[68]

    Saudi-Arabien

    Ende Januar 2011 erreichte die Protestwelle das Königreich Saudi-Arabien. Ergiebiger Regen verursachte Überschwemmungen, die den saudi-arabischen Staat vor eine infrastrukturelle Herausforderung stellten. Dies war der Anlass für eine erste Demonstration am 26. Januar 2011, die für saudi-arabische Verhältnisse überraschend erfolgte. Diese Kundgebung, die sich in der Hafenstadt Dschidda ereignete, begann nach dem Freitagsgebet und wurde gewaltsam niedergeschlagen, wobei etwa 30 bis 50 Menschen inhaftiert wurden.[69]

    Am 29. Januar 2011 forderte erstmalig eine saudische Gruppe via Facebook politische Reformen im Königreich Saudi-Arabien. Die konkreten Forderungen sehen demnach wie folgt aus: Umwandlung Saudi-Arabiens in eine konstitutionelle Monarchie, Eindämmung der Korruption, Abbau der Arbeitslosigkeit sowie eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes.[70]

    Am 5. Februar 2011 kam es zu einer weiteren Demonstration in der saudi-arabischen Hauptstadt ar-Riyad, wobei etwa 40 Frauen vor dem Innenministerium die Freilassung von grundlos verhafteten Gefangenen forderten. Die Kundgebung blieb friedlich; dies ist bemerkenswert, da Demonstrationen in Saudi-Arabien allgemein als verboten gelten.[70][71] Ob ein Zusammenhang zwischen dieser Demonstration und jener in der Hafenstadt Dschidda besteht, ist unklar.

    Bereits am 17. Februar 2011 demonstrierten Angehörige der schiitischen Minderheit nahe der Grenze zu Bahrain. Den Demonstranten ging es dabei vorrangig um eine Verbesserung ihrer Situation, da sie als Schiiten im sunnitischen Saudi-Arabien gesellschaftlich benachteiligt werden.[72] Dies führte zu Spekulationen, ob Saudi-Arabien in die Unruhen im Nachbarland Bahrain militärisch eingreift, um dort einen Sturz des sunnitischen Herrscherhauses zu verhindern.[73]

    Nachdem der saudi-arabische König Abdullah ibn Abd al-Aziz nach einem Aufenthalt in einem US-amerikanischen Krankenhaus am 23. Februar 2011 nach Saudi-Arabien zurückgekehrt war, soll er seiner Bevölkerung 27 Milliarden zur Verbesserung ihrer Lage versprochen haben. Zudem führte er mit dem bahrainischen Herrscher König Hamad ibn Isa Al Chalifa Gespräche, um die dortige Situation zu besprechen.[74] Die Opposition hat für den 11. März 2011 einen „Tag des Zorns“ angekündigt [74].

    Am 3. März 2011 kam es in den Küstenstädten Awwamya und Katif, die sich in der saudischen Ostprovinz befinden, zu Demonstrationen, die von der schiitischen Minderheit des Landes getragen wurden. Die saudiarabischen Ostprovinz, die die erdölreichste des Landes ist, wird überwiegend von Schiiten bewohnt[75][76][77][78]. Am 4. März 2011 kam es auch in der saudischen Hauptstadt ar-Riyad nach dem Freitagsgebet zu einer Demonstration, an der sich 50 bis 100 Männer beteiligten. Die Demonstration sei von der saudischen Oppositionsgruppe Islamische Reformbewegung (MIRA), die islamistisch eingestellt ist und in den 1990er Jahren von Saad al-Faqih gegründet worden war [79].

    Am 5. März erliess die saudische Regierung ein Demonstrationsverbot. Begründet wurde dies damit, dass die Demonstrationen islamischem Recht widersprächen.[80] Dennoch demonstrierte eine Gruppe von 40 Frauen in der Stadt Dammam, die sich ebenfalls in der Ostprovinz Saudi-Arabiens befindet, für die Freilassung ihrer Familienangehörigen. Diese seien an dem Anschlag in Al-Chobar beteiligt gewesen, wo 1996 19 Amerikaner starben; zu konkreten Prozessen sei es dabei jedoch nicht gekommen [81][82][83][84].

    Am 10. März schoss die Polizei in Qatif auf Protestierende. Augenzeugen berichteten von Gewehrfeuer und Blendgranaten, mit denen auf mehrere hundert Demonstranten geschossen worden sei.[85] Gemäß eines iranischen Berichts soll dabei ein Demonstrant getötet und vier verletzt worden sein. Bei den friedlichen Demonstranten habe es sich um Schiiten gehandelt.[86]

    Sudan

    Im Sudan demonstrierten vor allem Studenten sowie Anhänger der kommunistischen und der von Hasan at-Turabi geführten islamistischen Opposition gegen das Regime von al-Baschir und gegen die wirtschaftliche Verschlechterung, die sich infolge der Unabhängigkeit des Südsudan abzeichnet.[87][88] Am 21. Februar kündigte al-Baschir an, bei der nächsten Wahl 2015 nicht mehr für das Präsidentenamt kandidierten zu wollen.[89]

    Syrien

    In Syrien herrschte seit dem Putsch der Baath-Partei am 8. März 1963 der ununterbrochene Ausnahmezustand. Ein rigides Polizeistaat-Regime unterbindet alle öffentlichen spontanen Meinungsäußerungen, zumindest jene, die nicht mit der Regierungspolitik konform sind. Innere Unruhen wurden in den vergangenen Jahren wiederholt mit großer Härte unterdrückt, was zum Teil Tausende von Todesopfern nach sich zog, so z. B. beim Aufstand der Muslimbrüder in der Stadt Hama 1982.

    Am 31. Januar 2011 gab der syrische Präsident Baschar al-Assad dem Wall Street Journal ein Interview, in dem er die Notwendigkeit von Reformen ansprach. Ein Übergreifen der Proteste auch auf Syrien sei jedoch unwahrscheinlich, da die Verhältnisse in Syrien anders lägen.[90] Über Facebook und Twitter rief die Opposition zu Protesten an einem „Tag des Zorns“ am 4. und 5. Februar auf.[91] Die Resonanz blieb jedoch weitgehend aus und es kam zu keinen größeren öffentlichen Protesten. Nach Berichten der Opposition wurden zahlreiche politische Oppositionelle durch die syrischen Behörden verhaftet, so der Führer der islamisch-demokratischen Bewegung Ghassan al-Najar[92] sowie kurdische Aktivisten.

    Am 19. März kam es zu schweren Unruhen in der süd-syrischen Stadt Dar'a anlässlich der Beisetzung von zuvor getöteten Demonstranten.[93] Tausende Menschen skandierten Parolen gegen die Regierung. Die Demonstration wurde durch Polizeikräfte aufgelöst. Auch in den Folgetagen kam es trotz massiver Polizeipräsenz immer wieder zu Demonstrationen in Dar'a, die von der Polizei mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Dabei gab es wiederholt Todesopfer.[94] Am 27. März 2011 ließ die syrische Regierung verlauten, dass die Aufhebung des Ausnahmezustands beschlossen wurde; wann diese Aufhebung in Kraft tritt wurde jedoch nicht präzisiert.[95] Am 29. März 2011 entließ Staatspräsident Assad die Regierung[96] und am 19. April 2011 gab er die Aufhebung des Ausnahmezustandes bekannt.[97] Die Proteste ebbten danach aber nicht ab und am Karfreitag, den 22. April 2011 gab es mindestens 90 Todesopfer bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte rief internationale Proteste hervor.[98] Am 26. April 2011 besetzten syrische Sicherheitskräfte die Stadt Dar'a und riegelten sie von der Außenwelt ab. Die Grenzübergänge zu Jordanien wurden geschlossen.[99]

    Tunesien

    Die auch Jasminrevolution genannten politischen Ereignisse in Tunesien begannen mit landesweiten Massenunruhen in der Bevölkerung Ende Dezember 2010. Auslöser der Unruhen war die sich rasch verbreitende Nachricht über die Selbstverbrennung des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi am 17. Dezember 2010 in Sidi Bouzid. Am 14. Januar 2011 verließ das tunesische Staatsoberhaupt Zine el-Abidine Ben Ali das Land. Am 17. Januar 2011 wurde von Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi eine Übergangsregierung gebildet. Am 27. Februar 2011 musste Ghannouchi nach massiven Protesten der tunesischen Bevölkerung wieder zurücktreten. Neuer Regierungschef ist Béji Caïd Essebsi [100].

    Auswirkungen auf nicht-arabische Staaten

    Auch außerhalb der Arabischen Welt blieben die Proteste nicht ohne Beachtung. In den südlich der Sahara gelegenen Staaten und in China zeigten sich verschiedene Machthaber alarmiert und trafen präventive Maßnahmen, um mögliche Proteste bereits im Keim zu ersticken.[101][102] Die engen politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zu Libyen führten in Italien zu Kontroversen. Die italienische Regierung fürchtet ausbleibende Rohöllieferungen und einen Ansturm nordafrikanischer Flüchtlinge.[103][104]

    China

    Nach Vorbild der Revolution in Ägypten und den Aufständen in anderen arabischen Ländern erreichten die Proteste im Februar China.[105] Mehreren Presseberichten zufolge ist der Zeitpunkt der Demonstrationen auf die Erfolge der Proteste in der arabischen Welt zurückzuführen. Mehrere Suchbegriffe wie etwa „Demokratie“ oder „Jasmin“ werden im Internet blockiert.[106] Einige Hundert Demonstranten hatten sich in Peking, Shanghai, Guangzhou und Hong Kong versammelt um gegen das chinesische Regime zu protestieren. Durch die Aufrufe im Internet aufgeschreckt, hatte die Regierung in über 20 Städten ihre Truppen alarmiert. Staatssicherheit, Polizei und bewaffnete Einheiten standen laut Menschenrechtsaktivisten bereit, um rasch einzugreifen. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete in ihrem englischsprachigen Dienst, alle Proteste seien so innerhalb von nur einer Stunde aufgelöst worden. Häufig waren mehr Sicherheitskräfte vor Ort als Demonstranten. Mehr als hundert Aktivisten wurden unter Hausarrest gestellt oder in Polizeigewahrsam genommen, darunter prominente Regimekritiker wie der Menschenrechtsanwalt Teng Biao.[107]

    Staats- und Parteichef Hu Jintao höchstselbst versammelte führende Kader und schärfte ihnen ein, für eine „harmonische und stabile“ Gesellschaft zu sorgen. Pekings Bürgermeister bezeichnete die Sicherheitslage als „schwierig“.[108]

    Iran

    Auch im Iran gab es zeitweise Proteste gegen das dortige Regime, die durch die arabischen Proteste gestärkt wurden.[109] Zuvor gab es im Iran bereits 2009 nach den iranischen Präsidentschaftswahlen ähnliche Proteste. 2011 begannen sie mit einer Demonstration am 14. Februar 2011. Dabei sollen zwei Demonstranten ums Leben gekommen sein. Ende Februar gaben Oppositionsgruppen bekannt, dass Mir Hossein Mussawi und Mehdi Karroubi, die zwei Organisatoren der Demonstration, verschleppt worden seien, und kündigten weitere Proteste für den 15. März an.

    Israel

    Hunderttausende protestierten seit Juli 2011 gegen soziale Missstände. Ebenso wurden Zeltlager auf zentralen Plätzen wie dem Rothschild-Boulevard errichtet.[110] Begonnen hat der Protest am 14. Juli in Tel Aviv, nachdem der Filmemacherin Daphni Leef die Wohnung gekündigt wurde und sie keine neue erschwingliche Unterkunft fand. Als Obdachlose beschloss sie, auf dem Mittelstreifen des Boulevards ihr Zelt aufzuschlagen. Nachahmer taten es ihr nach und schrieben „Rothschild ist unser Tahrir-Platz“ auf Plakaten.[111] Seit Beginn des Protests schloss sich auch die arabische Minderheit in Israel den Demonstrationen an. Die Demonstrationen wuchsen zur größten Protestbewegung seit vier Jahrzehnten mit Demonstrationen von 200.000 bis 350.000 Teilnehmern an.[112]Einer Umfrage der Zeitung Haaretz würden 87 Prozent der israelischen Bevölkerung die Proteste unterstützen. Die Gewerkschaft Histadrut kündigte für den August einen Generalstreik an.[113] Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versprach Reformen. [114]

    Malawi

    Die Festnahme eines Dozenten der Universität von Malawi führte zu lang anhaltenden Protesten von Studenten und Dozenten für die akademische Freiheit im Land. Der Vergleich des Dozenten zwischen den Problemen in der arabischen Welt und den Problemen in Malawi wurden als Aufruf zu Protesten gegen das Regime in Malawi gewertet. Der Dozent wurde kurz darauf freigelassen, die Studenten und Mitarbeiter der Universität fordern aber eine Entschuldigung und zukünftige Zusicherung der akademischen Freiheit. Bei erneuten Demonstrationen am 20. Juli 2011 weiteten sich die Proteste aus und es wurde versucht auf die wirtschaftliche und finanzielle Misslage Malawis aufmerksam zu machen, wobei auch Bevölkerungsteile ohne akademischen Hintergrund an den Demonstrationen teilnahmen.

    Spanien

    Die landesweiten Proteste in Spanien seit Mai 2011 berufen sich auf die Revolutionsbewegungen in der arabischen Welt.[115]

    Bezeichnung

    Sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Presse hat sich die Bezeichnung "Arabischer Frühling" weitgehend durchgesetzt.[116][117][118][119] Wegen des nicht klar umrissenen Raumes, in dem die Proteste stattfinden, finden aber auch andere Bezeichnungen Verwendung. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung verwendet hingegen den neuerfundenen Begriff Arabellion,[120] ein Kofferwort aus arabisch und Rebellion. Insbesondere wegen der Proteste im nichtarabischen Iran ist auch die Bezeichnung "Proteste in der MENA-Region" zu finden.[121][122] Kenan Engin spricht in Anlehnung an Huntingtons Demokratisierungstheorie von einer fünften Welle der Demokratisierung.[123]

    Ursachen und Beteiligte

    Ursachen für die erhöhte Protestbereitschaft sind der Unmut über die autoritären Regimes mit einem ausgeprägten Sicherheitsapparat, fehlende Mitsprachemöglichkeiten der Bürger sowie Korruption in Staat, Wirtschaft und Verwaltung. Eine wesentliche weitere Ursache ist die hohe Arbeitslosigkeit insbesondere der jüngeren Bevölkerung (deren Bevölkerungsanteil durch ein starkes Bevölkerungswachstum deutlich ansteigt[124], was auch als eine weitere Ursache für die Protestbereitschaft angesehen wird[125]) und eine wachsende Armut. Hinzu kommen weltweit steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise, die große Teile der Bevölkerung belasten.[126][127][128][129][130]

    Neben der Unzufriedenheit mit dem System wird auch darüber diskutiert, inwiefern moderne Kommunikationstechnologien (Mobiltelefone, Internet, aber auch der Empfang vom Satellitenfernsehen, insbesondere Al Jazeera) die Proteste förderten. Diese starke Mobilisierung im Internet wurde schon seit den frühen Jahren nach 2000 sorgfältig kultiviert durch Plattformen wie z. B. Facebook, Twitter und ägyptische Blogs. Es besteht ein Konsens darüber, dass dadurch eine Informationsstruktur abseits des Mainstreams ermöglicht wurde, welche die Proteste gefördert habe.[131] Bezüglich der Demonstrationen in Ägypten wird von Beobachtern allerdings die Rolle dieser Internetkommunikation als eher unterstützend und nicht als fundamental eingeschätzt[132] sowie darauf verwiesen, dass das Internet neben der Verbreitung von alternativen Informationen auch zur getarnten Verbreitung von PR durch die Regimes geeignet ist.[133] Die Proteste gingen auch nach Abschaltung des Internets unvermindert weiter. Eine gewisse Rolle dürfte aber Arabizi spielen, das arabische Chat-Alphabeth, weil es die Kommunikation erleichtert und auch weniger Gebildeten die Teilnahme ermöglicht[134].

    Getragen werden die Proteste von einer breit gefächerten Bewegung, der verschiedenste soziale Schichten abseits der Regimeelite, sowohl Linke als auch Bürgerliche, Säkulare wie auch Christen und Muslime – darunter teils auch Mitglieder der fundamentalistischen Muslimbruderschaft – angehören. An Protesten teilnehmende Mitglieder der Muslimbruderschaft haben in Ägypten dazu unter anderem von einer Einführung der Scharia Abstand genommen.[131] Anführer von religiös-fundamentalistischen Organisationen haben hingegen Probleme, sich gegenüber den arabischen Protesten zu positionieren, oder stehen (z. B. Anführer der Hamas) diesen ablehnend gegenüber, obwohl auch sie in Opposition zu den Regimen stehen. Nach Einschätzung des norwegischen Historikers Brynjar Lia liegt der Grund darin, dass die Protestbewegungen gewaltfrei, populär, überwiegend säkular und integrativ sind.[135]

    Einschätzungen zur Ausbreitung und Parallelen

    Roland Popp, Forscher an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich, sah es im Januar 2011 als unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen an, dass sich die Proteste zu einem „arabischen Frühling“ ausweiten. Die Situation in den Ländern sei zu unterschiedlich für eine Ausweitung der Revolution von Tunesien auf andere arabische Länder. Parallelen der Proteste gebe es dennoch, die allgemeine „Frustration mit der Herrschaftsrealität in den arabischen Republiken, weitverbreitete Korruption der Eliten, scharfe Repressionen durch die allgegenwärtigen Mukhabarat, die Geheimdienste“, die sich vor allem durch „die Frustrationen der jungen Generation“ ventilieren, „die selbst trotz Hochschulausbildung kaum Chancen haben, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“.[136]

    Nach Stephan Roll, Forscher für wirtschaftliche und politische Transformationsprozesse der Forschungsgruppe Naher Osten und Afrika bei der Stiftung Wissenschaft und Politik[137], brächten die Unruhen und Proteste in mehreren arabischen Staaten nicht zwangsläufig die dortigen Regime zu Fall, da es anders als in Osteuropa 1989 keinen Domino-Effekt geben werde. Die Regimes, die gesellschaftlichen Bedingungen, die politische Lage und die wirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern „sind zu verschieden“.[138]

    Paul Salem von der Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden schätzte die Folgen der Proteste folgendermaßen ein: „Die Ereignisse haben die Psyche der arabischen Völker und die Machtbalance in der Region verändert. Die internationale Gemeinschaft muss erkennen, dass sie sich mit fragwürdigen Regimen eingelassen hat und dass es sich nicht um einen islamistischen Aufstand handelt, sondern um demokratischen Protest.“ Natürlich würden in jedem arabischen Land spezielle Bedingungen herrschen, „aber jetzt stehen alle vor sehr ähnlichen Herausforderungen.“ Seiner Meinung nach treffe das auch für die Golfstaaten zu, in denen ebenfalls Monarchien an der Macht sind: „Die ölreichen Länder kennen nicht Arbeitslosigkeit und Armut wie Tunesien, Ägypten, Marokko, Algerien, Syrien, Jordanien und Jemen. Am Golf sind politische Reformen zu erwarten, mehr Machtbeteiligung. Kuwait ist da relativ offen, wird eher Zugeständnisse machen.“ Bahrain sei ein spezieller Fall: „Da geht es mehr um den Ausgleich konfessioneller Unterschiede. Das läuft weniger auf Revolte als auf Reform hinaus.“

    Mit der in Jordanien tätigen politischen Publizistin Lamis Andoni stimmt er überein, dass ohne die flächendeckende Berichterstattung bei Al Jazeera oder al-Arabiya die derzeitigen Umwälzungen kaum vorstellbar wären. Andoni sagte: „Die Satellitenkanäle beteiligen alle an den Ereignissen. Die Leute haben die tunesische und ägyptische Revolution verfolgt und hatten das Gefühl, sie sind selbst dabei. Sie haben praktisch an der Seite von Tunesiern und Ägyptern gekämpft. Sie teilen Freude und Angst, und so wurde ihr Erfolg zum Sieg für alle Araber.“[139] Der Orientalist Hans-Peter Raddatz meldete bei einem Radio-Interview mit dem Deutschlandfunk Zweifel an, besonders widmete er sich dem Fall Ägypten, dass das Resultat dieser Revolutionen tatsächlich die Entstehung von Demokratien werden würde. Raddatz räumte ein „eine Demokratie könne nicht auf dem Reißbrett skizziert werden“ und sagte, der Islam sei ohne Säkularisierung nicht mit der Demokratie westlicher Prägung kompatibel.[140]

    US-Präsident Barack Obama hielt im Mai 2011 eine Grundsatzrede zur Demokratie-Bewegung in Nordafrika.[141]

    Die Revolutionen des "arabischen Frühlings" nannte Obama eine historische Gelegenheit für die USA: "Wir haben die Chance zu zeigen, dass Amerika die Würde eines Straßenverkäufers in Tunesien höher achtet als die rohe Macht des Diktators". Obama zog eine Parallele zwischen den arabischen Aufständen und der Geburt der USA im Kampf gegen die britische Herrschaft. Amerika könne daher nicht anders als sich auf die Seite der arabischen Völker stellen. Dann ging er der Reihe nach auf die meisten Krisenherde der Region ein:

    • Für Libyen sagte er voraus, Muammar al Gaddafi werde am Ende gestürzt werden.
    • Syriens Präsident Baschir al Assad müsse entweder den Wandel in seinem Land anführen oder aus dem Weg gehen.
    • Von Jemens Staatschef Ali Abdullah Saleh forderte Obama, seine Zusage zu einer Machtübergabe in die Tat umzusetzen.
    • Von der Regierung in Bahrain forderte er, Bedingungen für einen Dialog mit der Opposition zu schaffen. Ägypten und Tunesien sagte er Hilfen zu. Ägypten sollten bis zu einer Milliarde Dollar an Schulden erlassen werden.
    • Israel und die Palästinenser rief Obama eindringlich auf, mutig den Friedensprozess wiederaufzunehmen. Die internationale Gemeinschaft sei des anhaltenden Stillstands müde.
    • Erstmals sagte er, die Grenze zwischen Israel und einem unabhängigen palästinensischen Staat solle auf deren Verlauf vor dem Sechstagekrieg 1967 basieren, beide Seiten sollten sich auch auf einen Gebietsaustausch verständigen. Ziel seie eine 'sichere und anerkannte Grenze' zwischen beiden Staaten.

    Schon vor der Rede hatte die US-Regierung klargemacht, dass Obama (wegen der vielen Entwicklungen in der Region) keine umfassende Vision entwerfen werde.

    Obama erwähnte Saudi-Arabien in seiner Rede nicht.

    Literatur

    • Tahar Ben Jelloun: Arabischer Frühling. Vom Wiedererlangen der arabischen Würde. Berlin-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8270-1048-3 (auch: Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2011).
    Commons: Proteste in der Arabischen Welt 2010–2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikinews: Portal:Arabische Welt – in den Nachrichten
    Gespräch mit dem Autor Andreas Noll in DRadio Wissen
    Englisch

    Einzelnachweise

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    3. a b Unruhen in Arabien: Panzer in Bahrain, Tote in Libyen, Ben Ali im Koma In: Focus Online, 17. Februar 2011 
    4. Zentrale Forderung der Opposition erfüllt – Algerien hebt Ausnahmezustand nach 19 Jahren auf. tagessschau.de, 25. Februar 2011, abgerufen am 25. Februar 2011.
    5. Bahrain: Tausende verwandeln Trauerfeier in Massenprotest In: Spiegel Online, 18. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    6. http://www.tagesschau.de/ausland/arabien104.html
    7. "Militärs: Golfstaaten schicken Militär nach Bahrain" Focus online, Abruf: 14. März 2011 19:52 Uhr
    8. Musharbash, Yassin: "Arabische Staaten schicken Truppen nach Bahrain" Spiegel online, Abruf: 14. März 2011 19:49 Uhr
    9. Gelen, Martin: "Saudische Truppen in Bahrain" Tagesspiegel online, Abruf: 14. März 2011 19:51 Uhr
    10. "Bahrain: Regierung ruft nach Unruhen Notstand aus" Welt online, Abruf: 17. März 2011 17:10 Uhr
    11. "König erlaubt Gewalt gegen Demonstranten" Die Welt online, Abruf: 17. März 2011 17:48 Uhr
    12. Dominic Johnson: Proteste in Libyen: Gaddafi will nicht klein beigeben In: taz.de, 18. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    13. Djiboutians rally to oust president In: Al Jazeera English, 18. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch). 
    14. Ulrich Leidholdt: "Demonstrationen im Irak. Keine Revolution, sondern Verbesserungen" Abruf 28. Februar 2011 20:10 Uhr
    15. Kurds rally for change in north Iraq, Meldung der Press TV vom 23. Februar 2011
    16. Proteste von Jordanien bis Jemen. NZZ, abgerufen am 26. Februar 2011.
    17. Tote bei Protesten im Irak. Deutsche Welle, abgerufen am 26. Februar 2011.
    18. Proteste im Irak eskalieren: Neun Tote. N24, abgerufen am 26. Februar 2011.
    19. AFP: Tausende protestieren im Irak gegen Regierung, 4. März 2011
    20. reuters.com: Iraq criticises Bahrain intervention; Sadrists march, Zugriff am 6. Mai 2011
    21. reuters.com: Iraq's Sadr followers march against Bahrain crackdown, Zugriff am 6. Mai 2011
    22. neuepresse.de: Anspannung in Bahrain - USA machen Druck, Zugriff am 6. Mai 2011
    23. de.reuters.com: Festnahmen nach Niederschlagung der Proteste in Bahrain, Zugriff am 6. Mai 2011
    24. "Soldaten feuern auf Demonstranten – ein Mensch stirbt" Focus online, Abruf: 13. März 2011 19:02 Uhr
    25. "Jemens Präsident entlässt Regierung" Zeit.de, Abruf: 23. März 2011 10:02
    26. Peter Steffe: Staatsfernsehen kündigt Rücktritt an: Ende des jemenitischen Regimes ist eingeläutet. tagesschau.de, 24. April 2011, abgerufen am 24. April 2011.
    27. Präsident Saleh bei Angriff auf Palast verletzt. tagesschau.de, 3. Juni 2011, abgerufen am 5. Juni 2011.
    28. Nach Angriff auf Jemens Präsidenten: Demonstranten bejubeln Salehs Ausreise. tagesschau.de, 5. Juni 2011, abgerufen am 5. Juni 2011.
    29. Juliane von Mittelstaedt: Proteste in Jordanien: Nieder mit der Regierung! Es lebe der König! In: Spiegel Online, 4. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
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    31. Abruf: 26. Februar 2011 01:11 Uhr
    32. Abruf: 26. Februar 2011 01:14 Uhr
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    39. Libyen: Gaddafi-Truppen erobern Küstenstreifen
    40. UN security council resolution 1973 (2011) on Libya – full text
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    86. Urgent: Saudi Wahhabis Severely Attacked Hundreds of Shia Protesters in Qatif. One Martyred, 4 Wounded
    87. Dominic Johnson: Keine Massenproteste im Sudan: Khartum träumt von Kairo In: taz.de, 2. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
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    93. Nach tödlichen Protesten in Daraa: Regierung riegelt syrische Stadt ab. tagesschau.de, abgerufen am 19. März 2011.
    94. Proteste in Syrien: Sicherheitskräfte feuern auf Demonstranten. tagesschau.de, abgerufen am 23. März 2011.; Syria unrest: 'Protesters killed' at Omari mosque. BBC, abgerufen am 23. März 2011 (englisch).
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    98. Reaktion auf Vorgehen der Sicherheitskräfte: Weltweite Empörung über Gewalt in Syrien. tagesschau.de, abgerufen am 23. April 2011.
    99. Ulrich Leidhold: Militäraktion in Syrien: Tausende Soldaten stürmen Daraa. tagesschau.de, abgerufen am 26. April 2011.
    100. "Das ist Tunesiens neuer Regierungschef" Hamburger Morgenpost online, Abruf: 27. Februar 2011
    101. Proteste brutal unterdrückt. ORF, abgerufen am 29. März 2011.
    102. China will Widerstand im Keim ersticken. Zeit Online, abgerufen am 29. März 2011.
    103. Italien in der Schockstarre. Zeit Online, abgerufen am 29. März 2011.
    104. Handkuss für den Diktator. Italienisch-libysche Beziehungen. Spiegel Online, abgerufen am 29. März 2011.
    105. Die Protestwelle erreicht China Handelsblatt vom 20. Februar 2011
    106. Chinas Polizei nimmt deutsche Reporter fest Spiegel Online vom 27. Februar 2011
    107. Jetzt rebellieren auch die Chinesen Bild.de vom 21. Februar 2011
    108. Peking fürchtet den Revolutionsfunken Spiegel Online vom 27. Februar 2011
    109. Spiegel: Proteste in Iran
    110. Israels schweigende Mehrheit rebelliert, Zeit Online vom 1. August 2011
    111. Zorn der Mittelschicht trifft Netanjahu Spiegel Online vom 27. Juli 2011
    112. Hunderttausende demonstrieren für soziale Gerechtigkeit Spiegel Online vom 7. August 2011
    113. 100.000 gegen Netanjahu Zeit Online vom 31. Juli 2011
    114. Israel: Proteste weiten sich aus, ORF vom 30. Juli 2011
    115. http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305578500_751064.html http://www.20minutos.es/noticia/1054490/0/prensa/extranjera/acampadasol/
    116. Dossier "Arabischer Frühling" auf der Webseite der Tagesschau
    117. "Arabischer Frühling: Willkommen in der neuen Welt", Artikel in der taz
    118. "G8 commit $20bn to Arab Spring", Bericht bei Al Jazeera English
    119. "Bullets stall youthful push for Arab Spring", Bericht in der New York Times
    120. Neues Wörterbuch der Szenesprachen, abgerufen am 25. Mai 2011
    121. The MENA Protests on the Internet. Nicholas Davis and Florian Ramseger im Blog des Weltwirtschaftsforums, abgerufen am 7. Juni 2011.
    122. Führungskräfteumfrage analysiert die wirtschaftliche Bedeutung der Unruhen in der arabischen Welt. Roland Berger, abgerufen am 7. Juni 2011.
    123. http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1994
    124. The Future of the Global Muslim Population: Projections for 2010-2030, Pew Research Center, 27. Januar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch). 
    125. Yasemin Ergin: Aufstand einer betrogenen Generation In: Zenith – Zeitschrift für den Orient, 30. Januar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    126. UN besorgt wegen hoher Lebensmittelpreise In: Deutsche Welle, 4. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    127. Grundnahrungsmittel so teuer wie noch nie In: RP Online, 4. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    128. Teuerung: IWF-Chef Strauss-Kahn warnt vor sozialen Unruhen In: Welt Online, 1. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    129. Thalif Deen: Neue Krise im Anmarsch – Anstieg der Nahrungsmittelpreise fördert Inflation In: Womblog, 12. Januar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    130. Thomas Schmidinger: Es geht um Brot und Arbeit, nicht um die Scharia In: Der Standard, 27. Januar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    131. a b Charles Hirschkind: From the Blogosphere to the Street: The Role of Social Media in the Egyptian Uprising In: Jadaliyya, ASI (Arab Studies Institute), 9. Februar 2001. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    132. Dirk-Oliver Heckmann, Philip Rizk: Ägypten ist keine "Twitter-Revolution", Deutschlandfunk, 7. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    133. Marco Settembrini di Novetre: Deus ex Machina: Jeder Twitt ein Tritt In: F.A.Z.-Blogs, 6. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    134. Ingrid Thurner: Die Macht von Arabizi In: Die Presse, 28. Mai 2011
    135. Thomas Pany: Ratlose Dschihadisten In: Telepolis, 9. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    136. Isabelle Imhof, Roland Popp: «Ein arabischer Frühling steht kaum bevor» In: NZZ Online, 18. Januar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    137. Stephan Roll. Stiftung Wissenschaft und Politik, abgerufen am 19. Februar 2011.
    138. Fachmann sieht keinen Domino-Effekt im Nahen Osten In: stern.de, 1. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    139. Ulrich Leidholdt: Analyse zur Revolution in Nahost: Arabischer Aufstand - ein Erfolg für die ganze Region In: tagesschau.de, 16. Februar 2011. Abgerufen am 19. Februar 2011 
    140. Raddatz über Demokratie und Islam
    141. tagesschau,de

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