Hans Meerwein
Hans Leberecht Meerwein (* 20. Mai 1879 in Hamburg; † 1965) war ein deutscher Chemiker.
Leben
Meerwein besuchte zunächst eine Chemiefachschule in Wiesbaden, wechselte dann nach Bonn und an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er promovierte bei Georg Schröter.
Später war er Lehrstuhlinhaber an den Universitäten von Königsberg und von 1929 bis 1952 Marburg.
Werk
Das Arbeitsgebiet von Meerwein war besonders die Chemie von Carbokationen und ihre Anwendungen bei Polymerisationsreaktionen. Gleichzeitig war er einer der Begründer der physikalischen organischen Chemie, der die Reaktionskinetik zur Aufklärung von Reaktionsmechanismen einsetzte.
Wegen ihrer großen Bedeutung für das deutsche Autarkiestreben im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs wurden seine Arbeiten von den IG Farben erheblich gefördert.
Nach ihm benannt sind die Wagner-Meerwein-Umlagerung von α-Pinen, die Meerwein-Methylierung, die Meerwein-Arylierung und die Meerwein-Ponndorf-Verley-Reduktion von Ketonen.
Auszeichnungen
- Emil-Fischer-Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker 1950
- Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik 1959