Principia Discordia
Die Principia Discordia ist eine in den Illuminatus-Romanen von Robert Anton Wilson erwähnte Schrift. Korrektes Latein wäre Principia Discordiae; etwa Grundlagen der Zwietracht, dies widerspricht jedoch der Intention des Autors, da es sich bei "Discordia" um die römische Göttin des Chaos handelt. Der Titel, der fiktiver Verfasser Malaclypse der Jüngere und die Inhalte parodieren religiöse Heilige Schriften. So gilt die Schrift mit dem Untertitel Wie ich die Göttin fand und was ich mit ihr tat, als ich sie gefunden hatte. Das große Opiat von Malaclypse dem Jüngeren. Worin absolut alles Wissenswerte über absolut alles erklärt ist heute als "Bibel des Diskordianismus".
Zur Entstehungsgeschichte
Da die Entstehungsgeschichte und mehrere Textfassungen der Principia nach der Illuminatus-Trilogie auftauchten, wird angenommen, dass sie im Zuge des Fankults um die Romantrilogie nachgereicht wurden.
Die erfundene Entstehungsgeschichte des Buches ist ein Spiel mit Herausgeberfiktionen und hintereinandergestaffelten Pseudo-Autoren. So gibt Robert Anton Wilson in einem Vorwort an, nicht der Autor zu sein, bei welchem es sich stattdessen um einen "Zeitreisenden aus dem 23. Jahrhundert" namens Gregory Hill, der bestreitet ein Zeitreisender zu sein, handelt. Den Schriften selbst (und auch an anderen Stellen Wilson) zufolge stammen die Beiträge zu dem Buch überwiegend von Kerry Thornley (als Lord Omar Khayyam Ravenhurst) und Gregory Hill aus den 1950er Jahren, nachdem sie in einer Bowlingbahn die Erleuchtung gefunden haben.
Inhalt
Die Principia Discordia ist eine knapp 80 Seiten lange Sammlung aus verschiedenen Texten und Illustrationen. Dabei kommen einerseits philosophische Abhandlungen als auch die griechische Mythologie ironisierende Texte vor. Auch diskordische Spiele wie das „Versenken“ finden hier Erwähnung. Bei diesem Spiel versenken die Teilnehmer beliebige Gegenstände beispielsweise in Wasser und benennen die versenkten Gegenstände. Dabei müssen sie „Ich hab's versenkt!“ oder „Ich habe Columbis, Ohio versenkt!“ rufen.
Kallisti
Kallisti ist ein Pseudo-Wort aus dem griechischen, das sich wohl am ehesten mit "der Schönsten" oder "der Hübschesten" übersetzen lässt. Es ist die Inschrift des Goldenen Apfels, der in der Principia Discordia aus dem Diskordianismus erwähnt wird. Es ist das Symbol von Eris und schreibt sich im grichischen καλλίστῃ.
In einigen Versionen der Principia Discordia wird es καλλιχτι ("Kallixti") buchstabiert, was aber defintiv falsch ist: Gregory Hill, Autor des Dokuments gesteht das in einem fiktiven Interview, dass der vierten Edition der Principia Discordia beigefügt ist, als eigenen Fehler ein; seine IBM Schreibmaschine gab nicht die korrekten griechischen Zeichen aus und ihm sei dies zunächst nicht aufgefallen.
Ausgaben
Malaclypse der Jüngere: Principia Discordia:
- Phänomen-Verlag 2000, ISBN 3933321204 (deutsch)
- Loompanics Unlimited 1980, ISBN 1559500409 (englisch)
- Illuminet Press 1991, ISBN 096265342X (englisch)