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Trebesing

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Trebesing
Wappen Österreichkarte
Wappen von Trebesing
Trebesing (Österreich)
Trebesing (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 73,78 km²
Koordinaten: 46° 53′ N, 13° 31′ OKoordinaten: 46° 53′ 11″ N, 13° 30′ 37″ O
Höhe: 735 m ü. A.
Einwohner: 1.143 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 15 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9852
Vorwahlen: 0 47 32
Gemeindekennziffer: 2 06 38
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Trebesing 15
9852 Trebesing
Website: www.trebesing.at
Politik
Bürgermeister: Johann Oberlerchner (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(15 Mitglieder)

6 SPÖ, 5 FPK, 4 ÖVP

Lage von Trebesing im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Trebesing im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Trebesing im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Trebesing mit Autobahn-Einhausung und mit den Ortsteilen Zlatting (Mitte oberhalb) und Neuschitz (links oberhalb)
Blick auf Trebesing mit Autobahn-Einhausung und mit den Ortsteilen Zlatting (Mitte oberhalb) und Neuschitz (links oberhalb)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Trebesing ist eine Gemeinde mit 1.279 Einwohnern im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Geografie

Geografische Lage

Trebesing liegt im Liesertal in Oberkärnten unweit der Nationalparks Hohe Tauern und Nockberge, etwa 12 Kilometer nördlich von Spittal an der Drau. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Lieser in Richtung Westen über die Ausläufern der Gebirgsgruppe Hohe Tauern mit dem Reißeck (2985 m) als höchste Erhebung der Gemeinde.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in die drei Katastralgemeinden Altersberg, Radl und Trebesing gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Aich (120)
  • Altersberg (144)
  • Großhattenberg (86)
  • Hintereggen (12)
  • Neuschitz (58)
  • Oberallach (69)
  • Pirk (25)
  • Rachenbach (25)
  • Radl (101)
  • Trebesing (161)
  • Trebesing-Bad (70)
  • Zelsach (113)
  • Zlatting (279)

Geschichte

Vor der ersten urkundlichen Erwähnung (1206 als „Trebozingen“) wurde Trebesing vermutlich im 10. Jahrhundert von den Grafen von Lurn gegründet und später von den Erzbischöfen von Salzburg erworben.

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde im Radlgraben im Auftrag der Herren von Mallenthein, die Radl als Adelssitz wählten und das Jagdschloss Mallenthein erbauten, nach Erzen, Gold und Silber geschürft. Der Eisenerzabbau ging ab Anfang des 19. Jahrhunderts allmählich zurück, 1930 wurde er mangels Ergiebigkeit endgültig eingestellt. An seine Stelle traten im 19. Jahrhundert die Holzwirtschaft und ab der zweiten Hälfte der Fremdenverkehr als wichtige wirtschaftliche Einnahmequelle.

1830 erfolgte die Fassung der Heilquelle, mittlerweile hat Trebesing drei im Privatbesitz befindliche Mineralquellen, eine davon in Zlatting.

1850 wurde die heutige politische Gemeinde Trebesing gegründet, die sich seither in ihrer Ausdehnung kaum verändert hat.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Trebesing 1.279 Einwohner (Stand 2006)[1], davon besitzen 98,5 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 62,0 % der Bevölkerung bekennen sich zur evangelischen und 32,1 % zur römisch-katholischen Kirche, 3,6 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Filialkirche Hl. Margarethe im Norden von Trebesing wurde urkundlich 1307 und 1420 erwähnt, verfiel jedoch im 17. Jahrhundert zur Ruine (1676) und wurde 1829 durch einen Brand weiter zerstört. Sie wurde 1959/60 wieder instandgesetzt. Der heutige Bau ist eine Saalkirche mit einem Torturm, der um 1600 auf den Mauern des ehemaligen gotischen Langhauses errichtet wurde. Der ehemalige Chor und die daran anschließende Sakristei der gotischen Ruine wurden im Zuge der Instandsetzung 1959 bis auf einen Mauerrest von einem Meter Höhe abgetragen und bilden jetzt den Vorhof der heutigen Kirche.[2]
  • Die Evangelische Kirche in Trebesing ist laut einer Inschrift über dem Portal 1842 errichtet worden. Es handelt sich um einen 4-achsigen Saalbau mit Giebelturm und Rundbogenfenstern.
  • An der historischen Römerstraße am Westhang des Liesertals, die von Lieserhofen über Trebesing nach Gmünd verlief, befinden sich drei Steinbogenbrücken (Eckbach, Hintereggenbach und Rachenbach).
  • Vom früheren Eisenabbau zeugt die Ruine eines Schmelzofens mit hohem Schornstein im Radlbach-Graben.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde gab es (Stand 31. Dezember 2005) 58 Gewerbebetriebe (davon allein 27 Hotels, Pensionen und Privatzimmervermieter) sowie 68 Landwirtschaftsbetriebe. Durch das Gemeindegebiet führt auch die A10 - Tauernautobahn, in dem Zusammenhang ist die Altersbergbrücke durch ihre Sperre im Herbst 2006 bekannt geworden.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Trebesing hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2003 Johann Oberlerchner (SPÖ).

Wappen

Im Wappen von Trebesing sind sowohl die Quellen als auch die Mallentheiner berücksichtigt: Vorne sind die drei Trebesinger Heilquellen symbolisiert, der der Greifenkopf in der hinteren Hälfte war eine Komponente im gevierten Wappen der Herren von Mallenthein. Die Blasonierung des Wappens lautet:

„Von grün zu Silber gespalten; vorn ein silberner Bottich, in denen drei vom oberen Schildrand ausgehende, parallel geführte silberne Wellenleisten münden; hinten ein roter, mit Flug ornamentierter Greifenkopf.“[3]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 29. Juni 1989 verliehen. Die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Probezählung 2006 - Bevölkerungszahl 31.10.2006; aufgerufen am 1. Mai 2010
  2. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 962f.
  3. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 282