Zum Inhalt springen

Adolf Rosenthal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2011 um 09:04 Uhr durch Bernd Schwabe in Hannover (Diskussion | Beiträge) (Hannover: Die Firma ''Bernstorff und Eichwede'' präsentierten einen der Löwen auf der Weltausstellung London 1862 und gewannen damit eine Medaille. Dazu vermerkte der „Amtliche Bericht über die Industrie- und Kunstausstellung zu Lo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die von Adolf Rosenthal geschaffenen Bronzelöwen vor der Freitreppe der Universität Hannover
Inschrift am rechten Löwen an der Freitreppe vor der Universität Hannover: „ROSENTHAL FEC. / BERNSTORFF UND EICHWEDE FUD. 1862.

Adolf Rosenthal (* 1838; † 1866) war ein deutscher Bildhauer,[1] der in Osnabrück tätig war.[2]

Werke

Bronzelöwen

Hannover

Ursprünglich sollten für das Welfenschloss Skulpturen eines Löwen und eines Einhorns geschaffen werden.[3] Nachdem man sich jedoch für zwei Löwen entschieden hatte, wurden die beiden männlichen Bronzelöwen, die sich heute an der Freitreppe der Universität Hannover befinden, 1861 in Auftrag gegeben[4] und 1862 von der Hof-Bronzgießerei Bernstorff & Eichwede gegossen.[5] Sie sollten anfänglich neben der Ehrentreppe im Innenhof des Welfenschlosses aufgebaut werden und flankierten erst später den Eingang der Universität.[1]

Die Firma Bernstorff und Eichwede präsentierten einen der Löwen auf der Weltausstellung London 1862 und gewannen damit eine Medaille. Dazu vermerkte der „Amtliche Bericht über die Industrie- und Kunstausstellung zu London im Jahre 1862“: „Dieser Guß war in jeder Hinsicht vortrefflich zu nennen“.[6]

München

1880 wurden die Löwenfiguren in Hannover durch das Hannoversche Guß- und Walzwerk in Bronze abgegossen. 1889 wurden die Modelle für das bayerische Landesdenkmal auf dem Schlachtfeld von Wörth wiederverwendet; ferner dienten sie auch als Vorlagen für die Marmorlöwen vor der Feldherrnhalle in München. Rosenthals Gipsmodelle standen lange Zeit im Vestibül von Schloss Osnabrück. 1931 wurden sie angeblich durch ein umstürzendes Baugerüst zerstört. In der Osnabrücker Zeitung vom 3. Februar 1931 wurde allerdings der Verdacht ausgesprochen, dass nicht ein Baugerüst, sondern Vandalismus schuld an der Zertrümmerung der Löwenfiguren gewesen war.[2]

Weitere Werke

Literatur

  • I. Lindemann, Über den Bildhauer Adolf Rosenthal (1838-1866) und die Entstehung der Modelle zu den Löwenplastiken vor dem alten Welfenschloß in Hannover, in: OM 91 (1986), S. 247-261
  • Rita Seidel: Bilder, Figuren, Denkmäler / Das Welfenschloss, in: Sid Auffarth, Wolfgang Pietsch (Hrsg.): Die Universität Hannover / Ihre Bauten / Ihre Gärten / Ihre Planungsgeschichte, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2003, ISBN 3-935590-90-3, S. 105ff.; hier: S.107ff.
Commons: Adolf Rosenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Volz: Herrenhausen: die Königlichen Gärten in Hannover, S. 268; online:
  2. a b Inge Jaehner: Zufallsnutzung und Zerfall. Der Bedeutungsverlust des Schlosses seit 1802, in: Frank Joachim Verspohl (Hrsg.): Das Osnabrücker Schloss. Stadtresidenz, Villa, Verwaltungssitz (in der Reihe Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 5), Bramsche 1991, S. 279-300; hier: S. 296; auf der Seite der Associazione Culturale Chronos a Roma / Kulturverein Chronos Anmerkungen (Nr. 53) online:
  3. Rita Seidel: Bilder, Figuren... (s. Literatur)
  4. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Welfengarten 1, in: Hannover / Kunst- und Kultur-Lexikon / Handbuch und Stadtführer, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 216f.
  5. siehe dieses Foto:
  6. Amtlicher Bericht üb. d. Industrie- und Kunstausstellung zu London i. J. 1862, Berlin 1864; Maike Buß: Uni-Löwen als EXPOnat, in: Universität Hannover intern, Heft 1, 2000, S. 8
  7. http://ora-web.swkk.de/archiv_online/gsa.Person_Info?id=42953