Kulturerdteil
Ein Raum mit mindestens subkontinentalen Ausmaßen. Er entwickelt eine zu seinen Nachbarräumen deutlich abgrenzbare, individuelle Physiognomie, die aus den Wechselwirkungen zwischen den Naturelementen und dem gestalterischen Tun des Menschen entstand und sich stets weiter wandelt. Ein Kulturerdteil besitzt eigenständige Wirtschaftsstrukturen und -systeme, die durch angepasstes (oder oft auch unangepasstes) Handeln des Menschen entstanden und sich weiter verändern. In einem Kulturerdteil ergeben sich durch das existenzsichernde Wirtschaften des Menschen Formen des Zusammenlebens, das heißt eine raumprägende Gesellschaftsordnung mit Herrschaftssystemen eigenständigen Charakters. Zur Sicherung der Herrschaftssysteme werden in einem Kulturerdteil geistige Grundlagen (Religionen oder Ideologien) geschaffen oder den eigenen Verhältnissen angepasst.