Zum Inhalt springen

Untermhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2011 um 17:17 Uhr durch BrThomas (Diskussion | Beiträge) (Persönlichkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Untermhaus
Stadt Gera
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Einwohner: 4937 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Januar 1919
Postleitzahl: 07548
Vorwahl: 0365

Blick über Untermhaus vom Schloss Osterstein

Untermhaus ist seit 1919 ein Stadtteil von Gera.

Lage

Untermhaus liegt nordwestlich des Stadtzentrums an der Weißen Elster. Der Ortskern liegt auf dem schmalen Streifen zwischen dem linken Flussufer und den bewaldeten Hängen des Geraer Stadtwaldes.

Geschichte

Untermhäuser Brücke und Marienkirche

Untermhaus entstand als Handwerkersiedlung unter der mittelalterlichen Burg, die später unter dem Namen Osterstein bekannt wurde. Dieser Lage verdankte der Ort auch seinen Namen. 1850 wurde er mit der nördlich gelegenen Siedlung Gries zu einer Gemeinde vereinigt, wobei die Schreibweise Untermhaus gegenüber der bis dahin verbreiteteren Variante Unterhaus verbindlich festgelegt wurde.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts nahm Untermhaus rasch kleinstädtische Züge an. 1897 wurde das rechts der Elster gelegene Cuba eingemeindet, das in der Folgezeit die umgangssprachliche Bezeichnung Neu-Untermhaus erhielt. Am 1. Januar 1919 wurde die Gemeinde Untermhaus mit 7.293 Einwohnern nach Gera eingemeindet.

Im Oktober 1958 gab es im Geraer Stadtrat Pläne, den im sozialistischen Sinne zu sehr an die feudale Herrschaft erinnernden Stadtteilnamen zu ändern. Zur Debatte standen unter anderem die Namen Elstervorstadt, Zweibrückenvorstadt und Freiheit. Aufgrund der geringen Akzeptanz in der Bevölkerung wurden diese Pläne aber nicht weiter verfolgt.

Persönlichkeiten

Geburtshaus von Otto Dix
  • Otto Dix, Maler (* 2. Dezember 1891 in Untermhaus, † 25. Juli 1969 Singen, Baden-Württemberg)
  • Hermann Schulze (* 4. April 1897 in Gera-Untermhaus; † 11. September 1967 in Gera) war ein deutscher Kommunalpolitiker und Parteifunktionär (SPD) und Landtagsabgeordneter (KPD/KPO/SED), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Treuhänder
  • Aenne Biermann, Fotografin (* 3. März 1898 in Goch, † 14. Januar 1933 in Gera); die Familie Biermann lebte in einer Villa in der Leibnizstraße

Sehenswürdigkeiten

Seiner Lage unmittelbar an der fürstlichen Residenz der Reußen verdankt Untermhaus eine große Anzahl historischer Bauten. Das ehemalige Schloss Osterstein, das am Ende des Zweiten Weltkriegs ausgebombt und dessen Ruine 1963 zum großen Teil abgerissen wurde, ist noch heute ein beliebtes Ausflugsziel. Der historische Ortskern mit der Marienkirche, dem 1991 eröffneten Otto-Dix-Haus und der Untermhäuser Brücke gehört zu den bekanntesten Fotomotiven der Stadt Gera.

Im Südosten des Stadtteils, in Richtung des Stadtzentrums, befindet sich der Küchengarten mit der Orangerie und den Bühnen der Stadt Gera. Dieses Areal wurde im Zuge der Bundesgartenschau 2007 umfassend renoviert. Der Hofwiesenpark, einer der Hauptausstellungsbereiche der Bundesgartenschau, schließt sich südlich an den Stadtteil an.

Politik

Untermhaus hat keine Ortsteilverfassung, somit auch keinen Ortsteilrat und keinen Ortsteilbürgermeister.

Verkehrsanbindung

Der Bahndamm mit dem Geraer Hauptbahnhof und die Bundesstraße 2 führen östlich an Untermhaus vorbei und trennen es vom Stadtzentrum. Durch den Stadtteil führt die Landesstraße, die über die Gemeinde Kraftsdorf nach Hermsdorf führt.

Seit November 2006 ist Untermhaus – wie bereits von 1892 bis 1968 – an das Netz der Geraer Straßenbahn angeschlossen. Siehe hierzu: Stadtbahnbrücke (Gera). An der Straßenbahnwendeschleife besteht über die Buslinie 24 eine Verknüpfung mit Bieblach, Tinz und Langenberg. Von Untermhaus aus verkehrt außerdem die Buslinie 20 als reiner Straßenbahnzubringer über Rubitz in die Gemeinde Kraftsdorf.

Commons: Gera-Untermhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien