Diskussion:Otto Heuschele
In der Auflistung der Werke von Otto Heuschele fehlen mehrere markante Veröffentlicungen aus der Zeit des Dritten Reichs, die damals weite Verbreitung fanden. Ich nenne:
- Deutsche Soldatenfrauen, 1940
- Der Deutsche. Gedanken deutscher Männer zu seinem Wesen, 1942
- Deutsche Soldatenbriefe aus zwei Jahrhunderten, 1943
Nach dem Krieg waren Heuscheles Veröffentlichungen nicht mehr gefragt. Er konnte von seiner Schriftstellerei nicht mehr leben und betätigte sich deshalb als Lehrer am Gymnasium in Waiblingen. Ich selbst genoss bei ihm 1959/1960 Unterricht in Deutsch und Geschichte, und ich kann sagen: Nie hatte ich einen schlechteren Lehrer! Das Epitheton "Pädagoge" ist vollkommen unangebracht. In Waiblingen, seiner Heimatstadt, wurde vor mehreren Jahren eine umfassende Diskussion über seine literarische Bedeutung und sein Wirken im Dritten Reich geführt. Meines Wissens wurde diese angestoßen durch die Auswertung seines Nachlasses. Dr. P.Th.Lang, Stadtarchivar von Albstadt, 1957-1965 Schüler am Gymnasium in Waiblingen.
Wenn dem so ist, wie Sie, Herr Dr. P. Th. Lang, Stadtarchivar von Albstadt, 1957-1965 Schüler an dem Gymnasium in Waiblingen, schreiben, wie konnte dann Heuschele 1946 folgendes schreiben? Ich zitiere aus einer von mir geschriebenen Studie über Otto Heuschele.
"So lässt Heuschele seine Konfession auf die normative Größe Friedrich Gundolfs mit einer in dem Sommer 1946 in seinem in der Nähe Stuttgarts gelegenen Wohnort Waiblingen nachträglich geschriebenen „Vorbemerkung“ durch die Aussage beginnen, dass er bereits in dem Jahr 1931 erfüllt gewesen sei „von der Sorge um die deutsche Zukunft“ . Weiter schreibt er, „[w]ir sahen damals mit Erschrecken eine Bewegung heraufkommen, die Unduldsamkeit, Feindschaft wider den Geist selbst, Haß gegen echt-menschliche Größe auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Wir beobachteten, wie an Stelle der wirklichen Größe, deren Künder Friedrich Gundolf gewesen war, die Scheingröße oder schließlich die rohe Gewalt und Macht traten“. Otto Heuschele: Friedrich Gundolf. Werk und Wirken. De humanitate. Hrsg. v. Rudolf Schmitt-Sulzthal. Schrift 2. Drei-Säulen-Verlag. Bad Wörishofen 1947. 34 S. S. 7
Wie konnte Otto Heuschele schreiben, „[w]ir sahen damals mit Erschrecken eine Bewegung heraufkommen, die Unduldsamkeit, Feindschaft wider den Geist selbst, Haß gegen echt-menschliche Größe auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Wir beobachteten, wie an Stelle der wirklichen Größe, deren Künder Friedrich Gundolf gewesen war, die Scheingröße oder schließlich die rohe Gewalt und Macht traten“?
--Joseph Gerschom 17:16, 26. Okt. 2010 (CEST)
Otto Heuschele
Ich bin fürbass erstaunt, ja geradezu verblüfft über Heuscheles Kehrtwendung nach 1945. Mehrere seiner Veröffentlichungen weisen ihn als zumindest Nazi-Mitläufer aus. Wie ich von dem Archivar des Stadtarchivs Waiblingen (wo Heuscheles Nachlass verwahrt wird) weiß, hat er eine Menge brauner Flecken auf seiner Weste! Dr. Peter Thaddäus Lang, 28.7.2011 (nicht signierter Beitrag von 87.179.85.79 (Diskussion) 21:18, 28. Jul 2011 (CEST))