Waffengebrauch der Polizei in Deutschland
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-- 193.47.104.38 14:15, 24. Mär 2004 (CET)
Als Waffengebrauch versteht man im Polizeirecht das aktive Benutzen der Waffe mit der Absicht das Opfer physisch zu schädigen. Die Verwendung der Waffe einzig zur Abschreckung etc. fällt unter Waffeneinsatz. Waffen können aus vielfältigen Gründen benutzt werden: Notwehr, um einen potenziellen Täter zu stoppen, aus Versehen, als finaler Rettungsschuss und andere.
Da die Polizei innenpolitisch ein Gewaltmonopol inne hat, also ausschließlich die Polizei legitimiert ist, aktiv Gewalt anzuwenden, ist es in einem Rechtsstaat unabdinglich, dass der Waffengebrauch geregelt und Kontrollen unterworfen ist.
Die Zahl der tatsächlich getöteten durch Waffengebrauch lässt sich nur schwer feststellen. Zwar ist die Polizei verpflichtet, diese Zahlen bekannt zu geben, allerdings sind beispielsweise seit 1983 Tötungen "aus versehen" nicht mehr in der offiziellen Statistik enthalten. Die linksliberale Zeitschrift Cilip veröffentlicht aufgrund eigener Recherchen jährlich die Zahl der Todesopfer und der abgegebenen Schüsse. Sie verwendet dazu die offizielle Statistik, Pressemeldungen und die Antworten auf parlamentarische Anfragen.
Insgesamt wurden 1952 31 Menschen und ab 1974 innerhalb von 29 Jahren 339 Menschen von der bundesdeutschen Polizei erschossen. Daten zu weiter zurückliegenden Jahren lagen bei Erstellung dieses Artikels nur vereinzelt vor.
Die Anzahl der in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt zwischen 1988 und 1997 gegen Personen abgegebenen Polizeischüsse beträgt 2105.
Die Tabelle enthält nur die durch die Polizeistatistik, die Tagespresse und andere Massenmedien bekanntgewordenen Fälle. Daß die tatsächliche Zahl der Todesschüsse höher liegt, wurde 1995 vom Spiegel und später von der Organisation Cilip aufgedeckt.
Nicht in der Statistik enthalten sind Selbstmorde von Polizisten.
Jahr | Anzahl der Todesschüsse |
Anzahl der insgesamt auf Personen abgegebenen Schüsse |
1952 | 31 mindestens | |
1971 | 2 mindestens | |
1972 | unbekannt | |
1973 | unbekannt | |
1974 | 10 | |
1975 | 13 | |
1976 | 8 | |
1977 | 17 | |
1978 | 8 | |
1979 | 11 | |
1980 | 16 | |
1981 | 17 | |
1982 | 11 | |
1983 | 24 | |
1984 | 6 | |
1985 | 10 | |
1986 | 12 | |
1987 | 7 | |
1988 | 8 | 114 |
1989 | 10 | 102 |
1990 | 10 | 162 |
1991 | 9 | 271 |
1992 | 12 | 315 |
1993 | 16 | 307 |
1994 | 10 | 268 |
1995 | 21 | 221 |
1996 | 10 | 163 |
1997 | 12 | 172 |
1998 | 8 | |
1999 | 19 | |
2000 | 6 | |
2001 | 8 | |
2002 | 7 |
1983 erließ die Bundesregierung eine Regelung, daß versehentlich von der Polizei Erschossene ("unbeabsichtigte Schußabgabe") nicht mehr statistisch erfaßt werden. Ob ein Versehen, beispielsweise ein "Zucken des Zeigefingers" vorlag, liegt häufig im Ermessen des Täters, so daß die staatliche Statistik unvollständig ist. Prompt fiel dann auch die Zahl der Todesfälle in der Statistik von 24 (1983) auf 6 (1984).
siehe auch: Polizei