Zum Inhalt springen

Erdöl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. März 2004 um 14:02 Uhr durch RobbyBer (Diskussion | Beiträge) (Bildsyn. geändert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Erdöl ist ein in einige Schichten der Erdkruste eingelagertes, hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen bestehendes, dickflüssiges, fettiges Gemisch.

Erdölförderung

Entstehung

Erdöl ist aus Meerestieren entstanden, die starben, absanken und auf dem Meeresboden von Sedimenten bedeckt wurden. Durch Absinken der Sedimente wurden diese organischen Materialien hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen wandelten sie sich in Erdöl um. Teilweise entstand unter ähnlichen Bedingungen Erdgas. Erdölhaltige Sedimente, die nicht den Drücken und Temperaturen ausgesetzt waren, werden als Erdölsande bezeichnet. Erdöl ist weltweit nicht gleich zusammengesetzt. So sind in einigen Gebieten mehr Paraffine, in anderen mehr Olefine enthalten.

Bedeutung

Erdöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe der modernen Industriegesellschaft. Es ist wichtig zur Erzeugung von Elektrizität und als Treibstoff fast aller Verkehrs- und Transportmittel. Daneben wird Erdöl in der chemischen Industrie,zur Herstellung von Kunststoffen und anderer Chemieprodukte des Erdöls, vielfach eingesetzt.

Erdöl und seine chemischen Produkte

                  Erdöl
                    |
           (Erdölraffinerie)
                    |
____________________|_ --> steigender Siedepunkt --> ___________________
|          |                |            |            |                |
Gase     Benzin          Kerosin       Gasöl-------Vakuumgasöl      Rückstände
 |      |   |               |            |     |       |                |                     
  |    | Fahrbenzin     Flugbenzin    Diesel,  |   Schmieröle       schweres Heizöl
   |  |                              leichtes  |    Tenside          Bitumen
    ||                                Heizöl   |                    Koks, Ruß                                             |         
(Pyrolyse)                                     |
     |                                         |
 Olefine und                                 Cracken
  Aromaten                                     |
     |                                    Fahrbenzin
 (Reaktionen)
     |
   Monomere
     |
(Polymerisation)
     |
 Kunststoffe

In der Erdölraffinerie wird das Erdöl in seine unterschiedlichen Bestandteile aufgespalten. Man unterscheidet:

  • Erdöl: das Naturprodukt
  • Rohöl: in der Industrie vor der Verarbeitung
  • Mineralöl: Produkte nach der Verarbeitung (Benzin, Kerosin, Heizöl, Schmieröl)

Weltreserven

Länder mit bedeutenden Erdölvorkommen sind Saudi-Arabien, Irak, Kuwait, USA, Mexiko, Venezuela und Russland.

Vom US Department of Energy wurden 2000 die Weltreserven auf etwa 1000 Milliarden Barrels geschätzt. Sie verteilen sich - in Milliarden Barrel - wie folgt:

Saudi-Arabien 262
Irak 113
Vereinigte Arabische Emirate 98
Kuwait 97
Iran 90
ehemalige UdSSR 66
USA 30
Kaspisches Meer etwa 270
Fergana Becken, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisien etwa 102

Im Orinoko-Gürtel in Venezuela sollen mit 300 Milliarden Barrel die derzeit (2003) größten förderbaren Vorkommen der Welt liegen.

Aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung ist Erdöl auch ein Punkt politischer Auseinandersetzung. In der Ölkrise versuchte die OPEC, Einfluss auf den Nahostkonflikt zu nehmen. Auch die gegenwärtigen Kriege und Krisen um den Irak sind nach Meinung vieler Kritiker Auseinandersetzungen um den Zugang zum Erdöl.

Da die Erdölvorkommen der Welt endlich sind, werden Wege gesucht, erneuerbaren Energiequellen (Sonnenenergie, Windenergie, Geothermische Energie) zu nutzen.

Produkte des Erdöls (Benzin, Heizöl) stellen gleichzeitig ein kompaktes Medium dar, um Energie zu speichern oder zu transportieren. Als Alternative wird über den Gebrauch von Wasserstoff als Energieträger nachgedacht. Dieser könnte direkt verbrannt werden (thermische Nutzung) oder mittels Brennstoffzellen in elektrische Energie umgewandelt werden, und Motoren (z. B. im Elektrofahrzeug) antreiben.

Siehe auch: Petroleum, Mineralöl

Literatur