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Kamenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen von Kamenz Deutschlandkarte, Position von Kamenz hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Kamenz
Fläche: 53,15 km²
Einwohner: 18.243 (30. April 2005)
Bevölkerungsdichte: 343 Einwohner je km²
Höhe: 173 m ü. NN
Postleitzahl: 01917
Vorwahl: 03578
Geografische Lage:

Vorlage:Koordinate Text Artikel

Kfz-Kennzeichen: KM
Gemeindeschlüssel: 14292210
Stadtgliederung: 11 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
01917 Kamenz
Website: www.kamenz.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung
@kamenz.de
Politik
Bürgermeister: Roland Dantz (parteilos)

Die Lessingstadt Kamenz (sorbisch Kamjenc, wörtlich "Kleiner Ort am Stein") ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Sachsen. Sie liegt etwa 40 km nordöstlich von Dresden und etwa 30 km nordwestlich von Bautzen.

Geographie

Die Stadt liegt in der westlichen Oberlausitz am Fuße des Hutberges. Die Gegend ist die Nahtstelle zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden und dem Lausitzer Bergland im Süden. Dem entsprechend ist die Landschaft im Norden von flachwelliger Heide geprägt, welche nach Süden hin relativ rasch ansteigt und im Ortsteil Hennersdorf bereits Mittelgebirgscharakter besitzt. Von Süden kommend und sich im Stadtgebiet mit einigen weiteren kleinen Fließen vereinigend durchfließt die Schwarze Elster Kamenz in Richtung Norden.

Unmittelbar unter den Straßen der Stadt unter einer nur mäßig starken Lössschicht befinden sich massive Grauwackefelsen, welche an einigen Stellen von Granitaustritten unterbrochen werden und zum Teil direkt aus dem Boden ragen. Beide Gesteine wurden früher intensiv abgebaut, wovon noch heute mehrere zugelaufene Steinbrüche im Stadtgebiet (zum Teil unmittelbar neben Wohnvierteln) zeugen. Im Norden findet man Kies und Kaolinvorkommen, welche durch das Elbe-Urstromtal entstanden.

Geschichte

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Altstadt eine Burg zur Sicherung des Überganges der Via Regia über die Schwarze Elster erbaut. Die Via Regia war damals ein überregional bedeutender Handelsweg von Belgien bis hinein nach Schlesien. 1225 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, seit 1319 war Kamenz freie Stadt. 1346 wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, dessen westlichste Mitgliedsstadt Kamenz wurde. Im Jahre 1707 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser in der Altstadt. 1729 wurde der Dichter und Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz geboren.


Wirtschaft

Die Stadt beherbergt vorwiegend kleinere und mittlere Betriebe aus den Bereichen Textil, Maschinenbau, Kaolinverarbeitung und Plastikverarbeitung. Weiterhin liegt hier der Sitz einiger sächsischer Landesbehörden (z.B. Landesamt für Statistik). Zunehmend gewinnt der Tourismus an Bedeutung.

Datei:KAMENZ.JPG
Die Stadt Kamenz über den Bautzener Berg von der Oststraße aus gesehen, links die Hauptkirche

Verkehr

Kamenz verfügt über einen Bahnhof mit Regionalverbindungen u.a. nach Dresden. Die nächstgelegene Anschlussstelle Burkau zur A 4 befindet sich etwa 12 km südlich. Am nordöstlichen Stadtrand befindet sich der Flugplatz Kamenz.


Stadtgliederung

Die Stadt besteht neben Kamenz aus den Stadtteilen Jesau, Wiesa, Thonberg, Lückersdorf, Gelenau, Bernbruch, Deutschbaselitz, Zschornau, Schiedel und Hennersdorf.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Stadttheater
  • Hutbergbühne Kamenz (eine Open-Air Waldbühne für bis zu 10.000 Zuschauer)

Museen

  • Museum der Westlausitz
  • Lessingmuseum

Bauwerke

  • Kamenzer Rathaus (erbaut 1848 bis 1849, italienische Neorenaissance)
  • Andreasbrunnen
  • Roter Turm, Mönchsmauer, Pichschuppen (erhaltener Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung)
  • Evangelische Hauptkirche St. Marien (erbaut 1275 - 1479, spätgotische Hallenkirche)
  • Klosterkirche St. Annen (geweiht 1499)
  • Katechismuskirche (Wehrkirche aus dem Jahr 1358)
  • Lessing-Gedenkstätte (an dem Ort stand das Geburtshaus Lessings)
  • Lessing-Haus

Natur

  • Etwa 32% des umgebenden Landkreises stehen unter Landschafts- bzw. Naturschutz mit gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Blütenlauf auf dem Kamenzer Hutberg
  • Kamenzer Lessing-Tage (jahrlich im Januar und Februar)
  • Fete_de_la_Musique jedes Jahr am 21. Juni
  • Kamenzer Forstfest (jährlich in der Woche in die der 24. August (Sankt Bartholomäustag) fällt)
  • Kamenzer Nasenfest (Stadtfest mit dem so genannten Nasenmarkt, jeden 3. Oktober)
  • Karneval in Kamenz

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Bekannt ist die Stadt als Geburtsort des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, dessen Vater, Johann Gottfried Lessing, Pastor an der Hauptkirche St. Marien war. Das Geburtshaus Lessings wurde beim letzten großen Stadtbrand 1842 vernichtet, doch erinnert heute ein sorgfältig geführtes Museum an den berühmtesten Sohn der Stadt.
  • Einer der bedeutendsten deutschen Maler der Moderne, Georg Baselitz ist 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz (heute ein Ortsteil von Kamenz) geboren.
  • Bruno Richard Hauptmann, der wegen der Entführung und der Ermordung des Lindberghs Kindes verurteilt und hingerichtet wurde, wurde am 26. November 1899 in Kamenz geboren.

Sonstiges

Kulturelle Besonderheiten

Der Safe Club e.V. (Pulsnitzer Straße 11 - safeclub.de). Ältester Jugendclub der Stadt und als Austragungsort musikalischer Gastspiele und Lesungen weit ab vom Mainstream stehts seinen Idealen treu geblieben. Daneben im normalen Clubbetrieb täglich von 20 Uhr an geöffnet.

Kulinarische Spezialitäten

Eine besondere Kamenzer Spezialität sind die Kamenzer Würstchen. Eine sehr würzige Mischung aus Wiener und Knacker die warm gegessen wird.


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